openPR Recherche & Suche
Presseinformation

VW Abgasskandal: Rückenwind für Schadensersatzklagen durch den BGH

25.02.201916:25 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Deutlicher Hinweisbeschluss des BGH – Unzulässige Abschalteinrichtungen dürften Mangel darstellen

München, 22.02.2019. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Revisionsverfahren eines Autokäufers gegen seine Autohändlerin wichtige Hinweise erteilt, die auch für tausende Kläger von Relevanz sind, die VW derzeit wegen des Diesel-Skandals auf Schadensersatz verklagen.



Laut Pressemitteilung des BGH vom 22.02.2019 hat der BGH in einem Hinweisbeschluss vom 8. Januar 2019 klargestellt, dass bei Fahrzeugen von einem Sachmangel auszugehen sein dürfte, wenn diese mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattet sind, die den Stickoxidausstoß auf dem Prüfstand gegenüber dem normalen Fahrbetrieb reduzieren.

Nach diesem Hinweisbeschluss wollte es die beklagte Autohändlerin auf eine Verhandlung vor dem BGH offensichtlich nicht mehr ankommen lassen. Eine für den 27. Februar unter dem Aktenzeichen VIII ZR 225/17 angesetzte Verhandlung wurde abgesagt, weil sich die Parteien noch verglichen haben, wie der BGH heute mitteilte. Das ist umso bemerkenswerter, weil die Autohändlerin das Berufungsverfahren vor dem OLG Bamberg noch gewonnen hatte.

In dem Fall ging es um die Klage eines Verbrauchers, der 2015 einen vom Abgasskandal betroffenen VW Tiguan gekauft hatte und nun die Lieferung eines mangelfreien Neufahrzeugs forderte. Das OLG Bamberg hatte die Klage jedoch mit der Begründung zurückgewiesen, dass dieses Tiguan-Modell inzwischen gar nicht mehr gebaut werde und das Nachfolgemodell erhebliche Unterschiede zum Vorgänger aufweise. Der Verbraucher gab nicht auf und trug seine Klage bis vor den BGH. „Das hat sich gelohnt. Auch wenn es kein Urteil des BGH gibt, schafft der Hinweisbeschluss des Senats auch für Verfahren gegen VW Klarheit. Denn die vereinzelt von Gerichten vertretene Auffassung, bei unzulässigen Abschalteinrichtungen, wie sie in VW Diesel-Fahrzeugen mit EA-189 Motoren eingebaut waren, handle es sich um einen nur unwesentlichen Mangel, dürfte damit vom Tisch sein“, sagt Rechtsanwalt Dr. Henning Leitz, CLLB Rechtsanwälte München.

Dass der BGH wahrscheinlich zu Gunsten des Verbrauchers entschieden hätte, wird in seiner Pressemitteilung zum Hinweisbeschluss vom 8. Januar 2019 deutlich. Darin stellte der Senat klar, dass „bei einem Fahrzeug, welches bei Übergabe an den Käufer mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattet ist, die den Stickoxidausstoß auf dem Prüfstand gegenüber dem normalen Fahrbetrieb reduziert, vom Vorliegen eines Sachmangels auszugehen sein dürfte, …weil die Gefahr einer Betriebsuntersagung durch die für die Zulassung zum Straßenverkehr zuständige Behörde besteht und es damit an der Eignung der Sache für die gewöhnliche Verwendung (Nutzung im Straßenverkehr) fehlen dürfte.“

Dieser Hinweisbeschluss des BGH ist auch für die Schadensersatzklagen gegen VW eine deutliche Ansage.

„Der BGH hat aus unserer Sicht klargemacht, dass eine unzulässige Abschalteinrichtung einen Mangel darstellt und der Verbraucher Anspruch auf Ersatz hat. Damit hat er auch ohne Urteil die Rechte der Verbraucher im Dieselskandal gestärkt und Schadensersatzansprüche gegen VW dürften sich noch besser durchsetzen lassen. Die Forderungen sind in der Regel noch nicht verjährt, sondern können noch mindestens bis Ende 2019 geltend gemacht werden“, so Rechtsanwalt Dr. Leitz.


