openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Eine einheitliche Gebührenordnung wäre ein wahrer Pyrrhussieg für die Gerechtigkeit

20.12.201715:08 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Berlin (PVS Verband), 20. Dezember 2017 – Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V. (PVS Verband) warnt eindringlich vor Überlegungen, die heute geltenden Gebührenordnungen für ambulante ärztliche Leistungen in GKV und PKV zu vereinheitlichen. „Eine einheitliche Gebührenordnung ist nichts weiter als ein Umgehungstatbestand für eine Bürgerversicherung“, warnt Stefan Tilgner, geschäftsführendes Mitglied im PVS Verbandsvorstand. „Und die Folgen einer Bürgerversicherung wären verheerend.“



Während ärztliche Leistungen für GKV-Versicherte auf der Basis des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) abgerechnet werden, gilt im privatärztlichen Bereich die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Der EBM ist ein Honorarverteilungsschlüssel, die GOÄ eine auf Einzelleistungen basierende amtliche Gebührentaxe. Eine einheitliche Gebührenordnung kann ihr politisches Ziel nur erreichen, wenn die Systematik der GKV zum Tragen kommt. Der Regulierungsapparat des EBM mit Budgetierung, Mengenbegrenzungen, Quotierungen und Abstaffelungen müsste dann auch in der PKV gelten. Und das ist nichts anders als das Ende der PKV. „Mit einer einheitlichen Gebührenordnung würde eine Bürgerversicherung eingeführt, ohne dass man sich zu politisch zu ihr bekennen müsste“, fasst Tilgner zusammen. „Gleiches Geld für gleiche Leistung, das führt in Bezug auf Löhne und Gehälter in der Tat zu mehr Gerechtigkeit. In der Gesundheitsversorgung wird so ein erfolgreiches Modell zerschlagen, das die hochwertige medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger garantiert.“

Heute profitieren alle Patienten von den Mehreinnahmen, die die niedergelassenen Ärzte durch die Behandlung von Privatversicherten verzeichnen können. Denn obwohl der Privatversicherungsanteil in Deutschland bei nur 11 % liegt, lösen diese Versicherten 24 % der Praxisumsätze aus. Eine einheitliche Gebührenordnung auf dem Niveau des EBM würde dazu führen, dass jeder niedergelassene Arzt rund 50.000 Euro Umsatz pro Jahr verliert. Dieses Geld fehlte dann für hochqualifiziertes Personal und Investitionen. Viele Praxen werden dem wirtschaftlichen Druck nicht standhalten können. Die Versorgungslandschaft wird ausgedünnt, die Versorgungqualität wird zwangsläufig sinken. Und sinken wird vor allem auch die Motivation junger Ärzte, sich niederzulassen.

„Wir wissen um die demographische Herausforderung, vor der unser Gesundheitssystem steht. Wir wissen, dass in der GKV immer weniger Beitragszahler immer mehr medizinische Leistungen finanzieren sollen. Die Umlagefinanzierung steht unmittelbar vor dem Kollaps“, fasst Tilgner die Situation zusammen. „Führen wir eine Bürgerversicherung - ob über den Weg der einheitlichen Gebührenordnung oder geradewegs - ein, wird aus unserem bewährten System, das eine hochwertige Gesundheitsversorgung für alle sichert, schon bald eine Minimalversorgung und wir werden all das zu spüren bekommen, worunter die Bürger in den Ländern mit einer Einheitsversicherung heute bereits zu leiden haben.“

