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Pflegebetroffene fordern Politik auf, konsequenter zu handeln

06.06.201615:24 UhrGesundheit & Medizin
Bild: Pflegebetroffene fordern Politik auf, konsequenter zu handeln
Hilflos und ausgeliefert ? der Pflege-Notstand muss endlich aufgelöst werden! Bildquelle:
Hilflos und ausgeliefert ? der Pflege-Notstand muss endlich aufgelöst werden! Bildquelle:

(openPR) Pflege-Notstand muss endlich aufgelöst werden

Bremen, 03.06.2016 · Pflegeanbieter und das Bundesgesundheitsministerium weisen Berichte über Pflegemissstände gern als „Einzelfälle“ zurück. Dass dem nicht so ist, darüber berichten in einer gemeinsamen Rechercheaktion unabhängige Investigativ-Journalisten vom Recherchezentrum correctiv.org, der Redaktion von „Die Reportage“ vom NDR Fernsehen und die Tageszeitung „Welt“. Nach über 18-monatiger Recherche stellen sie fest: Etwa 60 Prozent aller Pflegeheime in Deutschland fallen bei den jährlichen Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) negativ auf, wenn es um den medizinisch relevanten Teil der Pflege geht. Die unabhängige Bremer Selbsthilfe-Initiative „Heim-Mitwirkung“ fordert Anbieter und Politik auf, die bestehenden Pflegemissstände und das Leid der Betroffenen nicht weiter schön zu reden oder zu ignorieren, sondern konsequenter die Gesetze und politischen Rahmenbedingungen an die Realsituation anzupassen.



Auch in Bremen wurde in jüngster Vergangenheit von verschiedenen Medien über zum Teil gravierende Missstände in Pflegeheimen berichtet. So stand ein Heim in Kirchhuchtign Ende letzten Jahres kurz vor der Schließung und mußte dann von einem anderen Betreiber übernommen werden. „In diesem Fall wandten sich Angehörige und Pflegekräfte in ihrer Not auch an die unabhängige Selbsthilfe-Initiative „Heim-Mitwirkung“ von Reinhard Leopold, der die Gruppe vor über 10 Jahren gegründet hat und mit Rat und Tat den Betroffenen geholfen hat. Er kennt auch in Bremen viele weitere Fälle und beklagt, dass weder die Bremer Gesetze, noch die derzeitigen neuen Gesetze der Bundesregierung die eigentlichen Probleme lösen. „Belastende Arbeitsbedinungen, schlechte Bezahlung, Leiharbeit und befristete Arbeitsverträge sorgen für die Unattraktivität eines eigentlich schönen Berufes. Teure Imagekampagnen und der Einsatz von zusätzlichen Betreuungskräften – die nicht selten für pflegerische Hilfstätigkeiten missbraucht werden – verschlimmern zusätzlich die Situation.“, so sein Vorwurf. Und überlastete Fachpflegekräfte hängen frustriert und enttäuscht ihren Beruf an den Nagel oder werden durch die permanente Überforderung selber krank und sind so gezwungen, aufzuhören.

Die meisten der deutschen Bevölkerung ignorieren das Thema Pflege, weil es sie ja nicht betreffe. Doch das ist ein ein verhängnisvoller Trugschluß. „Jeder Mensch kann zu jeder Sekunde seines Lebens schwerkrank und pflegebedürftig werden.“, ist die Erfahrung von Leopold. In den meisten solcher Fälle, zum Beispiel durch Unfall oder plötzlichem Zusammenbruch, treffe es die Leute völlig unererwartet und unvorbereitet. Sie kennen weder ihre Rechte, Heimgesetze und Durchführungsverordnungen, zuständige Behörden oder unabhängige Beratungsstellen, die Hilfe und Unterstützung anbieten.

Vermehrte Information und die deutliche Stärkung der Rechte pflegebetroffener Menschen und ihrer Interessenvertreter ist lange überfällig und notwendig. Statt des bisher gesetzlich zugestandenen Rechts auf „Mitwirkung“ ist die vollumfängliche Information, Beteiligung und Mitentscheidung über alle sie betreffenden Dinge zu fordern. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Betroffenen und ihre Interessenvertreter nicht bzw. nur unzureichend an Entscheidungen beteiligt werden. Ein Heimplatz kostet sehr viel Geld – da sollte Transparenz und Mitbestimmung über die Mittelverwendung selbstverständlich sein! Die Gesetzgeber in Bund und Ländern sind aufgefordert, dies ins Gesetz bzw. in entsprechende Mitwirkungsverordnung zu verankern.


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