Mehr Informationen: https://www.diesel-abgasskandal.de/

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1039250
 482

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „VW Abgasskandal: Rückenwind für Schadensersatzklagen durch den BGH“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von CLLB Cocron, Liebl, Leitz, Braun, Kainz, Sittner Partnerschaftsgesellschaft mbB

Liberty Insurance – vormals Liberty Europe: Widerspruchsmöglichkeit bei vielen Lebensversicherungsverträgen
Liberty Insurance – vormals Liberty Europe: Widerspruchsmöglichkeit bei vielen Lebensversicherungsverträgen
München, 26.10.2020 – CLLB Rechtsanwälte sehen bei nicht wenigen Lebensversicherungen der Liberty Insurance - vormals Liberty Europe - Widerspruchsmöglichkeiten. Viele Versicherungsnehmer können auch heute noch bei Lebens- und Rentenversicherungen ihr Widerspruchsrecht ausüben und dadurch eine im Vergleich zum Rückkaufswert deutlich höhere Rückzahlung von der Versicherung erhalten. Dies ist grundsätzlich auch bei einem bereits gekündigten Versicherungsvertrag noch möglich. Das Widerspruchrecht ist gerade für alle Versicherungsnehmer intere…
LG München – Widerruf eines Sixt-Leasingvertrags erfolgreich
LG München – Widerruf eines Sixt-Leasingvertrags erfolgreich
Fehlerhafte Widerrufsinformation der Sixt Leasing – Leasingnehmer erhält gezahlte Raten ohne Abzug einer Nutzugsentschädigung zurück München, 22.10.2020. Ein Fehler in der Widerrufsbelehrung ermöglicht den Widerruf eines Sixt-Leasingvertrags auch noch Jahre nach Abschluss. Das hat das Landgericht München I mit Urteil vom 7. August 2020 entschieden (Az.: 22 O 2315/20). Nach Rückgabe des geleasten Fahrzeugs erhält der Kläger seine bereits geleisteten Leasingraten plus Zinsen zurück und muss noch nicht einmal eine Nutzungsentschädigung zahlen. …

Das könnte Sie auch interessieren:

