(openPR) KLIMA! Reduktion der Ammoniakemissionen um bis zu 95 % ... Neue MESS-Technik ermöglicht BEWEIS der Wirksamkeit von Stall- und Güllebehandlung sowie Art der Fütterung
Am 2. August 2019 (und einen Tag vorher bei der Generalprobe), auf einer Informationsveranstaltung der `IG-Gesunde Gülle´ und der `www.AbL-eV.de´ wurden über 20 unbehandelte Rohgüllen und mit verschiedenen Methoden behandelte Güllen gemessen und verglichen.
Das klingt erst einmal ziemlich unspektakulär, aber …
… die Ammoniakemissionen der behandelten Güllen waren je nach angewandter Behandlungsmethode um 70-95 % geringer als die der unbehandelten bzw. um das 3-5 fache geringer als die Reduktionen durch die sehr teure bodennahe Ausbringung. Die Erwartungen der anwesenden Fachleute, Landwirte, Medienvertreter, … wurden damit bei weitem übertroffen.
Ermöglicht wurde es durch diesen (siehe Foto) kleinen und auch für den mobilen Einsatz neu entwickelten NH3-Messkoffer der es richtig in sich hat.
Zum besseren Verständnis:
Ammoniak ist ein gasförmige, hochagressive Lauge und im Vergleich zu anderen Gasen nur sehr schwer zu messen. Bundesweit gibt (bzw. gab!) es bisher, gerademal knapp 20 Einrichtungen, Institute und Unternehmen, die bisher überhaupt Ammoniak-Messungen vornehmen konnten. Dies geschieht mit stationärer High-Tech-Ammoniak-Messtechnik für ab 3.000-5.000 € und mehr pro einzelne(!) Messung.
Das war und ist nicht nur für Landwirte oder auch kleine Entwickler entsprechender Ammoniak reduzierender Verfahren, sondern auch für viele Projekte in Forschung und Wissenschaft etc. nicht machbar.
Weltweit einzigartig!
Diese, von Dr. Unruh, `ExTox´ (www.extox.de/de/) gemeinsam mit Landwirten der www.AbL-eV.de (Hessen & Bayern) und www.IG-Gesunde-Gülle.de entwickelte mobile DLG-zertifizierte NH3-Messtechnik ist weltweit einmalig und ermöglicht Ammoniakmessungen zu über 1.000-fach günstigeren Konditionen, als bisher.
Doch wozu initiieren Bauern die Entwicklung eines Ammoniak-Messgerätes?
Dabei geht es den Landwirten vor allem darum, die Wirksamkeit eigener, z.T. individueller Maßnahmen zur Reduktion der Ammoniakemissionen, wie Art der Fütterung, Futterzusatzmittel, Güllebehandlung im Stall, bei der Lagerung und Ausbringung, endlich(!) durch ergebnisorientierte MESSUNG BELEGEN und auch weiter verbessern zu können ...
... UND um nach §6 Abs.3 der neuen Düngeverordnung eine Befreiung von der ZWANGsanschaffung von teurer Niederausbringtechnik (80.000-150.000 € pro Einheit) zu erwirken bzw. deren als nun BEWEISBAR wirksame Methode/Verfahren der Güllebehandlung als Alternative zur bodennahen Ausbringung zuzulassen.
Scheint ja auch logisch: Wenn fast kein Ammoniak mehr in der Gülle drin bzw. das Ammonium entsprechend gebunden ist, kann auch fast kein Ammoniak mehr emittiert werden - dann bräuchte man nicht mehr mit teurem "Bauern-Blut-Geld" die Gülle "unter den Teppich kehren" ... meinen die Landwirte.
Dazu sollte man wissen, …
… dass die in der bisher in der Düngeverordnung beschlossenen Maßnahmen, eben auch die darin ZWANGS-Umstellung auf Niederausbringtechnik, von der EU als NICHT als ausreichend bzw. unwirksam erkannt und entsprechende Änderungen angemahnt werden. Eigentlich wären ab Mai Strafgelder in Höhe von 850.000 € täglich fällig gewesen, dieser Termin konnte noch mal aufgeschoben werden. (Wegen Nitrat drohen uns ab Oktober ebenfalls Strafzahlungen von 850.000 € täglich!)
