(openPR) Nach dem Mordversuch gegen den Deutsch-Äthiopier beginnt die Regierung endlich verschärft zu handeln. Wowereit zeigte Begeisterung, als er von dem Theaterstück „Dreck“, von Robert Schneider erfährt, das der Schauspieler Jörg Tewes direkt im Klassenraum aufführt.
Die meisten Vorstellungen fanden bisher in Sachsen-Anhalt statt. In Berufsschulen, Sekundarschulen, Hauptschulen und Gymnasien.
Die Resonanz der Schüler und Lehrer war überwältigend und hat gezeigt, wie wichtig diese Art der politischen Arbeit ist. Jetzt kommt es nach Berlin.
Das Stück "Dreck" ist ein beklemmender, direkter Monolog über das Leben in einem fremden Land, in dem man täglich mit Ablehnung und Ausgrenzung konfrontiert wird. In diesem Theaterstück geht es um den jungen Iraker Sad. Kriegsflüchtling. Sad ist Rosenverkäufer. Sad ist Ausländer.
Sad ist illegal und berichtet von den Vorurteilen, die ihm entgegengebracht werden in einem Land, das nicht seine Heimat ist - wegen seiner Sprache, wegen seiner Herkunft.
Aber er ist nicht entrüstet, im Gegenteil. Er gibt denen, die ihm mit Ablehnung, grenzenlosem Hass und Gewalt begegnen, Recht. Sad hat alle Vorurteile aufgesogen und verinnerlicht.
Er vertritt sie vehementer als jeder "Inländer". Er versucht noch die abstrusesten Vorurteile und Unterstellungen, die als Argumente für Ausländerhass ausgegeben werden, ernst zu nehmen und als wahr zu behaupten. So werden sie durchschaubar- in ihrer Dummheit, in ihrer Primitivität. Der Zuschauer beginnt nachzudenken. Nicht zuletzt über sich selbst.
Das Theaterstück wird im Klassenraum aufgeführt und schafft so die nötige Nähe, um die Schüler in das Spiel zu integrieren und mit ihren eigenen Vorurteilen und Ängsten hautnah zu konfrontieren. Mal als Täter, mal in der Opferrolle. "Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg", "Alles Sozialschmarotzer", "Alles Kriminelle", usw. Gerade jetzt, wo im Zuge der Globalisierung alles zusammenwächst und Grenzen mehr und mehr verschwinden, ist es enorm wichtig, Vorurteile abzubauen und tolerant aufeinander zuzugehen. Nach der Vorstellung findet noch eine Nachbereitung statt, in der Schüler miteinander über Ihre Erlebnisse und Meinungen sprechen können. Dazu der Schauspieler Jörg Tewes „Es war erschreckend, dass nicht, wie angenommen, nur Deutsche gegen Ausländer sind, sondern viel mehr Ausländer gegen Ausländer.“
Die erschreckenden Wahlergebnisse der vergangenen Bundestagswahl (Anstieg der Wähler rechter Parteien) haben gezeigt, dass viel mehr politische Aufklärung nötig ist, und nicht nur in Form von üblichem Schulstoff, der den Schülern angeboten wird, sondern vermehrt der Dialog zwischen den Schülern gesucht werden muss.