Abgasskandal - OLG Koblenz verurteilt VW zu Schadensersatz
Abgasskandal - OLG Koblenz verurteilt VW zu Schadensersatz
… auf eine Entscheidung durch den BGH ankommen lassen wird, bleibt abzuwarten“, so Rechtsanwalt Seifert. Das Urteil gebe aber schon jetzt Rückenwind für Schadensersatzklagen im Abgasskandal. „Zahlreiche Gerichte haben ohnehin schon entschieden, dass VW im Dieselskandal schadensersatzpflichtig ist. Dieser Trend wird sich fortsetzen“, ist Rechtsanwalt Seifert …
Rückruf für Modelle der Mercedes S-Klasse im Abgasskandal
Rückruf für Modelle der Mercedes S-Klasse im Abgasskandal
… einer unzulässigen Abschalteinrichtung zum Schadensersatz verpflichtet ist und der Kläger Anspruch auf Rückabwicklung des Kaufvertrags hat (Az. 8 U 8/20). Rückenwind erfahren Schadensersatzklagen gegen Daimler im Abgasskandal auch durch die EuGH-Generalanwältin Eleanora Sharpston. Sie hatte am 30. April 2020 erklärt, dass sie Abschalteinrichtungen grundsätzlich …
BGH erleichtert es geschädigten Anlegern, Schadensersatz zu erlangen.
BGH erleichtert es geschädigten Anlegern, Schadensersatz zu erlangen.
… sogar von einem nach Ausmaß und Vorgehen „besonders verwerflichen Charakter der Täuschung von Kunden“. Im Abgasskandal gibt es also weiteren Rückenwind für Schadensersatzklagen gegen VW. Wie das OLG Karlsruhe in einem Hinweisbeschluss verdeutlichte, hält es Schadensersatzansprüche gegen VW wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung für gerechtfertigt …
OLG Karlsruhe bestätigt Schadensersatzansprüche im Abgasskandal
OLG Karlsruhe bestätigt Schadensersatzansprüche im Abgasskandal
… „Allerdings ist die Rechtsauffassung des OLG Karlsruhe, dass es von einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung ausgeht, schon jetzt öffentlich und dürfte Rückenwind für Schadensersatzklagen gegen VW bedeuten. Zumal das OLG Köln schon Anfang Januar entschieden hat, dass VW im Abgasskandal schadensersatzpflichtig ist“, erklärt Rechtsanwalt Dr. Leitz. Mehr …
OLG Köln sieht im Abgasskandal Schadensersatzansprüche der Verbraucher
OLG Köln sieht im Abgasskandal Schadensersatzansprüche der Verbraucher
… Abschalteinrichtungen einen Sachmangel darstellen. In diesem Fall richtete sich die Klage nicht direkt gegen den Hersteller, sondern gegen einen Käufer. „In den vergangenen Wochen haben Schadensersatzklagen der durch den Abgasskandal geschädigten Kunden noch einmal enormen Rückenwind bekommen. Dabei können Ansprüche sowohl gegen den Hersteller als auch gegen den Händler …
Abgasskandal – Pleite für Porsche vor dem OLG Düsseldorf
Abgasskandal – Pleite für Porsche vor dem OLG Düsseldorf
… Urteil vom 30. Januar 2020 entschieden, dass Porsche im Abgasskandal zu Schadensersatz verpflichtet ist (Az. 13 U 81/19). „Das Urteil bedeutet Rückenwind für Schadensersatzklagen von Porsche-Kunden und auch Audi-Käufern im Abgasskandal“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, BRÜLLMANN Rechtsanwälte. Porsche ist im Abgasskandal zwar schon häufiger zu …
Bild: VW-Abgasskandal: Musterverfahren rückt näher - Verjährung drohtBild: VW-Abgasskandal: Musterverfahren rückt näher - Verjährung droht
VW-Abgasskandal: Musterverfahren rückt näher - Verjährung droht
VW-Abgasskandal: Musterverfahren rückt näher – Verjährung droht Das Landgericht Braunschweig treibt das Musterverfahren gegen VW voran und hat im Zusammenhang mit Schadensersatzklagen der Aktionäre einen Vorlagebeschluss erlassen. GRP Rainer Rechtsanwälte Steuerberater, Köln, Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart führen aus: Im …
Schlappe für VW im Abgasskandal - OLG Koblenz spricht Käufer Schadensersatz zu
Schlappe für VW im Abgasskandal - OLG Koblenz spricht Käufer Schadensersatz zu
… Schlappe im Abgasskandal. „Das Urteil des OLG Koblenz dürfte VW härter treffen, da Volkswagen als Hersteller zur Verantwortung gezogen wird. Für die Schadensersatzklagen der geschädigten Autokäufer bedeutet das Urteil noch einmal Rückenwind, nachdem zahlreiche Gerichte ohnehin schon VW in der Schadensersatzpflicht sehen“, sagt Rechtanwalt Dr. Henning …
Abgasskandal – BGH findet klare Worte und stärkt Rechte der Verbraucher
Abgasskandal – BGH findet klare Worte und stärkt Rechte der Verbraucher
… vom 8. Januar 2019 deutlich auf Seiten der Verbraucher positioniert. „Die deutlichen Worte des BGH dürften VW überhaupt nicht schmecken und Rückenwind für Schadensersatzklagen im Abgasskandal sein“, sagt Rechtsanwalt Marcel Seifert, BRÜLLMANN Rechtsanwälte. Am 27. Februar hätte der BGH ursprünglich eine Klage im Abgasskandal verhandeln sollen (Az.: VIII …
Bild: Gute Erfolgsaussichten für Schadensersatzklagen im Abgasskandal – LG Stuttgart sieht VW in der HaftungBild: Gute Erfolgsaussichten für Schadensersatzklagen im Abgasskandal – LG Stuttgart sieht VW in der Haftung
Gute Erfolgsaussichten für Schadensersatzklagen im Abgasskandal – LG Stuttgart sieht VW in der Haftung
Gerichte quer durch die Republik haben bei Schadensersatzklagen im VW-Abgasskandal schon zu Gunsten der geschädigten Käufer entschieden. Auch das Landgericht Stuttgart reiht sich hier mit seiner verbraucherfreundlichen Rechtsprechung ein. Ein typisches Beispiel für die Rechtsprechung des LG Stuttgart dürfte ein Urteil vom 16. November 2017 sein (Az.: …
Sie lesen gerade: VW Abgasskandal: Rückenwind für Schadensersatzklagen durch den BGH