(openPR) Arnsberg. Wie können neue Breitbandtechnologien dazu beitragen, die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit von Städten nachhaltig zu steigern? Diese Frage steht im Mittelpunkt des von der Deutschen Telekom ausgeschriebenen Wettbewerbs T-City, bei dem die Siegerstadt mit modernster Datenstraßen-Infrastruktur ausgestattet wird. Die Stadt Arnsberg, hat sich mit 41 Projekten für den Wettbewerb beworben und zählt nach dem Urteil der Fachjury zu den zehn innovativsten Städten. Im Mittelpunkt der Bewerbung steht ein besonders innovatives und ambitioniertes Projekt: "Arnsberg 4D" ist eine virtuelle, begehbare Modellstadt, mit der ein lebendiges Laboratorium für die Zukunft des städtischen Zusammenlebens geschaffen werden soll. Im Arnsberger Team: Prof. Jürgen Roßmann: Weltweit führender Forscher für Virtual Reality und Weltraum-Robotik:
Kern der Projektidee ist ein dreidimensionales, fotorealistisches, virtuelles Modell der Stadt und ihrer Umgebung. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jürgen Roßmann, Leiter des Instituts für Mensch-Maschine-Interaktion an der RWTH Aachen und einer der weltweit führenden Forscher in den Bereichen Virtual Reality und (Weltraum-) Robotik, wird auf der Basis von Befliegungsdaten das gesamte Stadtbild von Arnsberg dreidimensional modelliert. Dabei bleiben Form, Größe und Struktur der Stadt vollständig erhalten - aus der Vogelperspektive bis hin zu einzelnen Gebäuden oder sogar Räumen. Die Stadt Arnsberg greift dabei auf das umfassende Know-How zurück, dass Prof. Rossmann und sein Team in großen Kooperationsprojekten mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA – sowie dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und auch der Waldarbeitsschule Arnsberg-Neheim – gesammelt haben.
Bürger und Besucher können sich durch diese virtuelle Welt bewegen, wie durch die reale Stadt. Dafür schlüpfen sie in ihre jeweilige virtuelle Rolle und werden entsprechend ihrer Ziele oder Anliegen durch die Straßen, Häuser oder Räume der Stadt geleitet. Der Behördengang, der Besuch von Sehenswürdigkeiten, das Treffen im Heimatverein, der Rundgang durch eine Firma, die Teilnahme an einer Ratssitzung oder einem Gottesdienst - all das, was Menschen in einer realen Stadt privat oder beruflich umtreibt, ist auch in Arnsberg 4D möglich.
Der entscheidende Unterschied: als virtueller Stadtbesucher braucht man keinen Parkplatz zu suchen und in keiner Warteschlange zu stehen - und verlaufen kann man sich auch nicht. Ein intelligentes Workflow-Management bahnt dem Besucher den Weg durch die komplexe städtische Infrastruktur und sorgt dafür, dass er reibungslos zum Ziel kommt. Der Existenzgründer etwa meldet sich mit seinem Anliegen am virtuellen Informationsterminal der Stadt an und wird ohne Umwege durch alle Stationen der Firmengründung geleitet – von der Informationsbeschaffung über die Beratung bei der Wirtschaftsförderung bis zum Termin mit dem Notar. Dabei kann der Gründer seine Ansprechpartner per Videokonferenz treffen, Formulare ausfüllen oder - falls er nicht deutschsprachig ist - einen virtuellen Dolmetscher hinzuziehen.
Darüber hinaus funktioniert Arnsberg 4D auch wie eine virtuelle Zeitmaschine, die den Besucher zu vergangenen Ereignisse führt. Zum Beispiel kann er sich in der virtuellen Kirche die Predigt vom letzten Sonntag über Video-on-demand abrufen. Die 4D-Stadt ist also eigentlich sogar ein vierdimensionales Modell mit Orts- und Zeitbezug.
Die Idee einer virtuell begehbaren Stadt knüpft an eine neue Entwicklung bei der Internetnutzung an. Wurde das Web anfangs vor allem zum passiven Konsum von Informationen, Waren und Dienstleistungen genutzt, so beteiligen sich mittlerweile Millionen von Menschen aktiv an der Bereitstellung von Inhalten und an der Verbindung von Nutzern. Zu den erfolgreichsten Plattformen gehören heute virtuelle soziale Netzwerke wie "Myspace" oder virtuelle Rollenspiele wie "Second Life" – eine dreidimensionale urbane Landschaft, die von Menschen aus aller Welt permanent weiterentwickelt und mit neuen Ideen angereichert wird.
Auch die virtuelle Stadt Arnsberg 4D will ohne zentrale Steuerung eine lebendige Gemeinschaft schaffen und setzt dabei auf das Engagement und die Ideenvielfalt ihrer Einwohner. Deshalb geht das T-City-Projekt auch weit über den Status quo der kommunalen Webangebote hinaus. Arnsberg 4D stellt innovative Technologien in den Dienst einer partizipativen Stadtentwicklung und ermöglicht jedem Einzelnen, daran teilzunehmen und davon zu profitieren.
