(openPR) Am 15. April findet in Deutschland erstmals der Equal Pay Day statt. Der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit von Männern und Frauen, den es unter anderem bereits in den USA und in Belgien gibt, wird auf Initiative des Frauennetzwerks Business and Professional Women (BPW) Germany mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in diesem Jahr in Deutschland eingeführt. In bundesweit mehr als 25 Städten finden am Equal Pay Day Veranstaltungen zu mehr Lohngerechtigkeit für Frauen statt.
Mit Podiumsdiskussionen und Aktionen in Fußgängerzonen – unter anderem in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Erfurt und Stuttgart – soll auf die seit Jahren bestehende Ungleichheit zwischen der Bezahlung von männlichen und weiblichen Arbeitnehmern in Deutschland aufmerksam gemacht werden. „Der BPW Germany hat die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland initiiert, damit dieses seit Jahren bekannte Problem endlich konstruktiv angegangen wird“, unterstreicht Dr. Bettina Schleicher, Präsidentin des BPW Germany. Unter anderem die EU-Kommission und die OECD haben bereits angemahnt, dass diese Benachteiligung in Deutschland beseitigt werden müsse.
„Es muss sich endlich etwas bewegen, denn wenn eine Grafikdesignerin 29 Prozent weniger verdient als ein Grafiker mit derselben Qualifikation oder eine Bankkauffrau 21 Prozent weniger nach Hause bringt als ihr männlicher Kollege, dann werden dadurch nicht nur die Frauen ungerecht behandelt“, mahnt Schleicher. Die Gehaltskluft behindere auch die wirtschaftliche Entwicklung. „Weniger Geld in den Taschen der Frauen heißt auch, dass Frauen weniger ausgeben und investieren können, dass sie weniger für ihre Altersvorsorge zurücklegen und weniger über Steuerzahlungen an die Staatskasse abführen können“, skizziert Schleicher die Auswirkungen der ungleichen Bezahlung.
Die Gehaltskluft zwischen Männern und Frauen ist in Deutschland mit 22 Prozent besonders gravierend; im EU-Durchschnitt verdienen Frauen 15 Prozent weniger. Nur in Zypern (24 Prozent) und Estland (25 Prozent) werden laut Eurostat, dem statistischen Amt der EU, Arbeitnehmerinnen bei der Bezahlung gegenüber ihren männlichen Kollegen noch stärker benachteiligt als in Deutschland.
Mitgetragen wird der vom BPW Germany ins Leben gerufene deutsche Equal Pay Day von der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und vom Deutschen Frauenrat mit seinen angeschlossenen Mitgliedsverbänden, die mehr als zehn Millionen Frauen in Deutschland repräsentieren.
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Hintergrund:
Zum Thema Entgeltgleichheit (Linkauswahl)
• Chancengleichheits-Bericht 2008 der EU-Kommission mit Eurostat-Angaben (Seite 16 und 24): http://ec.europa.eu/employment_social/gender_equality/docs/com_2008_0010_de.pdf
• Veröffentlichung der Hans-Böckler-Stiftung zu den neuesten Zahlen der EU-Kommission (20.02.2008): www.boeckler.de/pdf/impuls_2008_03_1.pdf
• Frauenlohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung mit Gehaltscheck: www.frauenlohnspiegel.de
• Übersichtsdokument der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema: www.fes.de/aktuell/focus/1/Dokumente/FES_gender_pay_gap.pdf
• Informationen zu den Kosten der Lohnunterschiede: www.project-syndicate.org/commentary/mees4/German
• Leitfaden des BMFSFJ zu Entgeltgleichheit für Frauen und Männer (Ausgabe 2008): www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Publikationen/publikationsliste,did=100390.html
Bildmotive:
Abdruck begleitend zur Pressemitteilung honorarfrei, bei Infografik mit Angabe der Quelle und unverfälschter Wiedergabe von Inhalt und Aussage (druckfähige Dateien über Medienkontakt, siehe unten):
• Kampagnenlogo „Equal Pay Day“ (Bildnachweis: BPW Germany e.V.)
• Infografik der Hans-Böckler-Stiftung (Quelle: Böckler-impuls Ausgabe 3/2008)