(openPR) Vergangenen Freitag war es wieder soweit. Mehr als eine Million Schüler in Bayern haben ihre Zwischenzeugnisse erhalten. Dies nahm der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) zum Anlass und forderte eine neue Schulpolitik ohne permanent wachsenden Leistungsdruck. Die Empfehlung an die Eltern, möglichst gelassen mit dem Dokument umzugehen, findet der BLLV Präsident Klaus Wenzel angesichts des steigenden Leistungsdrucks unpassend, „wenn nicht scheinheilig“. So mache Schule „immer mehr Lehrer und Schüler krank, hemme ihre Motivation und Einsatzbereitschaft. Schule in Bayern zementiere darüber hinaus soziale Ungleichheit und befördere Bildungsungerechtigkeit.“ Die hiesige Schulpolitik orientiere sich nicht an den Bedürfnissen der Kinder, so Wenzel weiter. Harte Kritik an dem Bayerischen Bildungssystem.
Die Forderung ist klar. So soll die Schule als Lebensraum für Heranwachsende gesehen werden, in dem sie sich bestmöglich entfalten und entwickeln können. Für diese schulpolitische Haltung tritt die Aktion Sonnenschein bereits seit über 40 Jahren ein. Die Münchner Montessori-Schule sieht sich als Zentrum der Vielfalt. Für die Tätigkeit der Aktion Sonnenschein bilden die Montessori-Pädagogik und ihre Weiterentwicklung die fachliche Grundlage. Durch das integrative sowie inklusive Arbeiten in verschiedenartigen Lern- und Leistungsgruppen wird gemeinsames Handeln ermöglicht. Dies wiederum ist die Basis zum Erlernen wichtiger Schlüsselqualifikationen wie Toleranz, Konfliktfähigkeit, angemessener Selbstbehauptung, Solidarität und Empathie. Es geht darum, die nötige Hilfe zu geben, damit Kinder und Jugendliche sich menschlich und intellektuell weiterentwickeln. Förderung durch Fordern dessen, was dem Einzelnen möglich ist, ist einer der Grundsätze der Montessori-Pädagogik, um Achtung, Selbstachtung und Unbefangenheit im Umgang miteinander zu entwickeln. Somit ist gerade die Montessori-Pädagogik aktueller denn je. Das Wissen um das selbstständige Lernen und Teamfähigkeit sind in unserer rasch verändernden Gesellschaft wichtiger als auswendig gelerntes und reproduziertes Detailwissen.
Aus diesem Grunde sind vor allem auch die Wortgutachten der Montessori-Schule ein wichtiger Wegweiser. Es zählen nicht einzelne Noten in Fächer wie Mathe und Deutsch, sondern das ganze Kind wird gesehen. So werden den Kindern und dessen Eltern Informationen zum jeweiligen Lernprozess, zum Sozialverhalten und zum Leistungsstand gegeben. Auch die derzeitig viel diskutierte Ehrenrunde ist an einer Montessori-Schule nicht üblich. Dem Freistaat kostete das Sitzenbleiben rund 228 Millionen Euro. Somit nahm Bayern bundesweit damit den Spitzenplatz ein. Bildungsforscher wie Klaus Klemm bezweifeln, ob dieses Geld sinnvoll angelegt ist. Nach Vergleich verschiedener deutscher und internationaler Studien sei kein nachhaltiger Ertrag des Wiederholens einer Klasse zu beobachten. In Hamburg ist das Sitzenbleiben bereits abgeschafft worden. Kinder, die eventuell nur in ein oder zwei Fächern Schwächen aufzeigen, den kompletten Schulstoff nochmals wiederholen zu lassen, wird dort als unnütz erachtet. Viel lieber soll dem Kind durch spezielle Förderung und Nachhilfe in den entsprechenden Fächern geholfen werden. Wichtig bei dieser bildungspolitischen Debatte ist, zu beachten, dass es schon viele gute Beispiele gibt, an denen sich orientiert werden kann, um die Forderung nach einer möglichst einheitlichen Bildungsgerechtigkeit umzusetzen, damit Kinder sich ideal entwickeln können.













