(openPR) Jugendliche, die nach der Schule den Weg in eine Ausbildung oder Anstellung verpassen, sind auf dem besten Weg in ein Leben am Rande der Gesellschaft. Langzeitarbeitslosigkeit kann eine Folge davon sein. Ob frustriert, wütend oder resigniert – diese jungen Menschen brauchen Unterstützung, um aus der Sackgasse heraus zu finden und wieder eine Zukunft vor sich zu sehen.
Für diesen Personenkreis hat der IB in Pirmasens unterschiedliche Maßnahmen entwickelt, deren Ziel eine neue Orientierung im Leben und bestenfalls ein erfolgreicher Einstieg in den Arbeitsmarkt ist.
Berufsbilder kennenlernen, eigene Fähigkeiten und Talente austesten, Bewerbungen schreiben und schließlich eine Arbeitsstelle anstreben – das sind die Schwerpunkte dreier unterschiedlicher Maßnahmen, die der Internationale Bundes (IB) für Jugendliche und Erwachsene anbietet.
Das Projekt „Aktive und produktive Praxis“ (APP U 25)“ richtet sich an Jugendliche unter 20 Jahren, die „APP Ü 25“ ist dagegen für junge Erwachsene über 25 Jahren konzipiert. In 2015 neu hinzugekommen ist in das Angebot „Aktivwerkstatt“.
Gestartet im Januar, zielt es darauf ab, die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf eine neue Arbeitsstelle zu erhöhen. Zwischen 8 und 12 Monate dauern die drei Maßnahmen des IB in Pirmasens.
Ihr wichtigstes Ziel ist eine berufliche Qualifikation mit theoretischer und praktischer Ausbildung in einem von sechs Fachbereichen: Bau, Holz, Farbe und Raum, Hauswirtschaft/Küche, Elektro und Metall.
Weitere Projekt-Schwerpunkte sind die individuelle und soziale Stabilisierung der Teilnehmerinnen. Nur wer es zuverlässig schafft sich zu organisieren, nur wer für sich und seine Gesundheit sorgen kann und nicht beim ersten Misserfolg alles hinwirft, wird auch eine Ausbildung durchstehen. Deshalb findet die Arbeit an diesen persönlichen Voraussetzungen breiten Raum in den Maßnahmen, die wie eine Vollzeitstelle 39 Wochenstunden umfassen.
"Besonders gut finde ich, dass aufgrund der neu gewonnenen Tagesstruktur und der neuen Kontakte viele unserer Teilnehmer aus ihrem alltäglichen Trott herausgerissen werden und dadurch auch ihre Erledigungen und gesundheitlichen Probleme, die lange aufgeschoben wurden, in Angriff nehmen",
so die Erfahrung von Kerstin Weber, Sozialpädagogin der Aktivwerkstatt für Langzeitarbeitslose.
Die Maßnahmen, die durch das Jobcenter Pirmasens, das Kommunale Jobcenter Landkreis Südwestpfalz und den Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union gefördert werden, laufen beim Internationalen Bund e.V. in Pirmasens schon seit längerer Zeit mit Erfolg.
„Es bereitet sehr viel Freude zu sehen, wenn Jugendliche die Hilfe, die sie von uns geboten bekommen, annehmen und dadurch eine positive Entwicklung nehmen und in den meisten Fällen wieder eine berufliche wie private Zukunft haben", so Vanessa Giese, die als Sozialpädagogin im APP u25-Projekt mitarbeitet.
Rund ein Viertel der Teilnehmerinnen findet mit Hilfe der IB-Maßnahmen einen Weg in ein festes Arbeitsverhältnis. Aber selbst wer nicht direkt einen Job bekommt, profitiert in hohem Maß von der rund einjährigen Unterstützung. Denn er nimmt nicht nur eine berufliche Qualifikation mit, sondern auch neue Zuversicht, viele soziale Kompetenzen und die Erfahrung, dass er sein Leben tatsächlich eigenverantwortlich in die Hand nehmen kann.










