(openPR) All-IP-Netze – Ericsson und Fraunhofer FOKUS kooperieren bei IMS
Die Ericsson AG in der Schweiz und das Fraunhofer-Institut FOKUS in Berlin haben eine Partnerschaft im Bereich IP Multimedia Subsystem (IMS) vereinbart. Ericsson wird damit offizieller Partner des FOKUS IMS Playground und der Open SOA Telco Playground Initiative und erhält Zugang zu IMS-basierten Applikationen von FOKUS. Beide Partner werden ihre jeweiligen IMS-Umgebungen koppeln und neue IMS-Anwendungen testen und präsentieren. Derzeit baut die Ericsson AG in Bern eine IMS-Umgebung für Entwicklerfirmen und Netzbetreiber auf. Fraunhofer FOKUS wird die Ericsson AG bei der Durchführung von Entwickler- und Kundenforen unterstützen und ihr exklusiv ihre Facebook-Anwendung zur Verfügung stellen, in der die Telekommunikationswelt auf Basis von IMS in die Web-Welt integriert wird. Ziel der Kooperation ist die Förderung einer schnelleren Einführung von IMS-Anwendungen in den Massenmarkt.
„Mit der Kooperation wollen wir die Entstehung eines IMS-Eco-Systems fördern,“ so Stefan Koetz, Geschäftsführer Ericsson AG in der Schweiz. „Ericsson als führender Anbieter kommerzieller IMS-Ende-zu-Ende Systeme und Fraunhofer-Institut FOKUS als eines der führenden Forschungs- und Entwicklungszentren für Next Generation Networks können sich dabei optimal ergänzen.“
Prof. Thomas Magedanz, Leiter des Kompetenzzentrums Next Generation Networks bei Fraunhofer FOKUS kommentiert die Partnerschaft: „Die Mission von FOKUS ist es durch innovative Prototypentwicklungen im hochkomplexen Bereich der Konvergenz von Telekommunikation, Internet, Unterhaltung und Informationstechnologien allen Akteuren des Konvergenzmarktes, d.h. Herstellern, Integratoren, Anwendungsanbietern und insbesondere Netzbetreibern, als kompetenter und neutraler Forschungspartner neue Ideen und Lösungsansätze aufzuzeigen und mit ihnen gemeinsam zu validieren.“
Beide Partner verfügen bereits über IMS-Testumgebungen für Next Generation Networks (NGN), auf denen Netzbetreiber und Entwickler Anwendungen wie Web 2.0 und IPTV testen können. Im Rahmen der Partnerschaft wird Ericssons Berner IMS-Standort mit der IMS-Landschaft von Fraunhofer FOKUS in Berlin verbunden. Über diese Verbindung nutzt Ericsson dedizierte Hard- und Softwareumgebungen bei seinem Partner. Im Rahmen ihrer Partnerschaft demonstrieren Ericsson und Fraunhofer FOKUS das Roaming von Applikationen über Länder- und Netzwerkgrenzen hinweg.
Mit IMS lassen sich Multimedia-Anwendungen komfortabel kombinieren, die bislang meist getrennt voneinander genutzt werden. So kombiniert eine von Fraunhofer FOKUS entwickelte Applikation Anwendungen wie Facebook, Google Maps und sogenannte Enabler Funktionen wie Call Conferencing, Presence Support, Location Information, SIP basiertes Instant Messaging, RSS Feeds und Geo-Blogging.
Über IMS
IMS – IP-Multimedia Subsystem – ist das technologische Herzstück der neuen Netzarchitektur, die mit der Umrüstung der bestehenden TK-Netze zu All-IP-Netzen Einzug halten wird. Neben den geringeren Kosten für die Entwicklung von Endkundenanwendungen spricht vor allem die Standardisierung für IMS. Während heute Internet-basierte Dienste unterschiedlicher Anbieter oft inkompatibel zueinander sind, können in Zukunft dank IMS beispielsweise Teilnehmer miteinander multimedial kommunizieren – egal welchen Anbieter sie nutzen und unabhängig davon, ob sie gerade vor ihrem PC oder TV-Gerät sitzen oder mit Handy, Notebook, Netbook oder Spielekonsole unterwegs sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Anwender über WLAN, mobiles Breitband, DSL, Kabel- oder Glasfaser mit dem Internet verbunden ist.
Zudem können Netzbetreiber und Service Provider Anwendungen auf den Markt bringen, die auf jedem Endgerät mit IMS Client zukünftig das gleiche Nutzungserlebnis und vergleichbare Funktionalitäten bieten. Anders als bei bisherigen IT-Diensten wird durch IMS auch höchste Echtzeit-Qualität gewährleistet. Während beim klassischen Internetsurfen eine Best-Effort Übertragung der Datenpakete hinnehmbar ist, verlangen die zunehmend bandbreitenhungrigen Anwendungen der Zukunft die bisher schon aus der Telekommunikationswelt bekannten höchsten Verfügbarkeitsstandards (Carrier Grade Quality of Service). Ericsson hat im September 2008 als weltweit erster Anbieter eine IMS-basierte IPTV Lösung vorgestellt, die diesen Qualitätsanforderungen gerecht wird und vielfältige Erweiterungen erlaubt, die weit über zeitversetztes Fernsehen und Video on Demand hinausgehen.
Die Migration der bestehenden Mobilfunk- und Festnetze zu All-IP-Netzen wird sich in den nächsten Jahren noch beschleunigen. Ericsson ist mit derzeit 58 kommerziellen IMS-Verträgen der führende IMS-Anbieter weltweit und unterstützt IMS-Entwickler im Rahmen seiner Ericsson Mobility World Developer Initiative mit weltweit acht zertifizierten Support Centern, eines davon in Bern.



