(openPR) Weltweit leiden über 800 Millionen Menschen an Unterernährung. Jeden Tag sterben 24.000 Menschen an den Folgen der Unterernährung, davon 18.000 Kinder unter 5 Jahren. Der Welternährungsorganisation der UNO (Food and Agriculture Organization - FAO) ist es seit ihrer Gründung 1945 bislang nicht gelungen, diese skandalösen Zustände zu beheben.
Eine der Hauptursachen des Scheiterns der FAO sei die verfehlte Agrarpolitik der reichen Industriestaaten, prangert die Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung (AGfaN) an. So habe auch die EU durch die Förderung der Tierproduktion zum Hunger in der Welt beigetragen. Die sogenannte „Veredelungswirtschaft“ beruhe darauf, dass die Nutztiere mit lebensmitteltauglichen Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Soja gefüttert werden, die auch der menschlichen Ernährung dienen könnten. Dadurch habe die Politik Schweine, Rinder und Geflügel zu direkten Nahrungskonkurrenten des Menschen gemacht. Schon in den achtziger Jahren beklagte die Hilfsorganisation „Brot für die Welt“, dass das Vieh der Reichen das Brot der Armen fresse. Die immensen Futtermittelimporte seien ein Skandal, denn selbst in einigen den Haupterzeugerländer Lateinamerikas wie Argentinien und Brasilien hungern derzeit über 50 Millionen Menschen! „Es wird höchste Zeit, dass der hohe Konsum an tierischen Nahrungsmitteln auf das unter den Gesichtspunkten der Welternährung, aber auch der Gesundheit auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt wird“, fordert der Vorsitzende der AGfaN, Eckard Wendt. Aber stattdessen fördere die Politik im Interesse der Agrarindustrie immer noch die Überproduktion und die Ausrichtung der Tierproduktion auf Exportmärkte. Es werde für die Fleischproduktion die Vernichtung der Regenwälder zwecks Anbau von Futtermitteln in Kauf genommen, In Regionen mit hohen Viehdichten nehme die Grundwasserverseuchung mit Nitrat zu. Die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern werde durch den Import von billigen Restprodukten der hiesigen Überproduktion, die sogenannten „minderwertigen Teilstücke“, ruiniert.
Diese erschreckenden Zusammenhänge sollten für jeden Anlass sein, seinen individuellen Beitrag zur Überwindung des Hungers zu leisten. Dazu gehöre der Verzicht auf den übermäßigen Konsum tierischer Produkte. Es müsse nicht von Sonntag bis Samstag zu jeder Mahlzeit Eier, Wurst oder Fleisch geben. Wer z. B. ein halbes Masthuhn esse, solle bedenken, dass er in Form der zuvor an das Tier verfütterten Grundnahrungsmittel so viel Soja und Getreide verbraucht, wie für die vollwertige Sättigung von sechs Personen ausreichen würde. „Auch wenn die betriebswirtschaftlich denkenden Tierhalter es nicht gerne hören, sollte weitgehend auf tierische Erzeugnisse verzichtet und der Sonntagsbraten wieder zum kulinarischen Höhepunkt des wöchentlichen Speiseplans werden“, so Wendt. Insbesondere Christen seien daran erinnert, dass sie im Vaterunser das tägliche Brot erbitten, nicht aber das tägliche Fleisch auf dem Teller.