(openPR) »ROSETTEN UND BLÜTENREGEN«
Keramik, Zeichnung, Installation von Martina Schoder
Ausstellungsdauer: 04.04.2014 - 27.04.2014
Vernissage: Freitag, 4. April 2014 um 19 Uhr
Zur Ausstellung erscheint der Katalog »MARTINA SCHODER : ROSETTEN 2001-2014«.
Zentraler Aspekt der ersten Ausstellung zum Jahresthema 2014 »11« ist die Zahlenmystik in Martina Schoders keramischen Arbeiten. Die aus streifenförmigen Material erarbeiteten Tonarbeiten in Form von Rosetten erinnern an die zugrundeliegenden Zeichnungen und folgen stets einem gewünschten Formprinzip. Jede neue Rosette ist eine konzentrierte, meditative Arbeit. Beim Glasieren und mit farbigen Engoben wird nur die Vorderseite überzogen. Ausführliche Zeichnungen entstehen vor, aber auch nach dem frischen Bau und dem Brand der Tonformen. Jede Rosette ist ein Unikat. Martina Schoder schafft für die Ausstellung neue Rosetten bis zur Elf-Zahl, die jede Zahl individuell widerspiegeln, begleitet von farbigen Zeichnungen, dem Blütenregen.
Vertiefende Informationen zum Jahresthema »11«, in Verbindung mit dieser Ausstellung:
11 = 1 zu 1
Die heutige westliche Gesellschaft zieht Bilanz: Die Demokratie, ge(kenn)zeichnet durch gnadenlosen Ökonomismus, Konsumfixiertheit und dauernde Kommunikationsstörungen, diese Organisationsform ist erschöpft. Sowohl die großen gesellschaftlichen Utopien des 20. Jahrhunderts – im Geiste von Thomas Morus –, als auch die bedeutensten Dystopien, wie von George Orwell oder Aldous Huxley, sind überholt. Es gibt keine übergreifende politische, gesellschaftliche, religiöse oder wissenschaftlich-technische Utopie mehr. Auch die Utopie einer weltweiten Gemeinschaft durch das Internet scheint inzwischen nicht mehr plausibel – gleichzeitig ist das Terrain frei für das Neue. Es wird eine Zukunft geben und man kann wieder nach Möglichkeiten suchen. 11 – zwischen Gut und Böse, zwischen Unterdrückung und Freiheit. 1 zu 1. Wir fangen nochmal an zu zählen, zu probieren, neu zusammen- und nebeneinander zu stellen.
11 = 8 + 3
Herausgefordert durch diese thematische Beschäftigung folgte Martina Schoder dem Pfad der Zahlen, der Mystik moderner Numerologie und ihrer inneren Kräfte, um in farbigen Zeichnungen die Logik von auf der Zahlenreihe 1 bis 11 basierenden Rosetten darzustellen. Wenn man über ihre Formen von Skulptur nachdenkt, dann wird man unweigerlich mit der Fragilität des eingesetzten Materials konfrontiert. Die letzten drei dieser Entwürfe werden als gebrannte, jedoch unglasierte Werke gezeigt. Eine Reduktion auf das Wesentliche. Nackt.
Wie viele Kunstschaffende reizt auch Martina Schoder das Material aus, um ihm – dem gebrannten und glasierten Ton – etwas abzugewinnen, was ihm nicht augenscheinlich innewohnt. Das Material ist ein Werkstoff, mit dem die Künstlerin in vielerlei Hinsicht arbeitet. So verwundert es nicht, dass sie seit 2001 jene keramischen Skulpturen gestaltet, die sie in der Unikatserie »Rosetten« zusammenfasst. Einige dieser Werke waren bereits in unterschiedlichen Zusammenhängen ausgestellt worden, jedoch ist die Ausstellung im Kunstverein EULENGASSE die erste, die sie in dieser singulären Form präsentiert.
Vládmir Combre de Sena M.A.
Ausstellungsraum EULENGASSE
Zur Künstlerin:
Martina Schoder
*1960, lebt und arbeitet in Niederdorfelden und Hanau/Main
1985 BFA Hons., Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem, Israel
1988 MA, Rhode Island School of Design, Providence, R.I., USA
www.martinaschoder.de
Ausstellungen (Auswahl):
Bildhauersymposium Bad Salzhausen; HESSIALE Deutsches Goldschmiedehaus, Remisengalerie Schloss Philippsruhe, Museum Schloss Steinheim, Wallonisch-Niederländische Kirche, Hanau; 11. kunstansichten Offenbach; Galerie Artlantis, Kunstverein Bad Homburg; kikumenta 3, Königstein; Historisches Rathaus Marköbel; Hessisches Puppenmuseum, Symposium „Kunst im Park“ Bad Camberg; Sequenz, Magazin für audiovisuelle Projekte, Frankfurt; Kunstraum Alter Wiehrebahnhof, Freiburg; Bellevue-Saal, Wiesbaden; Ortsbestimmungen-Kunst im StadtRaum-Giessen
Auszeichnungen und Stipendien:
2012 Katalogförderung Regierungspräsidium Darmstadt
2011 Katalogförderung Hess. Ministerium f. Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden u. Main-Kinzig-Kreis
2007 Artlantis-Kunstpreis, Kunstverein Bad Homburg
1994 Artist-in-residence, Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem, Israel
1987 Artist-in-residence, Watershed, Center for the Ceramic Arts, North Edgecomb, Maine, USA
1986 USA Stipendium der Fulbright Kommission, BRD, in Verbindung mit Annette Kade Fellowship, Institute of International Education (IIE), USA
1983 Auszeichnung der Akademie für besondere Leistungen, Bezalel, Jerusalem
1982 Keramikmanufaktur Lapid, Tel-Aviv, 2. Preis Industrie Design











