(openPR) Köln-Rodenkirchen: Der Rodenkirchener Bezirksvertreter Torsten Ilg, hat bereits am Sonntag den Austritt aus der AfD erklärt. Seine Erklärung im Wortlaut: "Liebe Parteifreunde und Mitstreiter der AfD, sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund der aktuellen Entwicklung der AfD gebe ich folgende Erklärung ab: Rücktritt von allen meinen Ämtern innerhalb der AfD, sowie mein Austritt aus der AfD. - Politik im freiheitlichen Sinne bedeutet: Die Werte der Aufklärung, des Humanismus und der Menschenrechte stets zu wahren. In diesem Sinne ist auch die Forderung nach einer verantwortungsvoll gesteuerten Zuwanderungspolitik zu verstehen. Menschen die aus anderen Kulturkreisen zu uns kommen, müssen sich diesen Werten verpflichtet fühlen. Leider gibt es starke Strömungen innerhalb der AfD, die aus anderen politischen Beweggründen heraus argumentieren, und ihre völkische und latent fremdenfeindliche Einstellung damit begründen, dass Zuwanderer aus islamisch geprägten Ländern vor allem "christliche Werte" und den Fortbestand unseres Volkes gefährden würden. Diese Sichtweise droht zu einer Art "Glaubenskrieg" auszuarten, was letztlich von christlich-fundamentalistischen Gruppen dazu verwendet wird, ihr ebenfalls inhumanes und gegen die Werte der Aufklärung gerichtetes, frauen- und minderheitenfeindliches Weltbild zu legitimieren. Vereine wie "Freie Welt" und deren Netzwerke machen die AfD zunehmend zum politischen "Vollstrecker" radikaler Kräfte. Das ist untragbar. Der komplette neue Bundesvorstand besteht aus Personen, die dem konservativen bis rechtsnationalen Spektrum zuzuordnen sind. Das liberale Element der AfD wurde förmlich abgewählt. Die Landesverbände Sachsen, Thüringen und Niedersachen haben in ihren Wahlprogrammen u.a. verfassungswidrige und homofeindliche Passagen beschlossen, die einer Rechtsstaatspartei unwürdig sind. Frau Petry, Herr Höcke und Herr Hampel befürworten oder dulden zumindest diese Programmpunkte stillschweigend. Daneben ist es unerträglich, wenn einige AfD-Landesvorsitzenden öffentlich die Mitgliedschaft in der rechtsextremen NPD verharmlosen", wie Prof. Lucke schreibt. Man darf nach Rechtsaußen keinen Interpretationsspielraum dulden. Die AfD hat nicht ohne Grund politische Leitlinien beschlossen, die ein solches Verhalten eigentlich ausschließen. Der unsägliche Umgang mit Prof. Lucke auf dem gestrigen Parteitag, sowie einer teilweise, von Beschimpfungen und Ausgrenzung geprägten Grundstimmung gegen die im Verein "Weckruf" organisierten liberalen Mitglieder der AfD, haben für mich das Fass zum Überlaufen gebracht. Aufgrund dieser und anderer besorgniserregender Entwicklungen der Partei, habe ich mich heute dazu entschlossen die AfD zu verlassen und mein politisches Mandat in der Bezirksvertretung von Köln-Rodenkirchen zukünftig im Sinne der einst beschlossenen Leitlinien der AfD, zunächst als Parteiloser wahrzunehmen. Ich gehe davon aus, dass mehrere tausend liberale Mitglieder des Vereins "Weckruf 2015", im laufe der nächsten Woche ebenfalls beschließen werden aus der AfD auszutreten. Bereits im Kommunalwahlkampf 2014 habe ich deutlich gemacht, dass ich mich einer liberalen und weltoffenen Geisteshaltung verpflichtet fühle und dabei dennoch versuchen werde, Politik jenseits rechter oder linker Ideologien bürgernah zu gestalten. Durch meine politischen Aktivitäten zu den Themen Straßenbau, Unterbringung von Flüchtlingen, Wahrung von Recht und Gesetz im Sinne der Sicherheit, habe ich diesen Kurs bislang in der Bezirksvertretung unter Beweis stellen dürfen. Das wird auch zukünftig so bleiben, da ich dies meinen Wählerinnen und Wählern schuldig bin." Zitat Ende.













