(openPR) Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat den Javaneraffen zum Versuchstier des Jahres 2005 gekürt. Die Wahl der in Südost-Asien beheimaten Tierart unterstreicht die Forderung des Verbandes nach einem gesetzlichen Verbot von Affenversuchen.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte kürt jedes Jahr ein ’Versuchstier des Jahres’, um auf das Schicksal von Tieren einer bestimmten Art in Versuchslaboren aufmerksam zu machen. Aus Vorschlägen der Mitgliedsvereine des Bundesverbandes wurde jetzt der Javaneraffe zum zweiten Mal in Folge gewählt.
Im Vorjahr war der Javaneraffe Symbol für den Covance-Skandal. Verdeckt gemachte Aufnahmen hatten unhaltbare Zustände in dem Münsteraner Auftragslabor zu Tage gefördert. Doch Affenversuche werden auch in mindestens 27 anderen deutschen Städten durchgeführt. Erst jüngst hatten die öffentlich gewordenen Experimente in Göttingen (Injektion von Zellen, die aus menschlichen embryonalen Stammzellen gezüchtet worden waren, in Gehirne von Affen) Empörung bei Politikern und Bürgern hervorgerufen und die Debatte über wissenschaftlichen Nutzen und Ethik entfacht.
1.983 Affen wurden nach offiziellen Angaben der Bundesregierung im Jahr 2003 in Versuchsreihen getötet. Javaneraffen gehören dabei zu den sehr häufig verwendeten Arten. So stellt die Jury des Bundesverbandes in diesem Jahr den Javaneraffen, den kleinen Verwandten des bekannteren Rhesusaffen, erneut in den Mittelpunkt. Seine Wiederwahl zum ’Versuchtier des Jahres’ unterstreicht die aktuelle, bundesweite Kampagne des Bundesverbandes "It's my life – für ein Verbot von Affenversuchen". Hier sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, diese Forderung durch Unterschriften, Postkarten und eine Online-Aktion an Bundesministerin Renate Künast zu unterstützen.
Zunehmend setzt sich in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft das Bewusstsein durch, dass Versuche an Affen wegen der große Ähnlichkeiten zwischen diesen Tieren und dem Menschen hinsichtlich Sozialverhalten, emotionalen Bedürfnissen und geistigen Fähigkeiten als unethisch abzulehnen sind. Und Länder wie Niederlande, Neuseeland und Schweden haben bereits Verbote für Tierversuche mit Menschenaffen erlassen.
Das ’Versuchstier des Jahres’ wurde erstmals im Jahr 2003 gekürt. Die Ernennung eines kleinen Fisches, der Goldorfe, hatte dann zu einem großartigen Erfolg geführt: Der behördlich vorgeschriebene Fischtest, bei dem jedes Jahr 40.000 bis 50.000 Fische in Abwassertests litten und starben, konnte durch eine tierversuchsfreie Testmethode ersetzt werden.