(openPR) Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ gehört zu den eindringlichsten und monumentalsten Chorwerken. Einst als „Oper im Kirchgewand“ tituliert, ist es in seiner Dramatik und Emotionalität nicht zu überbieten. Zwei Jahre nach der Uraufführung der „Aida“, 1874, beendete Verdi die Arbeit am „Requiem“, ein Werk, zu dem er durch den Tod des von ihm verehrten Dichters Alessandro Manzoni angeregt worden war und dem er mit der Kunst ein Denkmal setzen wollte. Mit jener musikalischen Dramatik, die man aus seinen Opern kennt, beschwört er insbesondere im „Dies irae“ die Schreckensbilder von Tod, Endzeit und Verdammnis durch ein gigantisches Tableau intensiver Gefühle: Angst, Zorn, Schmerz und Trauer. Im „Libera me“ (‚Befreie mich’) hingegen, das nicht zur festgelegten Liturgie der Totenmesse gehört und das der Zielpunkt des ganzen Werkes ist, erklingt die vitalste, kraftvollste und affirmativste Musik: Verdis Versuch, den gegenwärtigen Tod durch die Kunst als geformtes Leben zu bannen, macht sein „Requiem“ bis heute aktuell.
Riccardo Chailly, der bereits im November 2004 Verdis „Requiem“ in einer umjubelten Interpretation in Leipzig dirigierte, widmet sich nun am 25. und 26. Mai mit einer neuen, herausragenden Sängerbesetzung, dem Chor und Zusatzchor der Oper Leipzig sowie dem GewandhausChor in der Einstudierung von Sören Eckhoff nochmals diesem großartigen Werk und seiner bis heute berührenden Aussage. Damit knüpft er an die von Arthur Nikisch 1878 in Leipzig begründete Tradition an, regelmäßig Verdis „Requiem“ zur Aufführung zu bringen.
„Riccardo Chailly hat eine geradezu erschütternde Lesart des Verdi-Requiems hingelegt, die wohl niemanden im vollbesetzten Saal unberührt gelassen hat. Dieses Requiem unter Chailly war eine Sternstunde.“ (MDR Figaro, 10.11. 2004)
Verdi-Requiem
Mit Ines Salazar, Maria José Montiel, Fabio Sartori und Ildar Abdrasakov
Musikalische Leitung: Riccardo Chailly
Choreinstudierung: Sören Eckhoff
Pfingsten:
25. Mai, 20 Uhr, Gewandhaus
26. Mai, 20 Uhr, Gewandhaus