(openPR) Ilmenau, 21. Dezember 2010. In diesem Monat ist in der Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 38(6) eine Übersichtsarbeit zu den Ergebnissen der Göttinger und Erlanger Arbeitsgruppen um Holger Gevensleben und Hartmut Heinrich erschienen, die einen Gesamtüberblick über erreichte Ergebnisse zur klinischen Wirksamkeit des Neurofeedbacktrainings bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bietet und zukünftige Fragestellungen aufzeigt.
Im Vergleich zu einem computergestützten Aufmerksamkeitstraining "Skillies" ist das Neurofeedbacktraining besser sowohl hinsichtlich der ADHS-Kernsymptomatik als auch in assoziierten Bereichen. Im EEG als auch in den Ereigniskorrelierten Potentialen konnten für die beiden Neurofeedback-Protokolle Theta/Beta-Training (Verringerung der Theta-Ativität) und beim Training langsamer kortikaler Potentiale (Erhöhung der CNV) spezifische Effekte aufgezeigt werden. EEG- und EP-basierte Prädiktorvariablen wurden ermittelt, die es in der Zukunft ermöglichen sollen, die Neurofeedbacktherapie effektiver und zeitsparender gestalten zu können.
Über Neurofeedback
Neurofeedback, auch EEG-Biofeedback genannt, ist eine Methode, mit der die Aktivität des Gehirns beeinflusst werden kann, um neurologische Störungen zu behandeln. Die Betroffenen lernen, ihre Gehirnströme selbst zu kontrollieren und bewusst Erregungs- und Spannungszustände zu erzeugen. Damit trainieren die Betroffenen, bestimmte Gehirnregionen gezielt zu aktivieren und somit ihre Symptome selbst zu regulieren. Neurofeedback kommt heute bei einer Vielzahl von Störungen zur Anwendung. Vor allem bei der Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitätsstörung) sind die Wirksamkeit und die nachhaltigen Erfolge von Neurofeedback durch zahlreiche klinische Studien in international führenden Fachkliniken und Universitäten belegt.