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Versorgungslage in NRW verschlechtert sich weiter

17.11.201418:19 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Wer in Nordrhein-Westfalen aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas oder eines Schlaganfalls auf neurologische Frühreha angewiesen ist, kann nicht sicher sein, optimal und wohnortnah versorgt zu werden. Darauf machte bereits 2012 ein Gutachten aufmerksam, das die Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation (LAG) in Auftrag gegeben hatte. Jetzt wurden die Zahlen aktualisiert und zeigen: Die Situation hat sich weiter verschärft.



Wie ist die Versorgungslage für Patienten der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation (NNCHFR) in Nordrhein-Westfalen? Zum zweiten Mal ist das IGES-Institut im Auftrag von LAG-Mitgliedern, Rehakliniken und Krankenhäusern dieser Frage nachgegangen. Das Ergebnis, das auf Basis von Krankenhaus-Qualitätsberichten und DRG-Statistiken für das Berichtsjahr 2012 ermittelt wurde, zeigt: Die Versorgung von Patienten, die in NRW eine neurologische Frühreha benötigen, ist im Ländervergleich weiterhin deutlich unterdurchschnittlich. Im Vergleich zu 2010 hat sie sich sogar noch weiter verschlechtert.

Fallzahlen in NRW entgegen bundesweitem Trend rückläufig
Während zwischen 2010 und 2012 deutschlandweit die Behandlungen in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation um 12,7% zugenommen haben (32,9 Fälle je 100.000 Einwohner), sind die Fallzahlen für NRW im gleichen Zeitraum rückläufig. Kamen 2010 noch 5,3 Fälle auf je 100.000 Einwohner, waren es 2012 nur noch 4,4 Fälle. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Es ist ja nicht so, dass der Bedarf an neurologischer Frühreha abnimmt, im Gegenteil: Die Menschen werden immer älter, Schlaganfälle nehmen zu und Unfallopfer überleben wegen guter Notfallmedizin auch schwere Schädel-Hirn-Verletzungen sehr viel häufiger. Wenn in NRW die Fallhäufigkeit abnimmt, dann nur deshalb, weil die Betroffenen nicht leitliniengerecht behandelt und bspw. in Pflegeheime abgeschoben werden, anstatt dass sie eine neurologisch-neurochirurgische Frühreha erhalten“, zeigt sich Dr. Markus Ebke, Chefarzt der Neurologie der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik und Gründungsmitglied der LAG empört. Die Folgen seien eine lebenslange Pflegebedürftigkeit der Patienten, eine große emotionale Belastung für die Angehörigen und eine finanzielle Belastung für die Gesellschaft.

Nur noch 15 Krankenhäuser in NRW bieten NNCHFR. Keine Leistungen mehr Ostwestfalen
Wie das Gutachten zeigt, boten 2012 nur noch 15 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen neurologisch-neurochirurgische Leistungen an – 2010 waren es noch 18. In einigen NRW Landesteilen gibt es gar kein Krankenhaus mehr, das im Berichtsjahr Leistungen der NNCHFR anbot (vergleiche hierzu: Abbildung 1, IGES Gutachten 2014, Seite 12).

Angehörige müssen lange Fahrtzeiten in Kauf nehmen
Eine Folge dieser Unterversorgung sind lange Fahrtzeiten für die Angehörigen. „Eine nicht-wohnortnahe Versorgung ist ein unhaltbarer Zustand. Hier müssen wir insbesondere die Angehörigen entlasten“, ist Dr. Ebke überzeugt.

Im Austausch mit der Landesregierung
Gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern der LAG hat der neurologische Chefarzt die aktuellen Zahlen an die Landesregierung weitergegeben. „Es besteht eindeutig Handlungsbedarf auf der politischen Ebene. Wir befinden uns seit 2012 in einem konstruktiven Dialog mit der Landespolitik. Unser Ziel ist eine durchdachte Fachplanung, die den Bedarf realistisch deckt“, formuliert Ebke die Forderung der LAG.

Weitere Informationen sowie das Gutachten 2012 und die Teilaktualisierung 2014 finden Sie hier: www.neuroreha-nrw.de

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