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Myome: Gebärmutterentfernung oft unnötig. Moderne Therapien bieten Alternativen

04.05.201519:55 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Marburg, 05.05.2015 – Gebärmutterentfernungen (Hysterektomien) gehören in Deutschland und international zu den häufigsten gynäkologischen Eingriffen. Im Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 133. 000 Gebärmutterentfernungen durchgeführt. Die häufigsten Gründe dafür sind laut Robert Koch-Institut nicht etwa Krebserkrankungen, sondern bei etwa 40 Prozent der Frauen sind es Myome. In diesen Fällen ist eine Hysterektomie ein sogenannter „Wahleingriff“ aufgrund gutartiger Erkrankungen, das heißt, der Eingriff ist nicht zwingend, da es auch andere Behandlungs-Optionen gibt. Im Falle von Myomen gibt es tatsächlich eine ganze Bandbreite medikamentöser, radiologischer und operativer Therapien, die eine Gebärmutterentfernung unnötig machen können.



Myome sind gutartige Wucherungen (Tumoren) im Muskelgewebe der Gebärmutter. Sie können in der Gebärmutterwand, an ihrer Außenseite oder in den Bändern auftreten, die die Gebärmutter halten. In den meisten Fällen sind sie völlig harmlos und bleiben häufig auch unbemerkt. Sie können einzeln auftreten oder zahlreich in der Gebärmutterwand liegen (Uterus myomatosus). Sie können so klein sein wie ein Reiskorn oder auf 20 Zentimeter und mehr anwachsen.

Etwa 4,4 Mio. Frauen in Deutschland zwischen dem 29. und 55. Lebensjahr haben Myome. Von Ihnen leiden 1,7 Mio. unter Symptomen wie starken, lang anhaltenden Regelblutungen, Unterbauchschmerzen, Verdrängungsbeschwerden wie Verstopfung oder Harninkontinez und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Dann ist eine Behandlung unvermeidlich.

Welche der modernen Therapien jeweils geeignet ist, orientiert sich unter anderem an Anzahl, Lage und Größe der Myome, dem Alter der Patientin und daran, ob ein Kinderwunsch besteht.
Als operative Verfahren stehen neben der Gebärmutterentfernung organerhaltende Therapieoptionen zur Verfügung. Dazu gehört die Entfernung der Myome (Myomenukleation), die sowohl per Bauchschnitt (Laparotomie) als auch minimal-invasiv per Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden kann. Je nach Lage kann das Myom auch mittels Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) entfernt werden. Der moderne, hysteroskopische Eingriff mit einem sogenannten Morcellator, mit dem das Gewebe mechanisch abgetragen wird, reduziert das Risiko die Gebärmutter zu verletzen, erheblich. Seit einigen Jahren stehen mit der Myomembolisation und dem Fokussierten Ultraschall auch radiologische Therapien zur Verfügung.

Weiterhin stehen medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Antibabypille und reine Gestagenpräparate können in manchen Fällen die starken Blutungen reduzieren. Die Sicherheit und Wirksamkeit wurde in klinischen Studien nicht untersucht, weshalb diese Form der Therapie nicht zugelassen ist (off-label). Zu den zugelassenen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gehören die „Wechseljahresspritze“ (GnRH-Analoga) und die „Myomtablette“ (Ulipristalacetat,). GnRH-Analoga verursachen einen Stopp der Blutung und ein Schrumpfen der Myome. Durch den Hormonentzug kommt es jedoch zu Wechseljahres-ähnlichen Beschwerden und die Dauer der Behandlung ist daher auf 6 Monate beschränkt. Im Anschluss an die Therapie kommt es meist wieder zu einem schnellen Wachstum der Myome. Ulipristalacetat beeinflusst die Aktivität von Progesteron, einem Hormon, das in der Gebärmutterschleimhaut beziehungsweise in Myomen selbst vorkommt, und entfaltet dort seine Wirkung. Durch die innovative Substanz wird die Blutung meist schnell reguliert oder sogar gestoppt. Die Größe der Myome reduziert sich in sehr vielen Fällen. Typische Beschwerden wie Druck auf den Darm oder die Blase können so verringert werden.
Eine Kombination aus dieser 12-wöchigen medikamentösen Behandlung und einer schonenden operativen Methode scheint bei vielen Myomen sinnvoll zu sein. Denn neben einer sofortigen Beschwerdeverbesserung ist die Patientin in einer besseren körperlichen Verfassung. Durch die Regulierung des starken Blutverlusts, der oft mit einer Blutarmut (Anämie) einhergeht, bereits vor der Operation, kann die Erkrankungsrate (Morbidität) nach der OP nachweislich gesenkt werden. Seit 2014 kann die 12-wöchige Behandlung mit Ulipristalacetat nun einmal wiederholt werden. Studien zur Langzeit-Intervalltherapie mit dem Medikament sind bereits abgeschlossen und machen Hoffnung, dass zukünftig eine ursächliche Behandlung von Myomen ohne Operation möglich sein kann.

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