Jeder Bürger, jeder Verein, jede Organisation kann sich mit eigenen Ideen und Projekten am Auf- und Ausbau seiner virtuellen Heimat beteiligen. Bürger können Fotos oder Videos an einem bestimmten Ort der Stadt ablegen, in ihrem eigenen 4D-Haus einen Service oder einen Treffpunkt anbieten oder virtuell bei Planungsvorhaben der realen Stadt mitarbeiten. Unternehmen können Produktpräsentationen direkt in ihrem virtuellen Firmengebäude abrufbar machen. Ärzte können ihre Patienten nicht nur über Sprechstunden informieren, sondern auch über den aktuellen Stand der Wartezeit in ihrer Praxis. Die Möglichkeiten für Service, Information und Kommunikation sind endlos.
Bürgerengagement, Selbstorganisation und Kundenorientierung - nach diesen Maximen soll das neue Datenstraßennetz von Arnsberg entwickelt und gestaltet werden. Arnsberg 4D versteht sich als virtueller Nährboden für städtische Kreativität, Gemeinsinn und Unternehmergeist. Dabei eröffnet die Ausdehnung der Stadt ins Virtuelle ganz neue Chancen zur Bewältigung von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Viel Energie kann gespart werden, wenn Bürger ihrer geschäftlichen, kulturellen und sozialen Aktivitäten auch nur zum Teil ins digitale Netz verlagern. Darüber hinaus ist die virtuelle Stadt eine Art Visitenkarte, die potenziellen Firmenniederlassungen oder Mitarbeitern tiefe Einblicke in die Attraktivität ihres künftigen Standorts bietet.
Vor allem aber soll mit Arnsberg 4D der Grundstein für einen Ort gelegt werden, in dem sich Gemeinsinn und Selbstverantwortung ungehindert entfalten können. Ob sich die virtuelle Stadt mit Leben füllt, ob sie ein unverzichtbarer Teil der städtischen Infrastruktur wird und ob sie die Lebens- und Standortqualität von Arnsberg verbessern kann, hängt maßgeblich von den Ideen und der Tatkraft der ganzen Bevölkerung ab.
Wieviel davon heute schon vorhanden ist, beweist das große Interesse, das die Arnsberger dem Projekt von Beginn an entgegengebracht haben. Mehr als tausend konkrete Ideen sind aus der Bevölkerung in die Projektentwicklung eingeflossen, hunderte von Teilnehmern haben ihre Freizeit geopfert um an Workshops teilzunehmen und fast alle ortsansässigen Unternehmen und Institutionen unterstützen und fördern das Projekt. Die Idee der virtuellen Stadt wirkt schon jetzt tief in die Realität der Bürgerschaft zurück. Sie hat eine Welle von Kreativität und Engagement ausgelöst und die Wahrnehmung vieler Bürger positiv in Richtung Zukunft ausgerichtet. Nun fehlen eigentlich nur noch die neuen Breitband-Netze, damit die virtuelle Dimension des Stadtlebens mit Leben gefüllt werden kann.
Dazu mehr im Internet unter www.arnsberg.de/t-city
Arnsberg T-City: Eine ganze Stadt gewinnt
Arnsberg wird im T-City-Wettbwerb unterstützt durch einen herausragenden Wissenschaftler:
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Roßmann
Dr.-Ing. Jürgen Roßmann ist Universitätsprofessor für das Fach Mensch- Maschine-Interaktion in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RWTH. Sein besonderes Interesse gilt der Projektiven Virtuellen Realität als neuem Konzept der Mensch-Maschine-Interaktion, der terrestrischen und der Weltraumrobotik, der "Digitalen Fabrik", der Arbeitsmaschinensimulation und -steuerung sowie generell der Modellierung, Steuerung und Simulation komplexer Systeme.
Er kooperiert und arbeitet zusammen mit: Projekte und Kooperationen:
Kontakte zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, zur University of Southern California, Los Angeles, CA, USA, Stanford University, Palo Alto, CA, USA, Jet Propulsion Lab der NASA in Pasadena, CA, USA, Johnson Space Flight Center der NASA in Houston
Weitere Kontakte reichen nach Südamerika, Singapur, Japan, Thailand und Australien.
geboren am 19. März 1964 in Dortmund
Beruflicher Werdegang
1988 bis 1994 Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Gruppenleiter am Institut für Roboterforschung der Universität Dortmund
1991 Gastwissenschaftler an der University of Texas at Austin, USA
1994 Gastwissenschaftler an der University of Southern California, Los Angeles, USA
1994 bis 2005 Abteilungsleiter am Institut für Roboterforschung der Universität Dortmund
1996 bis 2005 Freiberuflicher Mitarbeiter der Fa. EFR GmbH, Schwerte / Leiter der Entwicklung
seit 1998 Gastprofessor für Robotik und Computergrafik an der University of Southern California, Los Angeles, USA
2005 bis 2006 Geschäftsführer der EFR-Systems GmbH, Dortmund
Persönliches
Familie verheiratet mit Martina Roßmann und Vater von Anna Liza (14 Jahre) und Kira Leonie (10 Jahre)
Freizeit Reisen, Joggen, Natur und Jagd, gute Bücher, sehr selten Golf
Das Arnsberger T-City-Kompetenzteam
Dipl.-Ing. Wolfgang Mattern
Wiebelsheidestr. 51