(openPR) Die Orthopädische Klinik München-Harlaching führt die seit Jahren erfolg-reich angewendete neurologische Behandlungsmethode auch nach dem plötzlichen Tode von Prof. Bernhard Brucker, dem Begründer der gleich-namigen Biofeedback-Methode, fort. Seit dem Jahre 2002 ergänzt Dr. Pe-ter Bernius, Chefarzt des dortigen Zentrums für Kinder- und Neuroortho-pädie, die Behandlung von Patienten mit neurologischen Grunderkran-kungen und hieraus resultierenden orthopädischen Problemen mit dieser innovativen Behandlungsmethode. Zusammen mit Ralf Nickel, Leiter des Europäischen Therapie- und Schulungszentrums für Brucker-Biofeedback, tritt er das Erbe von Prof. Brucker in Europa an.
Die Initiative geht auf Dr. Rita Gugel-Brucker zurück, die 35 Jahre lang die Ar-beit ihres Mannes als Ehefrau und Kollegin begleitet hatte. Die Universität Mia-mi, School of Medicine, hat Dr. Gugel-Brucker gebeten, die Arbeiten ihres ver-storbenen Mannes fortzuführen. Da in München die Brucker-Biofeedback-Methode besonders intensiv betrieben wird, hat sich Frau Dr. Gugel-Brucker entschieden, die Leitung des Brucker-Biofeedback Labors in Miami zu über-nehmen und gemeinsam mit Kirsten Kuhnert, Rehabilitation Management, das medizinisch-wissenschaftliche Vermächtnis ihres Mannes weltweit zu wahren und dieses auch in die Hände der Münchener Spezialisten zu geben. „In keinem anderen der weltweit zwölf Brucker-Biofeedback Einrichtungen hat mein
Mann mehr Zeit verbracht als im Münchner Zentrum, um dort Ärzte und Thera-peuten in seiner Methode auszubilden“, sagt Dr. Rita Gugel-Brucker. „Dr. Peter Bernius wird mich unterstützen und die Arbeit meines Mannes in seinem Sinne fortsetzen, um sie für die Zukunft zu sichern. Mit Ralf Nickel haben wir den The-rapeuten, mit dem mein Mann in den letzten Jahren am engsten zusammen-gearbeitet hat. Nicht umsonst ist er weltweit der einzige zertifizierte Lehrthera-peut für die Brucker-Biofeedback-Methode“, so Dr. Gugel-Brucker. „Ich freue mich darauf, im Frühjahr nach München zu reisen.“
Die Brucker-Biofeedback-Methode ist geeignet für Patienten mit Schädigungen des zentralen Nervensystems (ZNS) beispielsweise nach Schlaganfall, Quer-schnittslähmung, Schädel-Hirntrauma oder Infantiler Cerebralparese (ICP). Die klinischen Symptome wie beispielsweise schwache Rumpfkontrolle, Gangstö-rung, Spastik und Koordinationsschwäche können effektiv mit ihr behandelt werden.
Entgegen althergebrachter Meinung zeigen wissenschaftliche Studien, dass aufgrund der Neuroplastizität auch am geschädigten ZNS Lernen möglich ist und so für immer verloren geglaubte Bewegungen wiedererlernt werden kön-nen.
Der Brucker-Biofeedback-Methode liegt die Lerntheorie des „Versuch und Irr-tum – Lernens“ oder des „operantes Konditionierens“ zugrunde. Mit den ersten Forschungen haben Wissenschaftler in den USA Anfang der 1960er Jahre be-gonnen, seit 1980 ist die Methode in den USA als Therapie anerkannt.
Über ein in den USA speziell entwickeltes Computersystem werden selbst ge-ringste Signale vom Gehirn zum Muskel auf einem Bildschirm sichtbar gemacht. Der Patient, vom Schulkind bis ins hohe Alter, lernt über diese Rückmeldung (= feedback), seine Muskulatur gezielt anzusteuern. Dabei lernen nicht geschädigte Gehirnzellen die Aufgaben zerstörter Zellen zu übernehmen. Prof. Brucker beschrieb es so: „Es ist, als ob unser Gehirn auf die Jagd nach intakten Nerven ginge.“ Ein Therapieblock der Brucker-Biofeedback-Methode dauert durchschnittlich 15 Behandlungen. Durch die Brucker-Biofeedback-Methode schafft man die Voraussetzung für eine Bewegung, sie kann aber ein nachfolgendes Muskelaufbautraining nicht ersetzen. D.h. danach muss intensiv physiotherapeutisch geübt werden, um das erreichte Steuerungssignal vom ZNS zum Muskel in funktionelle Bewegung umsetzen zu können.
„Mit Hilfe der Brucker-Biofeedback-Methode können wir vielen Menschen wie-der zu einem neuen Lebensgefühl verhelfen. Der Vorteil der Methode ist, dass sie absolut schmerzfrei durchgeführt wird und auch bei Kindern angewendet werden kann. Mit maximaler Motivation vermitteln wir unseren Patienten die Freude am Lernen der Bewegung“, so Ralf Nickel.