(openPR) Die deutschen Schulbücher vermitteln – soweit sie sich überhaupt mit dem Thema befassen – oft ein stark verzerrtes Bild der Wirtschaft. Diesen Schluss zieht der Liberale Mittelstand Hessen (LMH) aus einer jüngst veröffentlichten Studie mit dem Titel „Die Darstellung von Marktwirtschaft und Unternehmertum in Schulbüchern in Deutschland und in der deutschsprachigen Schweiz“. Durchgeführt wurde die Untersuchung durch das renommierte Hamburger WeltWirtschaftsInstitut in Zusammenarbeit mit der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt.
Gabriele Müller, Landesvorsitzende des Liberalen Mittelstands Hessen und stellvertretende Bundesvorsitzende von dessen Dachverband BLM, argumentiert in einer Presseerklärung ihres Verbandes: „Wer in der Schule die grundlegenden Zusammenhänge der Marktwirtschaft nicht lernt, wird Wirtschaft auch als Erwachsener nicht verstehen. Wer die Wirtschaft nicht versteht, flieht lieber in den scheinbar ‚sicheren’ Staatsdienst und bleibt sein Leben lang von Angst und Misstrauen gegenüber Markt und Unternehmertum geprägt. Einen Anreiz, selbst Unternehmer zu werden und sich am Markt zu bewähren, erhält er im Unterricht nicht. Genau dies wäre aber nötig, damit Deutschland nicht in die Zweitklassigkeit absteigt und Arbeitsplätze gefährdet werden.“
Besonders bedauerlich sei es, wenn Autoren ihre ideologisch gefärbten Vorurteile und Zerrbilder über die Marktwirtschaft in Schulbücher einfließen lassen, statt sachlich zu informieren und den Schülern Raum für die eigene Urteilsbildung auf der Grundlage von gesicherten Fakten zu geben. „Dadurch wird der Boden für verbreitete Erscheinungen wie Staatsgläubigkeit, pauschale Globalisierungskritik sowie Häme und Neid gegenüber Unternehmern bereitet“, kommentiert Roland von Hunnius, stellvertretender LMH-Landesvorsitzender. So wichtig ein ausgefeiltes Sozialsystem für eine solidarische Gesellschaft sei, „mit noch so hohen Hartz-IV-Leistungen und verbesserter Kinderbetreuung allein werden keine produktiven und nachhaltigen Arbeitsplätze geschaffen, sondern durch Unternehmen, die sich mit Leistung und Kreativität einen Marktvorsprung verschaffen“.
Gabriele Müller fordert die Hessische Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) auf, die wirtschaftsbezogenen Lerninhalte zu überprüfen, die an Hessens allgemein bildenden Schulen vermittelt werden, und diese – falls nötig – gemeinsam mit unabhängigen Wirtschaftswissenschaftlern neu festzulegen. Das Hessische Kultusministerium sei nach Vorliegen der alarmierenden Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts insbesondere gefordert, die Auswahl hessischer Schulbücher zu überdenken.