(openPR) Finanzierung der Studienplätze unzureichend/ 2. AStA-Vorsitzender: „Soziale
Infrastruktur darf nicht vernachlässigt werden“
Bremen. Der AStA der Hochschule Bremen hat am Donnerstag den bevorstehenden Hochschulpakt II (HP II) massiv kritisiert. So sind aus Sicht der Studierendenvertretung dringend Erhöhungen der im HP II geplanten Studierenden-Beträge erforderlich. Der Pakt sieht momentan einen Betrag von 6500 Euro pro Semester und Studierendem vor. „Das verschärft die finanzielle Situation der Hochschulen nur,“ sagt Alexander Keckel, AStA Referent für Hochschulpolitik. Auch die von Experten geforderte Aufstockung auf 7300 Euro ändere nichts an der gegenwärtig schlechten Verfassung der Hochschulen, sagt Keckel weiter. Der neue Hochschulpakt trägt laut AStA darüber hinaus weder dem Raum und Personalproblem Rechnung, noch kann bei den niedrigen Beträgen das dringend notwendige Beratungsangebot für die Studierenden ausgebaut werden.
Neben der Unterfinanzierung der Hochschulen wird auch die soziale Infrastruktur vernachlässigt. „Zu einem Studienplatz gehören mehr als nur einige neue Lehrbeauftragte. Es ergibt keinen Sinn, mehr Studierende zu fordern und dabei die Situation der Verwaltung, der Wohnheimplätze, des Platzangebotes und des Beratungsangebotes zu ignorieren“, sagt Marc Renken, 2. AStA-Vorsitzender.
Das Deutsche Studentenwerk fordert bereits 700 Millionen Euro für neue Wohnheimplätze. „Die sind dringend notwendig“, erklärt Keckel, der auch als studentischer Vertreter im Verwaltungsrat des Studentenwerk Bremen sitzt. „Schon jetzt muss das Studentenwerk mit massiven finanziellen Problemen kämpfen. Dadurch, dass die Senatorische Behörde sich schon jetzt immer stärker aus der öffentlichen Finanzierung des Studentenwerks zurückzieht, wird es durch den Hochschulpakt II zu weiteren Belastungen kommen, die wieder einmal auf die Studierenden abgewälzt werden,“ sagt Keckel weiter. „Das ist so nicht hinnehmbar.“
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) aus Bund und Ländern hat sich Ende April in einer Sondersitzung auf einen neuen Hochschulpakt geeinigt. Er sieht unter anderem eine Neuschaffung von 275000 Studienplätzen bis 2015 vor, die rund 6,4 Milliarden Euro kosten wird. Wegen der Finanzkrise wird derzeit allerdings noch über die genaue Ausgestaltung des Hochschulpakts verhandelt. Der HP II war notwendig geworden, nachdem im vergangenen Jahr wegen des „Turboabis“ 19,4 Prozent mehr junge Menschen mit Abitur oder Fachhochschulreife die Schule verließen.
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