(openPR) Nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma verbessern ein modernes multimodales Monitoring und eine frühzeitige Rehabilitationstherapie das neurologische Ergebnis, stellt eine Studie der Medizinischen Universität Graz fest.
Dr. C. Krenn und Kollegen berichten in Journal für Anästhesie und Intensivbehandlung 1/16 über die Retrospektive auf 50 Patienten, die zwischen 2010 und 2013 behandelt wurden. "Die Mortalität des schweren Schädel-Hirn-Traumas war 28 Prozent. Die maximale Mortalität war drei Monate nach dem Trauma erreicht. Zum Zeitpunkt der Verlegung von der neurochirurgischen Intensivstation hatten 62% der Patienten ein ungünstiges, 10% ein günstiges Outcome. Ein Jahr nach dem Trauma hatten 50% der Patienten ein günstiges Outcome erreicht, 14% waren weiterhin schwer behindert oder in vegetativem Zustand."
Journal für Anästhesie und Intensivbehandlung 1/16 enthält die etwa 150 wichtigsten Abstracts der Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin 2016 (Berlin) mit den Schwerpunkten
- Gehirn und Immunsystem/Immunsystem und Gehirn
- Grenzen der (Intensiv-)Behandlung
- Neurotrauma
- Der interessante Fall
Über einen ungewöhnlichen Vergiftungsfall berichten Dr. K. Bornkamm und Dr. W.-D. Niesen (Universitätsklinikum Freiburg): Eine Psoriasis-Patientin hatte versucht, sich mit Blättern der Herbstzeitlose zu therapieren. Das Ergebnis war das typische Vollbild einer Colchicin-Intoxikation, d.h. die Behinderung der Zellteilung: In den ersten 24 Stunden stehen gastrointestinale Symptome im Vordergrund; während der folgenden Woche folgt ein Multiorganversagen. Im Anschluss ist die Erholung der Organfunktionen möglich. Die Autoren beschreiben die umfangreiche Intensivtherapie detailliert - und kommen zu einem günstigen Ergebnis.
>> Jürgen Piek, Christian Henker (Hrsg.): Arbeitstagung Neurointensivmedizin (ANIM) 2016. (Journal für Anästhesie und Intensivbehandlung 1/2016)
http://www.pabst-publishers.de/Medizin/med%20Zeitschriften/jai/2016-1.htm