(openPR) Antwort auf den offenen Brief von Detlef Stoffel vom 12. Februar 2006
Lieber Detlef,
Du hast Recht. Minister Seehofer wegen einer von Renate Künast einführten Tradition einzuladen, ist eine Unverschämtheit. Die Leitung der Biofach hat da wirklich Mist gebaut. Auch sie hat noch nicht verstanden, dass die Deutsche Landwirtschaft ein Kompetenzproblem hat, wenn das Ministerium nicht von den Grünen besetzt wird.
Aber ist die Entscheidung der Leitung nicht auch verständlich. Ihnen bleibt gerade nicht mehr als Horst Seehofer. Ein Landwirtschaftsminister, der lieber Gesundheitsminister wäre und die Notsituation in der Deutschen Landwirtschaft nicht versteht.
Blick doch nur einmal auf die Gentechnik-Politik von Horst Seehofer. Munter wirft er den konventionellen Bauern und den Gentechnik-Bauern in einen Topf. Preist die Agro-Gentechnik als Zukunft der Deutschen Landwirtschaft an. Dabei ignoriert er, dass es keine konventionelle und ökologische Landwirtschaft in Deutschland mehr geben wird, wenn die Agro-Gentechnik kommt.
Den Applaus des Bauernverbandes missversteht Seehofer sogar als Zustimmung. Dabei ist dieser Applaus nicht mehr als der Zuspruch der Verzweifelten. Vielen konventionellen Bauern geht es heute schon so schlecht, dass sie dankbar nach jedem Strohhalm greifen, der ihnen geboten wird.
Deshalb sage ich, ladet Seehofer ein. Denn wir Bio-Produzenten haben eine Alternative und wir können Ihnen lieber Herr Seehofer unsere Alternative auf der Biofach zeigen. Wenn wir sagen, wir verlagern unsere Produktion, ist das keine leere Drohung. Und mehr, wir haben auch ein soziales Gewissen. Sollte die Agro-Gentechnik nach Deutschland kommen, lassen wir unsere Landwirte nicht alleine und liefern sie der Willkür internationaler Konzerne aus.
Aber liebe Geschäftsleitung der Biofach, verwechseln Sie bitte bei dieser Einladung nicht die Professorin mit ihrem Assistenten, weil beide zufällig an derselben Universität lehren.
Liebe Grüße
Joachim Weckmann









