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Naturland fordert Systemwechsel in der Agrarpolitik

12.10.201117:59 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Vorschläge der EU-Kommission zur Agrarreform greifen zu kurz
Gräfelfing – „Die Europäische Union verpasst eine große Chance, wenn sie nicht jetzt das Ruder rumreißt und die Rahmenbedingungen für eine ökologisch orientierte Landwirtschaft nach 2013 schafft“, kommentiert Hans Hohenester, Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender die heute vorgelegten Vorschläge der EU-Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). „Die im letzten Jahr von Agrarkommissar Dacian Ciolos vorgestellten positiven Ansätze einer wirklichen Agrarreform sind als Bettvorleger der industrialisierten Landwirtschaft gelandet, Deutschland hat daran mit seiner Blockadepolitik einen maßgeblichen Anteil“, so Hohenester weiter. Naturland kritisiert vor allem die völlig unzureichenden Anforderungen bezüglich der Fruchtfolgen, die fehlende Eiweißstrategie und die Sicherung des Grünlandanteils sowie die fehlende Verantwortung für die Ernährungssicherung weltweit. Positiv zu beurteilen sind die Koppelung der Direktzahlungen an bestimmte Umwelt- und Sozialkriterien sowie die Berücksichtigung des Faktors Arbeitsplätze in der Landwirtschaft.



70 Prozent Mais-Monokulturen förderungsfähig
Nach den jetzt vorliegenden Plänen zu den Anforderungen zum Thema Fruchtfolge kann ein Betrieb auf 70 Prozent seiner Fläche Mais-Monokulturen mit hohem Dünger- und Pestizideinsatz anbauen und er bekommt dafür seine volle Prämie als Direktzahlung. Nur auf den restlichen 30 Prozent muss er dann gemäß den Auflagen verschiedene Früchte anbauen, was er im Rahmen der guten fachlichen Praxis sowieso schon praktiziert. Die Fruchtfolge ist neben dem Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und künstliche Stickstoffdünger das zentrale Element des Öko-Landbaus sowie unabdingbare Voraussetzung für den Schutz des Bodens und den Aufbau der Bodenfruchtbarkeit. Erst Anfang Oktober warnten Wissenschaftler des International Food Policy Research Institute (IFPRI) und des Bonner Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) vor der dramatischen Verschlechterung der Böden. Monokulturen mit nähstoffzehrenden und erosionsanfälligen Kulturen wie Mais haben daran einen großen Anteil.

EU und Deutschland werden der Verantwortung nicht gerecht
„Wir können nicht von anderen Staaten einen umweltgerechten Umgang mit Boden, Tier, Pflanze, Wasser und Klima verlangen, wenn wir mit schlechtem Beispiel voran gehen“, mahnt Hans Hohenester die Vorbildfunktion von EU und Deutschland an. Naturland als international tätiger Öko-Verband kritisiert aufs Schärfste, dass nach jetzigen Informationen die EU verstärkt auf Agrarexporte setzen möchte. Damit werden der weltweite Zugriff auf Agrarflächen zum Beispiel durch Futteranbau und die Exporte zu unfairen Bedingungen nicht beschränkt sondern gefördert. Den Menschen in anderen Weltgegenden wird damit zunehmend die Möglichkeit versperrt, für ihre eigene Ernährungssicherung zu sorgen.

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