(openPR) Zahnärzte können bei Essstörung helfen
- Frontzähne besonders gefährdet
- Verheerende Wirkung durch Säuren im Mund
- Prophylaxe in kurzen Intervallen nötig
- Zahnschäden lassen sich beheben
Berlin (zahnärzte edelweiss, 15.07.2016) „Essstörungen gefährden die Zähne“, sagt Dr. Simone Schauer, Zahnärztin bei edelweiss in Berlin Charlottenburg. „Wobei die Säuren im Mund ihre verheerende Wirkung in einem schleichenden Prozess entfalten.“ Bereits die so genannte Zahnhalskaries und empfindliche Reaktionen auf Heißes, Kaltes, Süßes oder Saures können ein Hinweis auf sich anbahnende Zahnschäden sein. Hinzu kommen sichtbare Defekte an den Frontzähnen, beispielsweise an den Schneidekanten. Darunter leiden Bulimie-Patienten besonders häufig. Wird die Problematik rechtzeitig erkannt, helfen eine auf das Krankheitsbild abgestimmte Zahnpflege plus Vorsorgeuntersuchungen in kurzen Intervallen. Gänzlich verhindern lassen sich Zahnschäden bei ausgeprägten Essstörungen jedoch nicht. „Für uns ergibt sich daraus die Aufgabe, den ästhetischen Gesamteindruck des Mundbereiches wieder herzustellen und weitere Schäden zu verhindern“, so Zahnärztin Schauer. Sie setzt hier häufig auf Veneers aus Keramik. Mit den hauchdünnen Verblendschalen kann man den Frontzähnen ihr ursprüngliches Aussehen zurückgeben. Gleichzeitig bilden sie eine Art Schutzwall gegen erneute Säureattacken.
Deren verheerende Wirkung ist auf Häufigkeit und Intensität zurückzuführen, mit der die Magensäure bei Bulimie-Kranken immer wieder in den Mundraum gelangt. Im Normalfall übernimmt der Speichel die Funktion, Säuren, die bei der Nahrungsaufnahme die Zähne gefährden können, zu neutralisieren. Nach dem Erbrechen läuft dieser Vorgang jedoch deutlich verzögert ab. Die Magensäure kann quasi stundenlang einwirken. Der Zahnschmelz weicht zunehmend auf. Darin enthaltene Mineralien lösen sich und werden herausgeschwemmt. Zu diesem Zeitpunkt Zähne zu putzen, stellt eine zusätzliche Gefahr da. Denn der erweichte Zahnschmelz wird einfach weggeputzt. Deshalb sollte man unmittelbar nach der Aufnahme säurehaltiger Speisen und Getränke bzw. nach dem Erbrechen auf das Zähneputzen verzichten. Helfen können hingegen der zeitnahe Genuss von Milch oder Wasser sowie neutralisierende Mundspülungen.
Für Patienten mit Essstörungen ist professionelle Unterstützung vom Zahnarzt unumgänglich. Dazu zählt beispielsweise die zahnmedizinische Prophylaxe, also die gründliche Reinigung von Zähnen und Zahnzwischenräumen mit Spezialinstrumenten, über die man daheim nicht verfügt. Glatte Zahnoberflächen bieten Bakterien wenig Halt. Und mit entsprechendem Schutzfluid kann der Zahnschmelz temporär vor Säureangriffen bewahrt werden. Dennoch ist es erforderlich, den Zustand der Zähne permanent unter Kontrolle zu behalten. „Vorsorgeuntersuchungen in kurzen Intervallen sind bei Essstörungen elementar“, meint Simone Schauer, die auf Zahnästhetik spezialisiert ist.
Sie konnte bereits vielen Bulimie-Patienten helfen. Dabei sind die erkennbaren Schäden an den Zähnen nur eine Seite des Krankheitsbildes. Viel schwerer wiegen häufig die psychischen Beeinträchtigungen, die von Zahnschäden ausgehen. Bulimie-Patienten, deren Krankheit durch Defekte an den Frontzähnen sichtbar wird, fühlen sich zumeist unattraktiv, lächeln nicht mehr und verweigern oft jegliche Kommunikation. Sie fürchten, ihre kaputten Zähne könnten auf andere abstoßend wirken. Eine vertrauensvolle Beratung durch den Zahnarzt, Tipps für eine auf die Essstörung abgestimmte Mundhygiene und die ästhetische Restaurierung von Schmelzdefekten sind erste Schritte, aus dem Kreislauf Bulimie auszubrechen. Weitere Infos zu zahnmedizinischer Hilfe unter www.zahnaerzte-edelweiss.de.