openPR Recherche & Suche
Presseinformation

DROGEN… TOD… STEIGENDE ZAHLEN… 2.227… ÜBERLEBEN… JES FORDERT EIN

20.07.202414:37 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Am 21. Juli jährt sich zum 27. Mal der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende mit dem diesjährigen Motto „Konsumsicherheit für Alle(s)“, ein Motto das passender nicht sein kann. Denn von einer Konsumsicherheit sind wir in Deutschland weit entfernt.

Wie im Jahr 2022 stieg die Zahl der drogenbedingten Todesfälle auch im Jahr 2023 stark an, womit sich der alarmierende Trend der letzten sieben Jahre fortsetzt. „Die Zahl ist erschreckend und belegt 2.227 Menschen, die wir verloren haben. Auch wenn im Umfeld meiner Arbeit Klienten versterben, ist das nichts an das ich mich gewöhne und das ich einfach so wegstecke. Es sind einfach so unfassbar viele,“ so Bina Klier, Vorständin des JES Bundesverband und Mitarbeiterin im niedrigschwelligen Kontaktbereich bei VISION e.V. in Köln.

Der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende als Aktion-, Protest- und Trauertag animiert über 100 Städte und 400 Einrichtungen der Drogen- und Aids Hilfe dazu, auf die Missstände in der Drogenpolitik und in ihren Städten aufmerksam zu machen. Gleichzeitig gibt es vielerorts die Möglichkeit zum Gedenken und Austausch unter dem einheitlichen Slogan der Gedenktag sprüht - Schmetterlinge.

Das JES Netzwerk als Interessenvertretung und Sprachrohr Drogen gebrauchender Menschen fordert von den Verantwortlichen der Politik seit vielen Jahren Maßnahmen der Schadensregulierung, Änderungen im Betäubungsmittelgesetz und Angebote, die an den Lebenswelten der Menschen ausgerichtet sind, für die sie geschaffen wurden.

„Die bundesweite punktuelle Zusammenarbeit mit der Politik hat sich in den letzten Jahren entwickelt, in den einzelnen Städten und Bundesländern arbeiten wir an Kooperationen. Viele Themen, die wir eingebracht haben wurden aufgegriffen und es freut uns, dass wir als Aktivist*innen und Expert*innen endlich ernst genommen und gehört werden“, so Thekla Andresen vom Vorstand des JES Bundesverband und Verantwortliche bei JES München.

Vielerorts, vor allem in den ländlichen Regionen, fehlt es an adäquaten Hilfsangeboten wie Drogenkonsumräume, Substitutionspraxen/ - Ambulanzen. Lediglich in zwei Bundesländern existiert derzeit die Möglichkeit des Drugchecking, ein Angebot das lebensrettend ist und in jede Stadt integriert sein muss. Eine flächendeckende, rezeptfreie Versorgung von Opioid Patienten und Konsumenten mit Naloxon Nasenspray, sowie eine Schulung im Umgang mit dem Opioid Antagonisten, der im Notfall Leben rettet, gehört ebenfalls bundesweit umgesetzt.

„All diese Maßnahmen sind bekannt und sind auch unkompliziert und schnell umsetzbar, sie müssen nur gewollt sein“, behauptet Claudia Ak vom Vorstand des JES Bundesverbands.

Damit die Drogen bedingten Todesfälle langfristig und anhaltend verringert werden, bedarf es weiterer Maßnahmen, die der Bundesverband auch in diesem Jahr einfordert:

  • Sofortige Bereitstellung von Drogenkonsumräumen in allen Bundesländern
  • Eine sichere Finanzierungsgrundlage für Selbsthilfe, Aids- und Drogenhilfe
  • Niedrigschwelliger Zugang zu Diamorphinsubstitution
  • Tagesruheplätze in ausreichender Zahl
  • Vernunftbasierte und ideologiefreie Neuausrichtung der Drogenpolitik (Portugal Modell), die mindestens eine Entkriminalisierung der Konsumenten mit sich bringt
  • realistische Aufklärung zu allen psychoaktiven Substanzen inklusive Alkohol, insbesondere bei jungen Menschen
  • Überwindung der Stigmatisierung durch Aufklärung
  • Klärung der Substitutions-Versorgungsprobleme, da die Zahl der substituierenden Ärzte in erschreckend hoher Zahl immer mehr abnimmt, insbesondere im ländlichen Raum, sowie eine mobile, aufsuchende Versorgung der Substitutionspatienten

    Diese Forderungen sind als Überlebensmaßnahme dringend notwendig und der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung des diesjährigen Gedenktagmottos Konsumsicherheit für Alle(s).

