(openPR) MANNdat e.V. kritisiert in einem offenen Brief an die Bundesbildungsministerin die Ungleichbehandlung von Jungen und männlichen Jugendlichen beim Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG).
Eine Analyse von „Critical Science“ hat ergeben, dass der Anteil männlicher BAföG-Bezieher signifikant geringer ist als der Anteil weiblicher BAföG-Bezieher. 497.149 der Schüler bzw. Studenten, die im Jahr 2009 eine Förderung nach BAföG erhielten, waren weiblich, 375.933 männlich. Das ist ein signifikanter Unterschied von 32%.
Unabhängig von der Bildungsinstitution liegt der Anteil männlicher BAföG-Empfänger konstant und deutlich unter ihrem Anteil an den entsprechenden Schülern oder an Studenten. 48,5% aller Studenten an Universitäten sind männlich, der Anteil der männlicher Studenten an Universitäten, die BAföG erhalten, ist jedoch mit 41,9% um 6,6% niedriger. Der Anteil männlicher Schüler an allgemeinbildenden Schulen ist mit 50,8% in etwa gleich hoch dem Anteil weiblicher Schüler. Unter den mit BAföG geförderten Schülern sind männliche Schüler mit 41,1% jedoch deutlich unterrepräsentiert. Bei den Berufsfachschülern unterschreitet der Anteil der männlichen BAföG-Empfänger den Anteil der männlichen Berufsfachschüler um 10,9%.
Wie alle Ministerien hat sich auch das Bundesbildungsministerium im Rahmen von „Gender Mainstreaming“ dazu verpflichtet, solche Ungleichheiten zu beseitigen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass von bildungspolitischer Seite immer wieder darauf hingewiesen wird, die signifikanten Bildungsnachteile von Jungen würden insbesondere bei sozial schwachen Familien auftreten, wiegt diese Ungleichbehandlung doppelt schwer.
MANNdat fragte deshalb in einem offenen Brief bei der Bundesbildungsministerin nach, welche konkreten Maßnahmen von ihrem Ministerium beabsichtigt sind, um diese Ungleichbehandlung beim BAföG-Bezug zu beenden.