(openPR) Durham/Washington, DC. - Ältere Männer und Frauen, die viel Calcium und Vitamin D zu sich nehmen, sollen deutlich mehr Hirnläsionen aufweisen, was das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen, Demenz, Depression und Schlaganfall erhöhen könnte. Dr. Martha Payne, Wissenschaftlerin der Duke University, stellte dieses Ergebnis ihrer Forschung am 1. Mai im Rahmen der Experimental Biology 2007 in Washington, DC, als Teil des wissenschaftlichen Programms der American Society for Nutrition vor.
Payne und ihre Kollegen von der Duke University und der University of North Carolina überprüften Kernspintomographien (MRI) von 232 Männern und Frauen (79 Männer, 153 Frauen) im Alter zwischen 60 und 86 (Altersdurchschnitt 71). Alle hatten Hirnläsionen unterschiedlicher Größe, einschließlich minimaler und unbedeutender, wie man sie häufig bei gesunden älteren Menschen findet. Die, die über eine erhöhte Zufuhr von mehr Calcium und Vitamins D berichteten, zeigten häufiger ein größeres Gesamtvolumen von Hirnläsionen.
Alter, Bluthochdruck und andere medizinische Daten wurden hinsichtlich der Hirnläsionen statistisch überprüft, konnten den starken Zusammenhang zwischen dem Läsionsaufkommen und der verstärkten Zufuhr von Calcium und Vitamin D aber nicht erklären. Die Calcium/Vitamin D-Untersuchung war Teil einer Langzeitstudie zum Thema Altersdepression. Die Hälfte der Studienteilnehmer litt an Altersdepressionen, doch auch das Vorhandensein oder die Abwesenheit dieser Depression brachte keinen weiteren Erklärungsansatz.
In den früheren Studien hatte das Team um Payne nachgewiesen, dass Personen, die fettreichere Milchprodukte zu sich nehmen, mehr Hirnläsionen aufweisen und dass die Fettaufnahme dafür nicht ursächlich zu sein scheint. Wenn es nicht das Fett ist, fragten sich die Forscher, was ist es dann, was den Zusammenhang zwischen Ernährung mit fettreichen Molkereiprodukten und dem Auftreten von Hirnläsionen erklärt? Diese neue Studie verweist auf die weiteren Bestandteile der Milchprodukte - nämlich Calcium und Vitamin D, das als Vitamin in vielen Milchprodukten und mit Vitaminen angereicherten Nahrungsmitteln gefunden wird.
„Zur Zeit wissen wir noch nicht, ob eine hohe Zufuhr von Calcium und Vitamin D als ursächlich für die Hirnläsionen angesehen werden muss.“ sagte Payne. Die Studie könne aber als wichtiger Hinweis für die weitergehende Forschung gelten.
Calcium sei bekannt für seine wichtige Funktion im Bereich der Knochengesundheit. Daneben spiele Calcium eine Rolle bei der Arbeit von Nerven- und Muskelzellen. Zu viel Kalzium werde in den Wänden von Blutgefäßen eingelagert und könne dort zu Verlust der Elastizität und Verengung der Gefäße führen. Vitamin D helfe, den Calciumhaushalt zu regulieren, was die Arterienverkalkung verschlimmern könne. Seien Blutgefäße im Gehirn betroffen, könne das möglicherweise die Hirnläsionen erklären.
Frank Stoltenberg
energizing-life.com
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