(openPR) 25.11.2011, Köln: Die Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer (TD-IHK) verurteilt die Morde durch die als „Nationalsozialistischer Untergrund“ bekannt gewordene rechtsextreme terroristische Vereinigung und nimmt Stellung zu den Entwicklungen:
Die erst jetzt erfolgte Aufdeckung des rechtsextremistischen Hintergrundes der Morde an acht türkischstämmigen, einem griechischstämmigen Mitbürger, einer Polizistin und das planvolle und perfide Vorgehen der Attentäter hat nicht akzeptable Ermittlungsfehler aufgezeigt.
Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer und teilen die Erschütterung der deutschen
Gesellschaft über das ungehinderte Vorgehen der Rechtsextremen. Das Bekanntwerden der Existenz einer Liste potenzieller weiterer Opfer, auf der sich auch unzählige Namen von türkischstämmigen Personen sowie Einrichtungen finden, gibt Anlass zu großer Sorge. Unter diesen Umständen ist es verständlich, wenn insbesondere türkischstämmige Mitbürger und Unternehmer ein Gefühl der Unsicherheit und gar Ängste verspüren.
Wir unterstützen die öffentliche Forderung nach lückenloser Aufklärung und begrüßen die richtigen und angemessenen Anteilnahmen und Reaktionen des Bundespräsidenten, der Bundesregierung und des Bundestags, die die Bedeutung der Morde und der rechtsextremen Vereinigung für die Bundesrepublik Deutschland und ihre Bürgerinnen und Bürger erkannt haben. Aus diesem Grund sind wir überzeugt, dass alles Notwendige unternommen wird, um die Schuldigen und Beteiligten an diesem rechtsextremistischen
Terror zu fassen und zur Rechenschaft zu ziehen.
Menschen aus anderen Ländern und Kulturen bilden einen wichtigen Teil der deutschen Gesellschaft. Insbesondere türkischstämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger gehören seit langer Zeit zu diesem Land. Sie sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Als Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer betonen wir auch den wichtigen Beitrag türkischstämmiger Unternehmer zur deutschen Wirtschaft.
Die restlose Aufklärung der rechtsextremen Mordserie wird den Angehörigen der Opfer Genugtuung in der Bewältigung Ihrer Trauer verschaffen. Und sie wird das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft in unserem Land unterstützen.