(openPR) Kabinettausstellung bis 10.1.2016 im Barockhaus Neißstraße 30
Im Graphischen Kabinett bewahrt das Kulturhistorische Museum Görlitz eine der reichsten Sammlungen von Graphiken und Zeichnungen in Sachsen. Einen besonderen Schatz bilden die 200 Zeichnungen von Schülern des Gymnasium Augustum und Handwerkslehrlingen aus Görlitz. Sie entstanden Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Görlitzer Zeichenschule und geben Zeugnis vom fortschrittlichen Bildungsprogramm am Görlitzer Gymnasium sowie vom großen Interesse der Stadtväter an der guten Ausbildung ihrer Lehrlinge in der Zeit vor staatlichen Bildungsprogrammen.
Die früheren Räume der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften im Barockhaus Neißstraße 30 bieten heute den idealen Rahmen für diese Sonderschau. Aus dem Konvolut der Görlitzer Zeichenschule wurden mehr als 60 Blatt ausgewählt. Einst wurden die Werke in der damals am Untermarkt ansässigen Milich’schen Bibliothek gesammelt und ausgestellt.
Die Präsentation ermöglicht eine überraschende Nahsicht auf die Orientierung, Schwerpunkte und Leistungen des Unterrichts unter Carl Gottlieb Hartmann (1780–1787), Christoph Nathe (1787–1798), Johann Samuel Conrad (1799) und Johann August Ferdinand Hortzschansky (1800–1831). Auch die frühen Görlitzer Zeichenlehrer Johann Gottfried Schultz (um 1750–1780) und Johann Friedrich Wilhelm Charpentier (1756–1758) erfahren eine Würdigung.
Gezeigt werden die nach akribischem Vorlagen-Studium entstandenen architektonischen, figürlichen und landschaftlichen Darstellungen der jungen Zeichenschüler. Zumeist handelt es sich um die Abschlussarbeiten des Zeichenunterrichts, den Gymnasiasten und Handwerkerlehrlinge zur Vorbereitung auf ihre künftige berufliche Laufbahn im Handel oder Gewerbe besuchten. Besonders beeindruckend ist die nach nur zwölf Monaten Unterricht erzielte hohe zeichnerische Qualität der Blätter.
Die ausgewählten Zeichnungen reflektieren die Wertschätzung eines um 1800 anerkannten Kanons von Werken der Antike, des Barock, des Rokoko und der Romantik. Die unmittelbaren Arbeitsergebnisse der mit Kreide, Bleistift, Rötel, Tusche oder Feder gezeichneten Kunstwerke werden in der Ausstellung ergänzt durch Einblicke in originales Lehrmaterial und eine Präsentation zeittypischer Zeichenutensilien.
Weitere Informationen sowie ?egleitprogramm: www.museum-goerlitz.de










