(openPR) Die FDP im Rat fordert die SPD auf, bei der Graf-von-der-Recke-Schule Farbe zu bekennen und die Verantwortung für die Schließung zu übernehmen. In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte stimmten 7 SPD-Bezirksvertreter für die Schließung der Schule, 5 Bezirksvertreter stimmten dagegen und 7 enthielten sich der Stimme. Nun wendet sich der SPD-Ortsverein Hamme, obwohl die SPD-Vertreter bis auf eine Ausnahme in der Bezirksvertretung für die Schließung gestimmt hatten, mit einem offenen Brief an das Schulministerium. Er erhofft sich dadurch Unterstützung durch die Landesregierung, um die Schule zu erhalten. Die Graf-von-der-Recke-Schule wurde im letzten Schulentwicklungsplan noch für ihre Inklusionsarbeit lobend erwähnt. Weiterhin hieß es, dass der unbedingte Erhalt der Schule selbst bei geringerer Schülerzahl anzustreben sei.
"Im Bezirk stimmte die SPD für eine Schließung und erweckt nun den Eindruck, die scheinbar anonyme Verwaltung wolle die Schließung. Dabei besitzen auch der Schulverwaltungsamtsleiter Wicking und der Schuldezernent Townsend das SPD-Parteibuch. Die SPD betreibt hier ein dreistes Doppelspiel, sie will zugleich Befürworter und Gegner der Schließung sein", so FDP-Ratsmitglied Heiko Fröhlich.
Gründe für den Erhalt der Graf-von-der-Recke-Schule liegen auf der Hand. In einem sozial schwierigen Umfeld leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Sozialarbeit und Integration. Aber insbesondere durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich der Inklusion ist sie nach Ansicht der FDP und auch des Schulamtes, das sich in der Vergangenheit ebenso geäußert hatte, unersetzbar. Zudem darf ihr Einfluss auf die Lehrerausbildung nicht unterschätzt werden. Die Ruhr-Universität und das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung suchen für ihre Studierenden und Referendare Anschluss an die gelebte Inklusion. In einer Zeit der Entdeckung pädagogischen Neulands ausgerechnet eine Expertenschule zu schließen, ist einfach fahrlässig.
Stattdessen sollten die Grundschule in Hordel und die Carl-Arnold-Kortum-Schule geschlossen werden, um zukunftsfähige Standorte zu bilden. Diese beiden Schulen sind trotz ihrer sicherlich guten Arbeit nicht als unverzichtbar anzusehen. Während die Grundschule in Hordel in diesem Jahr keine Eingangsklasse bilden konnte und eine Fortführung daher widersinnig erscheint, liegt die Carl-Arnold-Kortum-Schule in einem innenstädtischen Bereich, der einen Besuch der Feldsieper Straße oder der Grundschule in der Arnoldstraße möglich macht.
Fröhlich kritisiert abschließend: "Es stellt sich aber generell die Frage der Gleichbehandlung. Während die Borgholzschule erhalten bleibt, obwohl die nächstgelegene Schule nur wenige hundert Meter entfernt liegt, nötigt man den sozial und verkehrsmäßig stark belasteten Stadtteil Mitte zur Schulschließung. Schlüssig ist das nicht."













