(openPR) 100 Berlinerinnen und 3 Berliner folgten der Einladung des BPW Berlin zum internationalen Equal Pay Day ins Rote Rathaus
Berlin, 16.04.2008: Zum ersten Mal in Deutschland und in Berlin wurde gestern der Equal Pay Day veranstaltet. Die Podiumsdiskussion am Abend im Roten Rathaus in Berlin war Abschluss und Höhepunkt. Der Equal Pay Day wurde von den Business and Professional Women Germany e. V. ins Leben gerufen und wird vom Bundesfamilienministerium, dem Deutschen Frauenrat und anderen Frauenorganisationen unterstützt. 103 Berlinerinnen und Berliner trafen sich um 19 Uhr zur zentralen Veranstaltung mit ihren roten Taschen. Einige hatten sich extra dafür eine rote Tasche gekauft. Rote Taschen sind das Protestzeichen gegen die Ungleichheit zwischen Männer- und Frauengehältern. Sie symbolisieren die roten Zahlen in den Frauenportemonnaies. Vor allem in den USA wird der Red Purse Day von Jahr zu Jahr populärer.
Schon am Mittag wimmelte es auf dem Potsdamer Platz von roten Handtaschen und den dazugehörigen Frauen und Männern. Die Farbe Rot konnte mann auf dem Potsdamer Platz nicht übersehen. Das Motto war: Zeig her deine Tasche und damit deinen Protest. „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“ war dann auch das Thema des anschließenden Frauen-Business-Lunchs im Marriott Hotel.
Die Podiumsdiskussion am Abend im Roten Rathaus war prominent besetzt: Almut Nehring-Venus, Staatssekretärin beim Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, und Juliane von Friesen, Vorsitzende des Landesfrauenrates, sprachen die Grußworte. Auf dem Podium diskutierten im Berliner Rathaus unter der Leitung von Britta Elm, Fernsehmoderatorin beim RBB, Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende BSR, Prof. Friederike Maier, Direktorin des Harriet-Taylor-Mill-Instituts FHW Berlin, und Mechthild Rawert, Mitglied des Bundestages.
Zentrales Thema der Diskussion war die unterschiedlichen Eingruppierungen und Arbeitsbewertungen bei sogenannten Frauentätigkeiten und Männertätigkeiten.Frau Maier erklärte dazu: „Die Ungerechtigkeit in den Einstufungen setzt sich auch in den Tarifverträgen fort. Deshalb sind Arbeitgeber, Gewerkschaften und Politik gefordert, gerechte Arbeitsbewertungen in den Tarifverträgen aufzunehmen.“Frau Rawert gab zu bedenken: „Es ist nicht einzusehen, dass ein Tierpfleger im Zoo mehr verdient als eine Erzieherin, die für 20 Kinder Verantwortung trägt und 5 Jahre dafür ausgebildet wurde. Es sind die frauenspezifischen Berufe, wie Lehrerin; Krankenschwester, Sozialarbeiterin, die innovativ unsere Gesellschaft zusammenhalten.“ Natürlich müsse man auch die Männer verstehen, sagte Frau Gäde-Butzlaff: „Männer sind in der Arbeitswelt wie in einem Korsett eingeschlossen Jeder Mann, der beschließt wegen der Familie auf Teilzeit-Arbeit zu gehen, ist sehr viel größerem Druck von den anderen Männer ausgesetzt als eine Frau in vergleichbarer Situation.“
Einig waren sich alle Teilnehmerinnen, dass es an der Zeit war, den Equal Pay Day in Deutschland einzuführen. Die Business and Professional Women haben damit ein wichtiges Thema von großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz in die politisch Diskussion eingebracht. Die zentrale Frage für den Equal Pay Day 2009 lautet: Wie schaffen wir es, dass künftig gleichwertige Arbeit auch gleichwertig beurteilt und bezahlt wird?
Wir Business and Professional Women danken allen Berlinerinnen, die gestern ihre rote Tasche im Bus, in der S-Bahn, in der Metro, der U-Bahn, auf der Straße und im Büro ausgeführt haben: Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!Auch im nächsten Jahr wird der BPW-Berlin wieder zum Aktionstag der Roten Taschen aufrufen und die zentrale Veranstaltung durchführen. Frauen, Männer, Kooperationspartner/ innen und Unternehmen, die sich engagieren möchten, sind herzlich eingeladen!Mehr Informationen unter: http://www.bpw-berlin.de