(openPR) WIESBADEN. Der hessische FDP-Landeschef und Vorsitzende der Landtagsfraktion, Jörg-Uwe Hahn, schließt eine Koalition mit den Sozialdemokraten nach der Landtagswahl 2008 nicht grundsätzlich aus. Beim Thema Flughafenausbau, in der Bildungs- und der Finanzpolitik sehe er durchaus Übereinstimmungen mit den Sozialdemokraten, sagte Hahn in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe).
Allerdings hänge eine etwaige Zusammenarbeit auch von Personen ab: Mit der SPD-Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti beispielsweise könne er sich eine gemeinsame Regierungsarbeit kaum vorstellen; anders sei das im Falle des SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Jürgen Walter. "Mit Jürgen Walter wäre das inhaltlich wohl möglich." Er freue sich daher, daß Walter der FDP in den vergangenen Tagen Avancen gemacht und eine SPD/FDP-Koalition ins Gespräch gebracht habe, sagte Hahn weiter. "Das zeigt, daß wir in der hessischen Politik eine wichtige Größe sind." Natürlich gebe es auch noch eine Vielzahl von Schnittmengen mit der CDU, mit der die FDP von 1987 bis 1991 und von 1999 bis 2003 gemeinsam in Hessen regierte. Die Union müsse deshalb aber nicht automatisch der Partner der Liberalen nach der Landtagswahl sein. "Es gibt keinen natürlichen Partner für eine Koalition", stellte der FDP-Vorsitzende klar. Hahn forderte die SPD auf, möglichst bald einen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl zu küren. Die ungeklärte Führungsfrage bei den Sozialdemokraten könnte ansonsten dazu führen, daß in zwei Jahren die extreme Linke ins Landesparlament einziehe oder die CDU abermals die absolute Mehrheit erreiche. Beides liege nicht im Interesse der Liberalen, äußerte Hahn "Aus strategischer Sicht braucht die FDP auch eine starke SPD in Hessen."
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