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 986560
 710

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Eine einheitliche Gebührenordnung wäre ein wahrer Pyrrhussieg für die Gerechtigkeit“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Gesundheit solidarisch finanzieren statt schwarz-rotem KuhhandelBild: Gesundheit solidarisch finanzieren statt schwarz-rotem Kuhhandel
Gesundheit solidarisch finanzieren statt schwarz-rotem Kuhhandel
… der paritätischen Finanzierung die von ihr selber verantwortete Demontage des Solidarprinzips in der GKV korrigieren - und die CDU bekommt dafür eine neue Gebührenordnung für die Abrechnung von Ärzten bei privaten Krankenversicherungen. Solche Mauscheleien dienen aber vor allem den jeweiligen Parteiinteressen und nicht der Krankenversicherung. DIE LINKE …
Bundesverfassungsgericht verweigert Stellungnahme zur Gebührenordnung
Bundesverfassungsgericht verweigert Stellungnahme zur Gebührenordnung
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat die von der Zahnärzteschaft eingelegte Verfassungsbeschwerde gegen die Nichtanhebung des Punktwertes in der aktualisierten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) nicht zur Entscheidung angenommen. Anders als vor neun Jahren, als die Beschwerde gegen die damalige Gebührenordnung ebenfalls nicht angenommen wurde, …
Bild: Heilpraktiker-Leistungen versicherungskonform abrechnenBild: Heilpraktiker-Leistungen versicherungskonform abrechnen
Heilpraktiker-Leistungen versicherungskonform abrechnen
… 30 Prozent mehr Umsatz. Schluss mit Abrechnungsfehlern Seit Jahrzehnten quälen sich die Therapeuten damit herum: das Dickicht der Abrechnungsziffern in der Gebührenordnung überfordert selbst erfahrene Anwender schnell. Außerdem sind viele Heilpraktiker-Leistungen, wie beispielsweise die Bioresonanztherapie, nicht direkt in der Gebührenordnung geregelt. …
Bild: Ein Suizidversuch, der als Heilerfolg gefeiert wurdeBild: Ein Suizidversuch, der als Heilerfolg gefeiert wurde
Ein Suizidversuch, der als Heilerfolg gefeiert wurde
… wenn die Menschen mitgenommen werden. Die Notwendigkeit von tiefgreifenden Reformen darf deshalb nicht dazu führen, daß die ohnehin sehr mangelhaft praktizierte soziale Gerechtigkeit noch weiter verletzt wird. Die Dominanz lobbystarker Sonderinteressen, sogar in den Parlamenten und Regierungen, ist nicht nur ein Problem Griechenlands. Die Demokratie …
Bild: Prüflabore nicht 'über Gebühr' belastenBild: Prüflabore nicht 'über Gebühr' belasten
Prüflabore nicht 'über Gebühr' belasten
(Gießen, 09. Juni 2015) Anlässlich des heutigen world accredition day fordert der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) eine neue Gebührenordnung für die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) GmbH zum 01. Januar 2016. Dies geht aus einem Positionspapier hervor, das der Laborverband heute veröffentlicht hat (www.vup.de). Der bürokratische …
Gebührenordnung gegen Patienten und Zahnärzte
Gebührenordnung gegen Patienten und Zahnärzte
… zahnärztlicher Leistungen als inakzeptabel zurück. Der jetzt erneut dem Bundeskabinett zur abschließenden Beschlussfassung vorliegende Entwurf einer ersten Novellierung der 24 Jahre alten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), die am 01.01.2012 in Kraft treten soll, ist nach Auffassung der Zahnärzteschaft völlig unzureichend und ein Affront gegenüber dem …
Höhere Kosten für Zahnarztbehandlungen - PKV-Verband erwartet Anstieg um 20 Prozent
Höhere Kosten für Zahnarztbehandlungen - PKV-Verband erwartet Anstieg um 20 Prozent
Die Einführung der Praxisgebühr vor wenigen Jahren rief bei vielen Patienten Unbehagen hervor. Nun dürfte die Überarbeitung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) ebenfalls für Verdruss sorgen. Ab 2012 könnten die Honorare der Zahnärzte nach Schätzungen des PKV-Verbandes sogar um bis zu 20 Prozent steigen, wie das Versicherungsportal private-krankenversicherung.de …
Bild: Keine Leistungsbegrenzung auf die GOÄ-Sätze bei Physiotherapie in der PKVBild: Keine Leistungsbegrenzung auf die GOÄ-Sätze bei Physiotherapie in der PKV
Keine Leistungsbegrenzung auf die GOÄ-Sätze bei Physiotherapie in der PKV
… eine hundertprozentige Kostenerstattung vereinbart ist, sind einige private Krankenversicherer dazu übergegangen, die Höhe der Leistungen auf die Gebühren nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zu begrenzen und verweisen diesbezüglich auf eine entsprechende Klausel in den Versicherungsbedingungen des Krankenversicherungsvertrages. Dieser Verweis kommt …
Staatsmedizin droht
Staatsmedizin droht
… werden. Die Krankenkassen werden zur Einheitskasse, verlieren ihre Finanzhoheit und die Finanzströme fließen in eine zentrale Sammelstelle. Eine vereinheitlichte Gebührenordnung für das duale Versicherungssystem wird die Private Krankenversicherung sehr bald gleichschalten. Mit Abschaffung der Honorarverteilung durch eine vorgesehene EURO-Gebührenordnung …
Bild: Wettbewerbswidrige Werbung mit Pauschalpreisen für Zahnreinigung und BleachingBild: Wettbewerbswidrige Werbung mit Pauschalpreisen für Zahnreinigung und Bleaching
Wettbewerbswidrige Werbung mit Pauschalpreisen für Zahnreinigung und Bleaching
… liegenden Fall stellte das Oberlandesgericht Frankfurt fest, dass das Angebot von Zahnreinigungs- und Bleachingleistungen zu einem Pauschalpreis sowohl gegen die Vorschriften der Gebührenordnung für Zahnärzte als auch gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Der Rechtsstreit entzündete sich an dem Angebot einer Zahnärztin, die über ein Internetportal Zahnreinigungs- …
Sie lesen gerade: Eine einheitliche Gebührenordnung wäre ein wahrer Pyrrhussieg für die Gerechtigkeit