(openPR) Während des gestrigen Börsentages wechselt die Stimmung an den Rohwarenbörsen etwas unerwartet von preistreibend auf preissenkend. Der Ölpreis gibt auf sehr hohem Niveau deutlich nach. Die Ursache dafür ist etwa ebenso schlecht erklärbar wie die Vorgänge vor zwei Wochen, als der Ölpreis plötzlich seine Rally begann, die ihn bis vorgestern auf neue Allzeit-Rekordwerte führte. Im Grund genommen ist nun einfach ein Teil der Luft im Spekulationsballon entwichen. Den Auslöser für den deutlichen Ölpreis-Rückgang liefern diesmal die US-Lagerzahlen. Sie entwickeln sich beim Rohöl sehr positiv, bei den destillierten Endprodukten wachsen die Benzinvorräte, während Heizöl einen Rückgang verkraften muss. Schlimm steht es um die Verfügbarkeit der Raffinerie-Kapazitäten – die liegen noch knapp über 83%. Das allein hat bei früheren Gelegenheiten schon ausgereicht, um den Ölpreis durch die Decke zu treiben. Trotzdem überwiegen bei der Stimmungs-Bildung plötzlich wieder die Rezessions-Ängste im Zusammenhang mit der US-Finanzkrise, die gesenkten Nachfrageprognosen der Internationalen Energieagentur und der OPEC, deren tägliche Förderreserven und die im Grunde genommen gute Versorgungslage der wichtigen Ölkonsum-Länder (vor allem die USA). Für Überraschungen könnte in den nächsten Stunden der Angriff der türkischen Armee auf den Nordirak sorgen. Er scheint mit 10'000 Mann gross angelegt zu sein. Wenn Sie demnächst Heizöl benötigen, sieht die Ausgangslage für eine ergänzende Teilmengen-Lieferung also weiterhin ungemütlich aus. Mit einem Ölpreis-Zerfall ist in absehbarer Zeit kaum zu rechnen.













