(openPR) Bodenmais, 21.11.2017: Große Teile der Vergangenheit des Harlachbergs sind glücklicherweise durch einige alte Aufzeichnungen dokumentiert und präsentieren ergreifende und dramatische Momente zugleich. Und wer den Berg mit seiner heutigen GutsAlm schon kennengelernt hat, kann die faszinierende Berggeschichte immer noch hautnah spüren. Dem renommierten Heimatforscher Prof. Dr. Reinhard Haller, gleichsam Ehrenbürger von Bodenmais, ist es zu verdanken, dass geschichtliche Einblicke in diesem Umfang überhaupt möglich sind. So kann eine jahrhundertealte Zeitreise über den Harlachberg bis zum heutigen Tag miterlebt und viele Geheimnisse des schönen Bayerischen Waldes entdeckt werden.
Geschichtsträchtige Entdeckungsreise auf den Harlachberg
Dokumentierte Erwähnung fand der Harlachberg bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Schon damals befand sich in der "Einöde Harlasperg", wie sie einst bezeichnet wurde, ein bewirtschaftetes Gut auf einer kleinen Waldlichtung unterhalb der 914 m hohen Harlachberger Spitze. Erstbesitzer Hannß Harlasperger erhielt ein Leibgedinge von Herzog Albrecht V. in Bayern, welches von Selbigem im Jahr 1578 zu einer erbrechtlichen Schenkung umgewandelt wurde. Seither zählt der Harlachberg zur Hofmark Bodenmais.
In den folgenden Jahrhunderten bewirtschafteten verschiedene Inhaber mit deren Gesinde den Harlachberg mit Ackerbau und Viehhaltung. Auch sogenannte "Wildgrüben" wurden auf dem Berg eingesetzt, mithilfe derer die Jagd auf Hirsche, Bären und Wölfe erfolgte. 1747 wurde eine hölzerne, kleine Privatkapelle errichtet, die nach Renovierungsmaßnahmen im Jahr 2000 durch den in Bodenmais ansässigen Pfarrer eine neue Weihung erhielt.
Die Besitzfläche auf dem Harlachberg wurde stetig erweitert. So stieg beispielsweise der Besitzwert im Jahr 1800 von 500 Gulden, auf beachtliche 5.450 Gulden im Jahr 1828.
Im Jahr 1903 erwarb Oberamtsrichter Otto Segl den Besitz und erbaute 1907 dort eine Jugendstilvilla, die er mit seiner Familie bewohnte. Die Villa ist bis heute erhalten geblieben und wurde von der Familie Kraus, den heutigen Inhabern, gemeinsam mit der alten Kapelle liebevoll saniert.
Als die letzten Villenbewohner der Familie Segl-Klee 2005 verstarben, ging das Anwesen Harlachberg an eine Erbengemeinschaft über und wurde Anfang 2007 an den Sägewerksbesitzer Heinrich Kraus verkauft.
Stürmische Dramatik und Neuformierung auf dem Harlachberg
Die Unterschrift des Kaufvertrags war kaum getrocknet, als am 18. und 19. Januar 2007 der Orkan Kyrill über Mitteleuropa fegte und auch auf den Harlachberg traf. Der wütende Orkan erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h und verursachte alleine in Deutschland Schäden in Höhe von rund 4,2 Milliarden Euro nach aktuellem Kurs. Die stürmische Wut zerstörte fast den gesamten Waldbestand des Harlachbergs und dünnte die ehemals kleine Waldlichtung zu einer riesigen Freifläche aus.
"Der Anblick war verheerend und die ursprünglich gedachte, wirtschaftliche Holznutzung nicht mehr möglich", berichtet Anneliese Kraus. Zu allem Unglück verstarb plötzlich mein Schwiegervater Heinrich im gleichen Jahr. Mein Mann Reinhard und ich mussten völlig umdenken", erinnert sie sich weiter.
Doch die Familie Kraus nahm die immense Herausforderung des Erbes mutig an und entwickelte in den Folgejahren ein neues Nutzungskonzept. Daraus erwuchs die Idee, auf der Lichtung des Harlachbergs ein Anwesen für Tourismus und Gastronomie zu gestalten. "Dabei war uns wichtig, den alten Gebäudebestand zu erhalten und den wunderschönen Berg wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - was uns gelungen ist", sind dazu die stolzen Worte der Inhaberin.
Am 3. Oktober 2012 war es soweit und die GutsAlm Harlachberg feierte Eröffnung. Das schmucke Anwesen hat sich seitdem einen beliebten Namen bei seinen Gästen gemacht und repräsentiert die Schönheit des Bayerischen Waldes in seiner besten Form.
Wer sich näher für die Geschichte vom Harlachberg interessiert, kann sich eine gedruckte Chronik auf der GutsAlm anschauen, die auch online unter: http://www.harlachberg.de/images/book/html/ abrufbar ist.












