(openPR) 9. Round-Table Recht der TD-IHK zum Einfluß des Übereinkommens der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf (CISG) auf die Türkei
09.03.2012, Berlin: Am vergangengen Donnerstag, dem 8. März, fand das 9. Round-Table Recht der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (TD-IHK) in Berlin statt. Thema waren die Auswirkungen des UN-Kaufrechts auf den Handel mit der Türkei, in der das Gesetz seit August 2011 gilt.
Das UN-Kaufrecht (Convention of the International Sale of Goods, CISG) ist nach dem Stand vom 01.07.2011 von insgesamt 76 Staaten ratifiziert bzw. angenommen worden. Seit dem 01.06.2009 ist auch die Türkei als Vertragsstaat beigetreten, das CISG trat dort am 01.08.2011 in Kraft.
Auf der gut besuchten Veranstaltung in den Räumen der TD-IHK führte Referent Rechtsanwalt
Osman Öztürk (Kanzlei Dr. Wieland, München) in das UN-Kaufrecht ein und beschrieb den anwesenden Juristen und Unternehmern die Auswirkungen des Gesetzes auf den Handel mit der Türkei. Eine Besonderheit des Gesetzes ist demnach sein Anwendungsbereich, da es unmittelbar für erkennbar internationale Warenkaufverträge gilt, wenn diese einen Kontakt zu mindestens einem der derzeit 76 Vertragsstaaten haben. Rechtsanwalt Öztürk betonte, dass das UN-Kaufrecht automatisch gelte, sobald die Vertragsparteien es nicht ausdrücklich ausschließen, es sei nationales Recht: „Daher ist eine Beschäftigung mit dem CISG für Geschäftstreibende wichtig. Das Gesetz bietet dabei im Vergleich mit dem deutschen und dem türkischen Kaufrecht attraktive Optionen sowohl für den Exporteur wie auch für den Importeur“, so Öztürk.
Der Anstoß zu einem internationalen Kaufrecht wurde im Jahre 1980 durch die Vereinten Nationen gegeben und eine internationale Konferenz nach Wien einberufen, die sich schließlich auf den Text des CISG als einheitliches Kaufgesetz einigte. Es wird seit langem versucht, die rechtlichen Regeln im Handelsverkehr weltweit zu vereinheitlichen, um Auslandsgeschäfte zu erleichtern.
Die Round-Tables der TD-IHK greifen den Beratungs- und Informationsbedarf der in der deutsch-türkischen Wirtschaft aktiven Unternehmer auf. Mit dem Round-Table Recht informiert die TD-IHK seit vier Jahren in Zusammenarbeit mit Anwälten aus ihrem Mitgliederportfolio zu aktuellen rechtlichen Entwicklungen und über gefragte Rechtsthemen rund um Deutschland, die Türkei und den bilateralen Wirtschaftsverkehr.
Die Präsentation von RA Osman Öztürk finden Sie hier:
http://www.td-ihk.de/sites/default/files/contents/pdfs/tdihk/120308_Praesentation_CISG.pdf