(openPR) Immer noch ist es wie ein Wunder: Mittels Cochlea-Implantat (CI) erlernen gehörlose Kinder Hören und Sprechen, hochgradig hörgeschädigte Erwachsene können ihren Hörsinn zurückgewinnen, Schwerhörige ein besseres Verstehen. Doch damit die Versorgung mit CI und die mit Hörgerät tatsächlich den gewünschten Erfolg zeigt, ist es unverzichtbar, die Innenohrprothese bzw. das Hörgerät exakt und fortlaufend an die individuellen Bedürfnisse ihres Trägers anzupassen. Die „Schnecke“, führende deutschsprachige Zeitschrift zum Leben mit CI und Hörgerät, widmet sich in ihrer aktuellen Ausgabe ausführlich der Anpassung von CI-Sprachprozessoren und Hörgeräten. Neben wissenschaftlichen Fachartikeln, lebensnahen Berichten sowie den Ergebnissen einer Leserbefragung zum Thema liefert die neue „Schnecke“ auch jede Menge Wissenswertes für Betroffene und deren Angehörige sowie für Fachleute und audiologisch Interessierte.
„Da wir Lebewesen sind, befinden wir uns in einem ständigen Prozess, wir verändern uns immer“, so Heike Bagus, Leiterin des Cochlear Implant Centrums Ruhr. „Dem muss auch die CI-Einstellung Rechnung tragen.“ – In ihrem ausführlichen Beitrag für die aktuelle Schnecke beschreibt die Fachautorin die CI-Versorgung als einen lebenslangen Prozess. Zahlreiche Einzelaspekte werden betrachtet; etwa die Versorgung von kleinen und mehrfachbehinderten Kindern, besondere Anforderungen an die Versorgung von Erwachsenen und Senioren, die Vielfalt technischer Lösungen sowie die bilaterale CI-Versorgung.
Welch immense Bedeutung die individuelle Anpassung des Sprachprozessors (SP) für den Erfolg einer CI-Versorgung hat, belegen auch die Ergebnisse einer Leserbefragung der „Schnecke“, an der sich Ende des vergangenen Jahres 160 CI-Träger beteiligten. Festgestellt wurden u. a. gravierende Unterschiede in der Häufigkeit der Anpass-Sitzungen. Darüber hinaus wurde deutlich, dass ausreichend Zeit, Geduld und Kompetenz der Fachleute für die SP-Anpassung am wichtigsten sind.
„Ich bin überzeugt davon, dass bei einer optimalen Einstellung die meisten Patienten besser hören würden“, meint Peter Gesche aus dem oberbayerischen Gröbenzell in seinem Erfahrungsbericht. „Das Potenzial der CIs wird nach meiner Einschätzung nicht immer ausreichend genutzt“, so der Autor, der seit über zehn Jahren CI-Träger ist.
Professionelle Anpassung ist auch bei der Hörgeräte-Versorgung wichtig
Spezielle Strategien zur Anpassung von Hörgeräten werden von Professor Dr. Jürgen Kießling detailliert vorgestellt. Er schlägt eine Rangfolge der einzelnen Verfahren vor. Die Anpassung von Hörgeräten kann aufgrund der erforderlichen Hörgewöhnung einige Monate in Anspruch nehmen.
Hörgeräteakustikermeisterin Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker, gewährt Einblick in neueste Anpass-Methoden. Mittels multimedialer Hör-Erlebnis-Welt werden Hörgeräte bereits im Akustik-Fachgeschäft optimal auf unterschiedlichste Anforderungen im Höralltag ihrer zukünftigen Nutzer eingestellt.
Die Redaktion „Schnecke“/“schnecke-online“ wird in absehbarer Zeit eine Umfrage zur Anpassung von Hörgeräten anbieten.
Weitere Themen: induktive Höranlagen sowie persönliche Erfahrungen mit Schwerhörigkeit
Darüber hinaus bietet die aktuelle „Schnecke“ eine Vielzahl weiterer interessanter Themen. So setzt sich Diplom-Ingenieur Carsten Ruhe mit dem Stellenwert induktiver Höranlagen für die Planung und den Bau von Kirchen, Theatern, Kinos und Hörsälen auseinander. Und „Schnecke“-Leserin Lisa Plümer aus Delmenhorst berichtet, wie sich ihr Leben durch die eigene Schwerhörigkeit grundlegend veränderte.
In ihrem Grußwort würdigt Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Zeitschrift „Schnecke“ als „Vorreiter und Symbol einer Entwicklung, die das Leben mit Hörschädigung aus der Ecke des Mitleids heraus in die Mitte der Gesellschaft geführt hat.“
Komplettiert wird die aktuelle „Schnecke“ wie gewohnt durch ein umfangreiches Verzeichnis von Veranstaltungen und Kontaktangaben sowie durch Basisinformationen, die für Betroffene und deren Angehörige ebenso interessant sind wie für Fachleute.