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Agro-Gentechnik entzweit Bauern

25.01.200809:41 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Neues Gentechnikgesetz führt zu Streit auf den Dörfern

Gräfelfing – Der am Freitag dem Bundestag zur Entscheidung vorliegende Entwurf des neuen Gentechnikgesetzes führt nach Einschätzung von Naturland zu heftigem Unfrieden auf den Dörfern. Bauern, deren Erzeugnisse bis zum Grenzwert von 0,9 Prozent verunreinigt sein könnten, werden nicht entschädigt. Unterschiedliche Abstandsregelungen sowie die Möglichkeit, dass Nachbarn unter sich das Gesetz „aushebeln“ können, führen zur Verunsicherung bei allen Landwirten, die weiter ohne Agro-Gentechnik ihren Acker bestellen. „Die derzeitige positive Grundstimmung in der Landwirtschaft wird durch die Verabschiedung des Gesetzes erschüttert“, erklärte Hans Hohenester, Präsidiumsvorsitzender von Naturland, am Donnerstag in Berlin. Die Meldungen für die Genmais-Aussaat für 2008 führen bereits zu heftigen Protesten.



Zeit bis zur Aussaat nutzen

Die fehlende Klarheit im Gesetz wird auf dem Rücken der Bauern in den Dörfern ausgetragen. Die Landwirte melden sich bei Naturland und bitten um Unterstützung, um der weiteren Ausdehnung von Genmais-Feldern entgegen zu wirken. Bisher sind im offiziellen Standortregister etwa in Bayern 123 Hektar Genmais mit Schwerpunkt in Unterfranken gemeldet. Der breite Protest von Landwirten und Verbrauchern im letzten Jahr hatte dort den GVO-Anbau fast unmöglich gemacht. „Auch dieses Jahr werden wir in Kooperation mit allen Betroffenen für ein Unterfranken ohne Agro-Gentechnik kämpfen – zum Wohle von Mensch und Natur“, kündigt Paul Knoblach, Naturland Bauer und Landesvorstand Bayern, an.
Die Verunsicherung, dass die eigene Ernte verunreinigt werden könnte, steigt mit jedem weiteren Hektar Gen-Anbau. Öko-Bauern werden ihre Ware auch unter dem Grenzwert von 0,9 Prozent nicht mehr als Öko verkaufen können. Nach dem neuen Gentechnikgesetz bleiben sie dann auf ihren finanziellen Einbußen sitzen. Dieser durch Nachbarn verursachte Schaden führt zwangsläufig zu Zwist auf den Dörfern.
Schwerpunkt mit derzeit über 1700 Hektar gemeldeten Flächen sind wie im letzten Jahr die östlichen Bundesländer. Die größte Gefahr geht laut Standortregister vom Freistaat Sachsen aus. Von 580 Hektar Genmais Mon 810, die angemeldet sind, entfallen dort wahrscheinlich sogar 80 Hektar auf den Naturpark Dübener Heide, der sich im Widerspruch dazu als Gesundheits- und Kneipp-Region positionieren möchte. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Verbraucher haben sich entschieden

Immer mehr Verbraucher setzen auf Öko-Lebensmittel ohne Gentechnik und stellen ihr Kaufverhalten um. Im letzten Jahr stieg der Umsatz mit ökologischen Produkten nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) um 15 Prozent auf über 5 Milliarden Euro. Ein zweistelliges Wachstum, das im vierten Jahr in Folge anhält. Die Entscheidung an der Ladentheke ist eindeutig: Verbraucher und Landwirte wollen keine Agro-Gentechnik - weder auf dem Acker noch auf dem Teller.

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