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1265224
 205

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „DROGEN… TOD… STEIGENDE ZAHLEN… 2.227… ÜBERLEBEN… JES FORDERT EIN“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von JES-Bundesverband e.V.

Stigma und Kriminalisierung von Drogenkonsument*innen überwinden
Stigma und Kriminalisierung von Drogenkonsument*innen überwinden
Einzigartiges Selbsthilfenetzwerk begeht 35- jähriges Jubiläum mit einer Fachtagung in Köln Das bundesweite Netzwerk von Drogen gebrauchenden Menschen, Ehemaligen und Menschen, die sich in einer Substitutionsbehandlung befinden (JES- Junkies, Ehemalige Substituierte) begeht sein 35-jähriges Jubiläum mit einem Fachtag. Zugleich wird der JES Landesverband des Netzwerks in Nordrhein-Westfalen 20 Jahre alt. Kaum jemand gab JES eine Chance Kaum jemand hat JES im Jahr 1989 eine Chance gegeben, als sich eine Gruppe von Heroinkonsument*innen in Hambu…
Haben wir versagt? Drogentodesfälle auf Höchststand
Haben wir versagt? Drogentodesfälle auf Höchststand
Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Blienert zu Gast bei VISION  Am 21. Juli macht VISION e.V., im Rahmen des Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebrauchende, auf die dramatische Situation Drogen konsumierender Menschen und die vielfach vermeidbaren Todesfälle aufmerksam.  Die Zahl der Drogentodesstatistik des Bundeskriminalamtes für die Stadt Köln zeigt für das Jahr 2022 erneut eine Steigerung. Die Städte Köln und Leverkusen weisen gemeinsam 76 tote Männer und Frauen auf, 68 Menschen waren in Köln gemeldet. _„Diese hohen Zahle…

Das könnte Sie auch interessieren:

