(openPR) Wildes Auf und Ab an den Ölbörsen. Der Ölpreis hat sich in einem regelrechten Kurssturz von seinen noch montags letztmals erreichten Rekordwerten etwas entfernt, um auf sehr hohem Niveau unmittelbar wieder in den Steigflug überzugehen. Die Entwicklung der Ölpreise hat mit der realen Versorgungslage nichts zu tun, sie ist eher eine Folge der Vorgänge in der Finanzwelt und der damit verbundenen Kapital-Umschichtungen heraus aus den Aktien- und hinein in die Rohwarenmärkte. In den vergangenen sechs Monaten müssen unglaubliche Summen umgeschichtet worden sein, was zu den Ölpreis-Exzessen der letzten Wochen führte. Der Prozess scheint noch nicht am Ende zu sein, der Spekulationsballon wird munter weiter aufgeblasen. Die reale Versorgungslage der Ölwelt präsentiert sich unabhängig von der Ölpreis-Entwicklung problemlos. Die US-Benzinvorräte sind auf dem höchsten Wert der letzten 18 Jahre, die Vorräte an Destillaten und an Rohöl lassen eine problemlose Versorgungslage für den Rest des Winters erwarten. Schwierigkeiten sind höchstens in der Verarbeitung von Rohöl in die Endprodukte zu erwarten, die Raffinerie-Auslastung ist unbefriedigend tief. Heute werden die neusten statistischen Werte aus den USA zu diesen Themen publiziert, fallen sie positiv aus, dürfte der Ölpreis seinen begonnenen Sinkflug fortsetzen, andernfalls wird er wieder nach oben abdrehen. Wenn Sie demnächst Ihren Heizöl-Vorrat ergänzen müssen, ist ein teurer Ergänzungskauf kaum zu vermeiden. Kurzfristig ist nicht mit einem massiven Preisrückgang zu rechnen. In den kommenden Monaten könnten die immer breiter spürbaren Auswirkungen der US-Finanzkrise hingegen zu tieferen Heizölpreisen führen. Es kann eigentlich nicht sein, dass die Folgen der Kreditkrise auf die Wirtschaftsentwicklung folgenlos bleiben. Der Ernst der Lage wird an der Hektik und am Ausmass der ergriffenen Massnahmen der US-Notenbank erst richtig erkennbar. Mit massiven Leitzins-Senkungen und Milliarden-Spritzen wird versucht, die Geldmenge so zu erhöhen, dass weitere Zusammenbrüche vermieden werden können. Unsicher ist, ob das ausreicht. Die Krise hat eine gefährliche Eigendynamik entwickelt.