(openPR) (Hamburg/Japan - jsg 01.10.2009) Nach dramatischen Wochen in Taiji/Japan wird der Ex-Flipper-TV-Trainer Richard O’Barry zusammen mit dem Geschäftsführer Jürgen Ortmüller des von beiden gegründeten deutschen Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) an der Filmpremiere des Aufsehen erregenden Öko-Thrillers DIE BUCHT – The Cove in Hamburg teilnehmen (Freitag, 02.10.2009, 19:00 Uhr, CinemaxX 1 Hamburg- Dammtor). Andreas Morlok, Buchautor und Chef der Meeresschutz-Organisation ProWal, ist ebenfalls eingeladen. Der oscarverdächtige Film wurde weltweit bereits mit mehr als 10 Filmpreisen bedacht und von der Filmbewertung Wiesbaden als „wertvoll“ eingestuft. Kinostart ist am 22. Oktober in Deutschland.
Der Film á la „Ocean’s Eleven“ dokumentiert mit O’Barry im Undercover-Stil das alljährliche blutige Gemetzel an rund 20.000 Delfinen und Kleinwalen in den japanischen Küstenregionen. Drehort der verdeckten Ermittlungen des Regisseurs Louie Psihoyos mit Hilfe von Unterwasserkameras und Filmdrohnen war der auf den ersten Blick beschauliche Urlaubsort Taiji in Japan. Zwischen September und März praktizieren die Fischer dort jedoch ein grausames geheimes Treiben. Geräuschvoll werden ganze Delfinherden in eine kleine Bucht getrieben, aus der es für die Delfinmütter mit ihren Babys und den Delfinbullen durch die ausgeworfenen Netze kein Entrinnen mehr gibt. Der Großteil der Tiere wird bei lebendigem Leibe aufgeschlitzt und in die Kühlhauser zum späteren Verkauf für rund 600 US-Dollar pro Stück verfrachtet.
Die stärksten und potentesten Delfine werden sogleich an Delfinmanager mit ihren Trainern im nahe gelegenen Taiji-Walmuseum für Stückpreise von bis zu 150.000 US-Dollar verkauft und exportiert. Ein kritischer Stadtrat aus Taiji äußerte im letzten Jahr, dass der Bürgermeister des Ortes auf einer Delfin-Verkaufsreise nach Norwegen auch Deutschland besucht habe, um Delfine für verbilligte Preise von rund 40.000 US-Dollar pro Stück an Zoos und Vergnügungsparks zu veräußern.
Angeblich gäbe es bisher keine Importe aus dem grausamen japanischen Delfinfang in den drei, von ursprünglich neun, deutschen Delfinarien, so die Zooverantwortlichen. Jedoch hatte der Holiday-Park in der Pfalz zwei Delfine aus Japan in seinem Bestand und hat diese bei Schließung des Delfinariums im Jahr 1994 an den Asterix-Park in Paris abgegeben.
WDSF und Tierschützer von ProWal vermuten einen Delfinbedarf im Tiergarten Nürnberg, der im Neubau der sogenannten Delfin-Lagune ab 2011 insgesamt 14 Delfine unterbringen will. Die Delfinarien der Zoos Münster und Duisburg seien ebenfalls auf Nachschub aus freier Wildbahn angewiesen, um ihr Geschäft auf Kosten der sensiblen Meeressäuger weiterhin zu betreiben, da bisher keine Delfinzucht nachhaltig funktioniert habe, so WDSF-Geschäftsführer Ortmüller. Das WDSF hat durch Prüfung der Importnachweise festgestellt, dass derzeit von 18 Delfinen in Deutschland insgesamt acht aus dubiosen Wildfängen in Mexiko und Kuba stammen.
Deutschen Urlaubern werden von den Reiseveranstaltern TUI, Schauinsland, Jahn und Öger-Tours an der türkischen Riviera Delfintouren nach Antalya angeboten. Das WDSF hat herausgefunden, dass im Antalya-Delfinarium „DolphinLand“ Meeressäuger aus dem grausamen Fang in Taiji in kleinen Betonbecken gehalten werden.
Der Kinofilm soll wachrütteln, schockieren und aufklären, um die Delfinarien weltweit auf Dauer zu stoppen – denn nur die Eintrittsgelder der Besucher würden die Delfinarien aufrecht erhalten, so der ehemalige Flipper-Trainer O’Barry, der nach Abschluss der Fernseh-Serie, nachdem der Flipper-Delfin Kathy in seinen Armen starb, zum weltweit bekanntesten Delfinschützer konvertierte. O’Barry fühlt sich für den weltweiten Boom von Delfinarien aufgrund der Serie verantwortlich. Der Kinofilm könnte ihm ein weiteres Denkmal für sein Lebenswerk setzen – das Lächeln der Delfine in Gefangenschaft scheint Vergangenheit.--