Gegen die oft tödliche Opiat-Überdosis gibt es wirksame Mittel!
Gegen die oft tödliche Opiat-Überdosis gibt es wirksame Mittel!
… ist? Nach Benachrichtigung der Rettungskräfte vergeht wertvolle Zeit, die Situation wird kritisch, während anwesende Freunde/Innen und/oder Angehörige hilflos daneben stehen. Marco Jesse vom JES Bundesvorstand sagt dazu: „Wir als JES plädieren dafür, das gängige Gegenmittel bei Opiatvergiftung, Naloxon, grundsätzlich allen Personen mit unmittelbarem …
Bild: Diese Entscheidung wird Menschenleben retten - JES fordert die heroingestützte Behandlung in GesundheitsräumenBild: Diese Entscheidung wird Menschenleben retten - JES fordert die heroingestützte Behandlung in Gesundheitsräumen
Diese Entscheidung wird Menschenleben retten - JES fordert die heroingestützte Behandlung in Gesundheitsräumen
Pressemitteilung: Diese Entscheidung wird Menschenleben retten! JES fordert die heroingestützte Behandlung in Gesundheitsräumen Berlin, den 28.05.2009 - Der Deutsche Bundestag hat am 28.05. mehrheitlich einer Veränderung des BtMG (Betäubungsmittelgesetz) zugestimmt. Diese Veränderung bietet die Grundlage, um künftig auch Diamorphin, also medizinisch …
Stigma und Kriminalisierung von Drogenkonsument*innen überwinden
Stigma und Kriminalisierung von Drogenkonsument*innen überwinden
… Jubiläum mit einer Fachtagung in KölnDas bundesweite Netzwerk von Drogen gebrauchenden Menschen, Ehemaligen und Menschen, die sich in einer Substitutionsbehandlung befinden (JES- Junkies, Ehemalige Substituierte) begeht sein 35-jähriges Jubiläum mit einem Fachtag. Zugleich wird der JES Landesverband des Netzwerks in Nordrhein-Westfalen 20 Jahre alt.Kaum …
Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige am 21. Juli - Es gilt ein Zeichen zu setzen
Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige am 21. Juli - Es gilt ein Zeichen zu setzen
Berlin. Anlässlich des 10. bundesweiten Gedenktages für verstorbene Drogenabhängige am 21. Juli 2008 fordert der „Initiativkreis 21. Juli“ (Deutsche AIDS-Hilfe e.V., Berliner Aids-Hilfe e.V, Notdienst Berlin e.V., Fixpunkt e.V. und JES Berlin) mit Nachdruck eine entideologisierte Diskussion um wirksame Maßnahmen zur Reduzierung und Vermeidung von Drogentodesfällen. …
1276 Drogentodesfälle - Trauer allein hilft wenig. Konsequente Risikominimierung ist angesagt!
1276 Drogentodesfälle - Trauer allein hilft wenig. Konsequente Risikominimierung ist angesagt!
… der drogenbedingten Todesfälle des Jahres 2018, greift die Bundesdrogenbeauftragte in ihren Überlegungen zur Reduktion von Todesfällen erneut deutlich zu kurz. Nach Einschätzung des JES Bundesverbands sowie des Landesverbands JES NRW kommt dem Thema der Schadensminderung (Harm Reduktion) eine zu geringe Bedeutung in der Arbeit der Drogenbeauftragten …
30 Jahre JES - für Menschenwürde und eine liberale Drogenpolitik
30 Jahre JES - für Menschenwürde und eine liberale Drogenpolitik
… langjährige Förderung durch die Landesregierung beim Projekt JES NRW 2.0 – Streetwork and more belegt“, formuliert Torsten Zelgert für den Landesvorstand. JES fordert weiter eine grundsätzliche Überprüfung des Betäubungsmittelgesetzes und das Ende des erfolglosen Kriegs gegen Drogen. Dieser Krieg stellt sich in erster Linie als ein Krieg gegen Konsument_Innen …
Substanzanalyse auch in Drogenkonsumräumen nötig
Substanzanalyse auch in Drogenkonsumräumen nötig
… „Im Sinne des Prinzips der Risikominderung bedarf es daher nach Ansicht von JES einer Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Substanzanalysen, auch in Drogenkonsumräumen. Das könnte dabei helfen, gesundheitliche Schädigungen und Überdosierungen zu vermeiden“, wie Mathias Häde vom JES Bundesverband anmahnt. „Unser Ziel bleibt …
Internationaler Tag gegen Überdosierungen (IOAD) – „So können wir Leben retten“
Internationaler Tag gegen Überdosierungen (IOAD) – „So können wir Leben retten“
… charakterisieren den Schwarzmarkt. Drogentests sowie begleitende Angebote Beratung und Information, auch in Konsumräumen, brächten hier deutlich mehr Sicherheit. Hier ist die Politik gefordert, denn unsere Nachbarn, wie die Niederlande, Österreich, Belgien, Luxemburg, Spanien, Italien und die Schweiz machen Drugchecking rechtlich schon lange möglich, wohingegen …
1398 Drogentote – ein ultimativer Weckruf
1398 Drogentote – ein ultimativer Weckruf
… starben, ist wenig verwunderlich, aber vermeidbar. „Die Strafbewährung von Erwerb und Besitz geringer Mengen muss auf die Tagesordnung. Mehr als 300.000 Strafanzeigen mit jährlich steigender Tendenz müssen als Signal erkannt werden, über ganz grundlegende Dinge der Drogenpolitik in Deutschland zu diskutieren“, so der JES Bundesvorstand abschließend.
Unterstützen statt bestrafen – Support don´t punish
Unterstützen statt bestrafen – Support don´t punish
… weiterverbreitet und billiger als je zuvor und das organisierte Verbrechen macht weiter Milliardengewinne. Deutlichere Belege für ein Scheitern der Kriminalisierung kann es nicht geben. JES fordert am heutigen Aktionstag eine offene Debatte um eine Neuorientierung der deutschen und europäischen Drogenpolitik. „Wer es wirklich ernst meint und das Leben und die …
Sie lesen gerade: DROGEN… TOD… STEIGENDE ZAHLEN… 2.227… ÜBERLEBEN… JES FORDERT EIN