(openPR) Die Barmer GEK weist künftig in ihrer Beratung auf die Angebote der bayerischen Kurorte und Heilbäder hin – dies ist eines der Ergebnisse der gestrigen Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäder-Verbandes e.V., die unter dem Motto „Prävention und die Rolle der Heilbäder und Kurorte“ in der BMW Welt München stattfand.
Die Rolle der bayerischen Kurorte und Heilbäder bei der Prävention war das Thema der diesjährigen Frühjahrstagung des BHV am 7. März 2012. Rund 60 Besucher aus Gesundheitswirtschaft, Tourismusindustrie und Politik sowie Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen Kurorte und Heilbäder diskutierten in der imposanten Kulisse der BMW Welt München über vier spannende Vorträge zum Thema betriebliche Gesundheitsförderung.
Als besonders wichtig bei der Gesundheitsförderung erachtet Klaus Holetschek, Vorsitzender des BHV, die Vernetzung der Gesundheitswirtschaft mit Betrieben, Krankenkassen und der Wissenschaft. Bereits bestehende sowie mögliche und notwendige Vernetzungen waren daher ein Fokus bei der Tagung. Ein wichtiges Ergebnis des Dialogs in dieser Hinsicht: Die größte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands, die Barmer GEK, nimmt die Angebote der bayerischen Kurorte und Heilbäder in die Beratung ihrer Mitglieder auf. Dies sagte Gerhard Potuschek, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK Bayern, zu. Bei seiner Vorstellung des Gesundheitsreports 2011 der Barmer GEK zeigte er die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen auf: 43 Milliarden Euro krankheitsbedingte Produktionsausfälle und 456 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage gab es 2010. 56 Prozent dieser Tage fallen laut Potuschek durch Muskel-Skelett-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen sowie psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen an – Erkrankungen, die sich durch Präventionsmaßnahmen verhindern ließen. Diese werden jedoch nur von 8 Prozent der Erwerbstätigen wahrgenommen.
Prof. Dr. Dieter Melchart, Professor für Komplementärmedizin und Naturheilkunde an der Technischen Universität München, wies in seinem Vortrag „Das Individuelle Gesundheits-Management (IGM) als betriebliche Gesundheitsförderung“ darauf hin, dass dies hauptsächlich am mangelnden Angebot der Betriebe liege. Nur 26 Prozent der deutschen Unternehmen bieten Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung an, während es laut Mitarbeiterbefragungen 44 Prozent begrüßen würden, wenn sie solche Angebote wahrnehmen könnten. „Die Kur ist prädestiniert für die betriebliche Gesundheitsvorsorge, denn hier wird das Selbstmanagement und die Eigenverantwortlichkeit gefördert sowie ein gesunder Lebensstil trainiert – und das unter Einbezug der jeweiligen Arbeits- und Lebenswelten“, so Prof. Dr, Melchart.
Auch Prof. Dr. Horst Kunhardt, Professor für betriebliche Anwendungssysteme und Gesundheitsmanagement an der Hochschule Deggendorf, betonte in seinem Vortrag zum Thema „Gesundheitsregionen in Bayern – der Weg zum gesunden Lebensland“ den positiven Zusammenhang zwischen der Arbeitsfähigkeit und gesundheitsfördernden Programmen wie betrieblichen Maßnahmen oder der Kur. Er forderte daher, die Stellung betrieblicher Gesundheitsförderung zu erhöhen, denn: „Unternehmenserfolg lässt sich nur mit einer gesunden Organisation erreichen“, so Prof. Dr. Kunhardt. Für die bayerischen Gesundheitsregionen sieht er dabei einen Wachstumsmarkt: „Tourismus und Medizin sind hier hervorragend aufgestellt, allerdings muss hier auch in Sachen Wettbewerb, Fachkräftemangel und Finanzierung noch einiges getan werden.“
Dr. Michael Schmidt, Leiter der Abteilung für Gesundheitsmanagement, Kommunikation und Vertrieb der BMW Betriebskrankenkasse, zeigte in seinem Abschlussvortrag über Best-Practice-Beispiele auf, wie betriebliche Gesundheitsförderung konkret aussehen kann: „Unsere Vision ist, die Eigenverantwortung der Mitarbeiter für ihre Gesundheit zu fördern – die Unternehmen müssen hierfür die Bedingungen schaffen.“ Eine Kooperation mit den bayerischen Heilbädern und Kurorten könnten diese sich laut Vorsitzendem Klaus Holetschek vorstellen und auch empfehlen: „Wir würden uns freuen, gemeinsame Programme mit den Krankenkassen zu initiieren – denn unsere Interessen in Sachen Prävention decken sich. Wir sind diesbezüglich im Gespräch und werden dies auch bleiben.“