(openPR) Im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung führte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen jetzt die IGES Studie durch. Im Rahmen dieser Studie wurden 3.000 gesetzlich Versicherte zu ihren Wartezeiten auf Arzttermine befragt. So sollte festgestellt werden, ob es tatsächlich der Realität entspricht, dass Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen deutlich länger warten müssen, bis sie eine Behandlung in Anspruch nehmen können.
Wie die Forscher feststellten, müssen etwa ein Drittel aller Befragten keinerlei Wartezeiten beim Arzt hinnehmen. Die übrigen zwei Drittel der Versicherten allerdings müssen durchaus länger auf ihren Termin warten. Etwa sieben Prozent gaben an, einen Tag auf die Behandlung warten zu müssen, weitere zwölf Prozent erhielten den gewünschten Termin erst nach zwei bis drei Tagen.
Werden diese Wartezeiten noch akzeptiert und auch nicht als negativ angesehen, sind Versicherte vor allem dann verärgert, wenn der Termin erst in der kommenden Woche vergeben werden kann. Hiervon sind nach den Angaben der Experten etwa zehn Prozent der gesetzlich Versicherten betroffen.
Die Studie zeigte aber auch, dass Patienten mitunter noch längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Bei elf Prozent der Versicherten betrug die Wartezeit nämlich drei Wochen und länger.
Im Vergleich hierzu müssen nur etwa vier Prozent der privat Versicherten länger als drei Wochen auf ihren Arzttermin warten und können so schneller behandelt werden. Muss sogar ein Termin bei einem Facharzt in Anspruch genommen werden, mussten gesetzlich Versicherte fünfmal länger auf einen Termin warten als Versicherte der privaten Krankenversicherung.
Diese Studie zeigt also erneut, dass privat Versicherte von einigen Ärzten durchaus bevorzugt behandelt werden. Nach den Worten von Andreas Köhler, dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung, wird nun an einer Lösung des Problems gearbeitet. Der Wechsel in die private Krankenversicherung ( http://www.pkv-vergleich.de/wechsel-in-die-private-krankenversicherung-2012-342 ) ist aber nur für wenige gesetzlich Versicherte eine Lösung, da die Einkommensgrenzen nicht erreicht würden.
Trotz langer Wartezeiten ist das Vertrauensverhältnis zu den Ärzten sehr gut, auch die Kompetenz der Mediziner wird von den meisten Patienten als positiv bewertet. Daran wird deutlich, dass viele Versicherte das Problem nicht bei den Ärzten, sondern vielmehr bei der Politik suchen und hier auch Lösungen erwarten.