(openPR) Neue Evaluationsformen berücksichtigen und dabei Schüler individuell fördern – wie lässt sich diese Aufgabe in heterogenen Lerngruppen erfüllen? Auf der didacta 2009 in Hannover diskutieren Experten von The English Academy (TEA), Diesterwegs wissenschaftlicher Beirat, mit Lehrkräften und allen Interessierten über die Zukunft des modernen Fremdsprachenunterrichts.
Braunschweig, 2. Februar 2009. Die Heterogenität der Schülerschaft nimmt zu. Kinder und Jugendliche aus verschiedenen kulturellen Kontexten und sozialen Schichten treffen in der Schule zusammen. Das dreigliedrige Schulsystem differenziert zwar verschiedene Leistungsniveaus, doch auch innerhalb einer – vermeintlich homogenen – Schulform müssen Lehrkräfte mit unterschiedlich motivierten bzw. leistungsstarken Schülern umgehen. Dabei dem Einzelnen gerecht zu werden, ist schwer – Heterogenität eröffnet aber auch neue Chancen. Welche Maßnahmen zur Binnendifferenzierung können hierzu beitragen? Wie sieht eine neue Aufgabenkultur aus, die den Einzelnen stärker fördert? Auf der didacta 2009 in Hannover diskutieren Experten von The English Academy (TEA) darüber mit Lehrkräften und Interessierten in einem Forum. Der professionelle Umgang mit Heterogenität ist von großer Bedeutung: für den Lernerfolg der Schüler, die berufliche Zufriedenheit der Lehrer, aber auch für die Qualität und Chancengleichheit des gesamten Schulsystems.
Kommunikation im Klassenzimmer
Konkrete Beispiele bietet Diesterweg mit den Differenzierungskonzepten der Lehrwerke Portobello Road, Camden Market, Notting Hill Gate und Camden Town. Diesterwegs didaktisches Konzept für den Englischunterricht ist authentisch, schülerorientiert und kommunikativ. Bei vielen Aufgaben können die Schüler selbst entscheiden, welche Arbeitsweise für ihren Lerntyp die Richtige ist – so erhalten sie eine individuelle Förderung und mehr Entscheidungsfreiheit. Um die kommunikative Kompetenz des einzelnen Schülers zu fördern, schaffen die Lehrbücher anregende Gesprächsanlässe durch authentische Texte und schülernahe Aufgaben – weil Mitreden die beste Übung ist. Kollaborative Unterrichtsformen regen die Schüler an, ihre Persönlichkeit in den Unterricht einzubringen und unterstützen ihre Handlungsfähigkeit in der Fremdsprache. Offener Unterricht, Projektunterricht, Methodenlernen und kompetenzorientierte Verfahren erfordern aber auch eine neue Aufgabenkultur in der Praxis: exercise, task und test.
Neue Aufgabenkultur: Lernen, anwenden, einschätzen
Ein gut durchdachtes Konzept für die Evaluation ist wichtig für die Lernmotivation. Durch eine task wird das Geübte auf eine Aufgabe übertragen – der Schüler wendet das Gelernte an. Wichtig ist dabei die Möglichkeit zur Selbstevaluation: Am Ende des Lernprozesses können die Schüler sich in einem Portfolio selbst einschätzen und erkennen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Doch auch traditionelle Klassenarbeiten und groß angelegte Lernstandserhebungen von außen gehören zum Schulalltag. Wie lassen sich aber Selbstevaluation und Fremdevaluation für den Lernprozess sinnvoll miteinander verbinden? Anhand eines Drei-Säulen-Modells erörtert das Forum die Frage nach der Entwicklung und Ausgestaltung dieser neuen Evaluationskultur. Doch was kann eine neue Aufgabenkultur mit exercises, tasks und tests zu einer inneren Differenzierung beitragen? Welche Wechselwirkungen bestehen hier? Aufgaben hat es doch schon immer gegeben. Wozu also die neuen Begriffe? Mit diesen Fragen wird Prof. Dr. Marita Schocker-von Ditfurth das TEA-Forum auf der didacta 2009 eröffnen. Dr. Christoph Edelhoff moderiert den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Unterrichtspraxis.
Im Forum diskutieren:
Carmen Becker, Dozentin für Englische Fachdidaktik an der Leuphana Universität Lüneburg
Professor em. Dr. Werner Bleyhl, emeritierter Professor für englische Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
Studiendirektor a. D. Otfried Börner, ehemaliger Leiter der Beratungsstelle für Fremdsprachen am Hamburger Landes¬institut für Lehrerbildung
Oberstudiendirektorin a. D. Dr. Christa Lohmann, Bildungsberaterin
Professor em. Dr. Karlheinz Rebel, ehemaliger Leiter des Deutschen Instituts für Fernstudienforschung an der Universität Tübingen
Dr. Torben Schmidt, Dozent am Institut für Anglistik an der Universität Gießen
Professorin Dr. Marita Schocker-von Ditfurth, Professorin für Didaktik der englischen Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Freiburg
Professor Dr. Konrad Schröder, Professor für Didaktik des Englischen an der Universität Augsburg und Berater am IQB Berlin
Professor Dr. Engelbert Thaler, Professor für Didaktik der englischen Sprache, Literatur und Kultur an der Pädagogischen Hochschule Freiburg
Oberstudiendirektor Dr. Ralf Weskamp, Schulleiter in Homberg/Efze
Moderation: Studiendirektor a. D. Dr. Christoph Edelhoff, Vorsitzender der TEA
TEA-Forum: Aufgabenkultur und innere Differenzierung
Mittwoch, 11.02.2009, 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr, Ort: Messe Hannover, Saal 107












