(openPR) Mehrere Bundestagsabgeordnete der Grünen fordern eine weibliche Spitzenkandidatin neben Außenminister Joseph Fischer. Der wirtschaftspolitische Sprecher Werner Schulz sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Donnerstagausgabe), die Grünen sollten das "Alleinstellungsmerkmal" einer Doppelspitze, mit dem sie doch lange "sehr gut gefahren" seien, an dieser Stelle nicht aufgeben. "Sie zieht sich durch alle Organisationen: In der Partei, in der Fraktion, in den Landesverbänden. Sie dient zum Ausgleich zwischen den Flügeln, zwischen den Geschlechtern.", sagte Schulz. Er wies auf die Bundesverbraucherschutzministerin hin und sagte: "Es ist ja auch nicht so, daß wir keine profilierte Frau haben: Renate Künast. Darauf zu verzichten, wäre nicht so schlau." So habe die CDU nur den Vorteil, in den Diskussionsrunden mit den Spitzenkandidaten als einzige eine Frau sitzen zu haben - und ausgerechnet die Grünen nicht.
Schulz fügte mit Blick auf die Visa-Affäre hinzu: "Der Joschka Fischer hat ja auch das Handicap, daß er den ganzen Untersuchungsausschußkram möglicherweise im Wahlkampf mit sich rumschleppen muß. Da würde es ihm auch helfen."
Der Landwirtschaftspolitiker Friedrich Ostendorff sagte der F.A.Z.: "Es ist doch keine Debatte, daß Renate Künast sich erheblicher Beliebtheit erfreut." Deswegen sei er dafür, sie als Spitzenkandidatin neben Fischer zu benennen. Das Problem sei zugunsten einer alleinigen Spitzenkandidatur Fischers auch nicht sinnvoll zu lösen, wenn man wie im vergangenen Bundestagswahlkampf das Bild von einem fliegenden Gänseschwarm mit einem Leittier an der Spitze bemühe. "Wenn man die Gänse kennt, weiß man, es fliegt nie der Ganter vorne, sondern die Gans. Der Ganter wird von der Gans geschützt."
Unterdessen wird auch die personelle Aufstellung der Bewerber für die Bundestagswahl zunehmend deutlich. Während Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer ihren Rückzug angekündigt hat, wollen laut F.A.Z. andere Mitglieder der ersten Grünen-Bundestagsfraktion von 1983 noch einmal antreten: Marieluise Beck (Bremen) und Christa Nickels (Nordrhein-Westfalen). Neu für ein Bundestagsmandat wollten sich unter anderen Grünen-Bundesvorstandsmitglied Omid Nouripour (Hessen) und der Vorsitzende der Grünen Jugend, Stephan Schilling (Niedersachsen) bewerben, hieß es in dem Bericht.
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