(openPR) Free Tibet Campaign London, berichtet: Die gewaltige Zunahme chinesischer Touristen in Frankreich hat die französische Regierung veranlaßt, einen 65seitigen Ratgeber darüber herauszugeben, wie man ihnen am besten begegnen sollte. Die vom französischen Ministerium für Tourismus verlegte Broschüre gibt Ratschläge dazu, wie man den chinesischen Reisenden ihren Aufenthalt in Frankreich möglichst angenehm gestalten kann. Alarmierend ist die Tatsache, daß dabei zur Selbstzensur geraten wird, um Frankreich für chinesische Touristen attraktiv zu gestalten.
Im Kapitel mit der Überschrift "Ratschläge für Verhandlungsführung und Geschäftsbeziehungen" heißt es: "Vermeiden Sie es, über chinesische Politik wie etwa die Ereignisse auf dem Tiananmen-Platz oder die heiklen Themen Taiwan und Tibet zu reden".
Diese Broschüre ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie sich westliche Firmen und Regierungen in ihrer von keinerlei Moral getrübten Profitgier selbst zensieren, da ihnen der Gewinn wichtiger ist als grundlegende und universelle Werte wie die Redefreiheit. Uns wird ständig erzählt, der Handel mit China würde zur Verbesserung der Menschenrechtslage dort beitragen. Die französische Tourismusbroschüre und Googles Beschluß aus dem Jahr 2006, bei ihrer Internetsuchmaschine für chinesische Nutzer die Zensur einzuführen, machen auf traurige Weise deutlich, wie sehr die wirtschaftlichen Verflechtungen mit China, anstatt dort die Menschenrechtslage zu verbessern, unsere eigene negativ beeinflussen, indem etwa in China übliche undemokratische Vorgehensweisen hier im Westen übernommen werden.
Der Ratschlag der französischen Regierung, nicht über Tibet, den Tiananmen-Platz oder Taiwan zu sprechen, bezieht sich auf genau die Schlüsselworte, mit denen die chinesische Internetpolizei nach Nutzern fahndet, die sich über diese heiklen Themen austauschen, womit sie sich der Gefahr aussetzen, verhaftet zu werden. Mit ihrer Entscheidung eine solche Broschüre herauszugeben, verrät die französische Regierung nicht nur ihre eigenen hochgelobten Werte wie Freiheit und Demokratie, sondern sie versäumt auch, ihren Pflichten als eine der führenden demokratischen Nationen der Welt nachzukommen und sich standhaft für die unter einer repressiven Diktatur lebenden tibetischen und chinesischen Bürger einzusetzen, die ihre grundlegenden Überzeugungen nicht frei zum Ausdruck bringen können.
Die Zensur der Medien in China wurde mittlerweile dermaßen perfektioniert, daß alle Medien peinlichst genau überwacht werden. 2006 gab der der Foreign Correspondents Club in Peking bekannt, er habe von 2004 bis August 2006 insgesamt 72 Berichte von Journalisten aus 15 Ländern erhalten, die in ihrer Arbeit behindert oder schikaniert wurden.
Ein Textvorschlag für Protestschreiben an das französische Tourismusministerium und die französische Botschaft sowie die entsprechenden Adressen sind im Internet unter http://www.igfm-muenchen.de/tibet/ftc/2007/FranceTourismus.html zu finden