MAKABER und blanker Hohn:
Laut aktueller schriftlicher Antwort auf eine Presseanfrage an das Staatsministerium für Landwirtschaft in Bayern, ist es einzelnen Landwirte NICHT erlaubt einen Antrag auf Befreiung von der sehr teuren Anschaffung von Niederausbringtechnik zu stellen – selbst wenn deren Gülle BELEGBAR 95 % weniger Ammoniak emittiert. Zitat: „…Ein einzelbetriebliches Antragsverfahren ist nach § 6 Abs. 3 DüV nicht vorgesehen. …“ – Davon steht aber in der Düngerverordnung NICHTS!
Wir brauchen ERGEBNISSE!
Es werden nicht nur in Sachen Ammoniakemissionen, unbedingt zeitnah, handfeste vorzeigbare ERGEBNISSE benötigt. Dabei können wir es uns nicht leisten, die Erfahrungen der Landwirte (zumindest einiger) angemessen zu berücksichtigen. JEDE deutlich belegbare Reduktion der Ammoniakmessungen seitens der Landwirte muss angemessene Berücksichtigung finden.
Wirksamkeitsnachweis durch MESSUNG
Diese Messtechnik kann ein wichtiger Beitrag dazu sein, weil sich nun die Wirksamkeit bestimmter (nicht aller!) z.T. individueller Maßnahmen bei der Fütterung, im Stall, durch ökologisch-nachhaltige Güllebehandlung etc. von entsprechend erfahrenen Landwirten, durch direkte MESSUNG vom Endergebnis, der Gülle kurz vor der Ausbringung) BESTÄTIGEN lässt.
Details
Mit 5.700 € inklusive Software, Schulung und Anwendungszertifikation ist dies für Agrardienstleister, Landwirte, Tier- und Klimaschutz, aber auch Wissenschaft und Administration sowie Hersteller von Lüftungs- und Filteranlagen, Anbieter von Güllebehandlungen, … eine überschaubare Anschaffung. Mit diesem `NH3-Messkoffer´ liegen die Kosten pro Ammoniak-Messungen bei wenigen Cent - womit auch Stallluft- und Feldmessungen etc. möglich werden.
Und auch kleinere Landwirte können sich freuen. Sie müssen sich so ein Gerät nicht kaufen, denn sie können ihre Gülle nun von zertifizierten Agrarberatern/-dienstleistern für 30-60 € pro Messung mit Protokoll prüfen zu lassen um damit ggf. einen Antrag auf Befreiung von der bodennahen Ausbringung zu begründen.
Die vollständigen Pressemitteilung ist im Anhang
oder zum Download bei: www.nachhaltig-nachhaltig.org/4.6.0.0.0.00_guelle.html
Weitere Infos dazu:
www.ig-gesunde-gülle.de
Das meint Top-Agrar: www.topagrar.com/mediathek/videos/verschiedenes/ausweg-aus-der-schleppschuhpflicht-11696924.html und
PM der ABL-Bayern (Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft): www.abl-bayern.info/startseite/ bzw. deren PM zu der Sache: www.abl-bayern.info/fileadmin/Dokumente/AbL-Bayern/Dokumente/PM_AbL-Bayern_Messger%C3%A4tevorstellung_Ammoniakreduktion_G%C3%BClle_190807.pdf
Hintergründe: www.nachhaltig-nachhaltig.org/a3.1_mikrobielle_guelleveredelung.html
Download der Präsentation einer interessanten Bachelorarbeit
`Reduzierungspotential von stickstoffhaltigen Gülleemissionen durch Zusatzstoffe in Bezug auf die Ausbringung auf Grünland´:
www.nachhaltig-nachhaltig.org/Reduzierungspotential_A.Bissinger.pdf
Last not least … und dann noch ein wenig `Bauer-Power´ zum Schmunzeln:
www.nachhaltig-nachhaltig.org/BAUER-POWER_mit_Hintergrund-Informationen.pdf