(openPR) Siegmund Ehrmann, Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, hat in einem Grußwort zum einjährigen Bestehen des Rogate-Klosters St. Michael zu Berlin die Arbeit der Initiative gewürdigt.
Ehrmann schreibt: "Seit bald einem Jahr bereichert das Rogate-Kloster Sankt Michael die ökumenische Landschaft Berlins. Damals wurde es gegründet von Menschen unterschiedlicher Bekenntnisse und mit unterschiedlicher Nähe zum Glauben. Sie wollten nicht das Trennende in den Vordergrund stellen, sondern das, was sie verbindet: den Wunsch, Gemeinschaft und Nächstenliebe zu leben und so zu einer menschenfreundlicheren Gesellschaft beizutragen.
Sie sind mit dem Ziel angetreten, sich gemeinsam für ihren Kiez und die Menschen in Berlin zu engagieren, z.B. indem sie soziale Maßnahmen und Bildungsprojekte initiieren. Die Vielfalt ihrer Konfessionen und persönlichen Hintergründe nehmen sie als Reichtum wahr. Ein Grundpfeiler ihrer Gemeinschaft ist deshalb die Toleranz – ein Wert, für den sie sich auch öffentlich einsetzen.
Auf den ersten
Blick scheint es ungewöhnlich, in der heutigen Zeit in einer Stadt wie Berlin ein Kloster zu gründen. Doch gerade in einer schnelllebigen Metropole gibt ein Ort verbindlicher Gemeinschaft wichtige Impulse. Aus den gemeinsamen Gebeten und Andachten schöpft die Gemeinschaft Kraft und kann dadurch auch Anregungen an die Berliner Gemeinden geben.
Viele gute Ideen und Vorsätze standen am Anfang des Rogate-Klosters Sankt Michael. Im vergangenen Jahr wurden schon viele davon umgesetzt. Gegen Hunger und Armut organisiert die Gemeinschaft z.B. in Zusammenarbeit mit der Zwölf-Apostel-Gemeinde eine Suppenküche für Menschen mit geringem Einkommen. Die Feier einer Vesper anlässlich der Eröffnung des lesbisch-schwulen Stadtfestes – trotz der massiven Anfeindungen aus einigen evangelikalen Lagern – zeigt, dass die Rogate-Gemeinschaft es mit dem Einsatz für eine tolerantere Gesellschaft und auch eine tolerantere Kirche ernst meint.
Nach diesem erfolgreichen Jahr hat das Rogate-Kloster sich für die Zukunft einiges vorgenommen. Die Gemeinschaft will ein eigenes Gebäude mit Gottesdienst- und Wohnmöglichkeiten anschaffen. Ein geeignetes Objekt und die finanziellen Mittel müssen gefunden werden. Auch die Zusammenarbeit mit der EKBO und dem Erzbistum Berlin soll enger werden. Für die kommenden Projekte wünsche ich der Rogate-Gemeinschaft viel Erfolg, Durchhaltevermögen und Begeisterung und hoffe, dass es ihr weiterhin gelingt, Brücken zu bauen – zwischen den Konfessionen und vor allem zwischen den Menschen."
Weitere Informationen hier:
http://rogatekloster.wordpress.com/2011/09/07/zitiert-einsatz-fur-eine-tolerantere-kirche/Ökumenisches Rogate-Kloster St. Michael zu Berlin
An der Apostelkirche 1
10783 Berlin-Schöneberg
Post (at) Rogatekloster de
http://rogatekloster.de
http://twitter.com/RogateKloster
Gegründet an St. Michaelis, 29. September 2010.
Über das Unternehmen
„Miteinander reden und lachen, sich gegenseitig Gefälligkeiten erweisen, zusammen schöne Bücher lesen, sich necken, dabei aber auch einander Achtung erweisen, mitunter sich auch streiten – ohne Hass, wie man es auch mit sich tut, manchmal auch in den Meinungen auseinandergehen und damit die Eintracht würzen, einander belehren und von einander lernen, die Abwesenden schmerzlich vermissen und die Ankommenden freudig begrüßen – lauter Zeichen der Liebe und Gegenliebe, die aus dem Herzen kommen, sich äußern in Miene, Wort und tausend freundlichen Gesten, und wie Zündstoff den Geist in Gemeinsamkeit entflammen, so dass aus Vielheit Einheit wird.“
Freundlich und offen füreinander, so wie Augustinus (Confessiones 4,8,13) das gemeinsame Leben beschreibt, so wollen wir unser neues Kloster in Berlin aufbauen. Dazu sind alle eingeladen, auch um einfach mal zu schnuppern, ob unser Projekt, unsere Spiritualität und unsere Frömmigkeit der eigenen Berufung entspricht und das eigene Leben bereichert. Ziel ist die Begegnung mit Gott, den Weg wollen wir als klösterliche Familie gemeinsam gehen.
Wir bewohnen noch kein eigenes Kloster-Gebäude, sondern bauen unsere Gemeinschaft geistlich auf. Wir treffen uns teils mehrmals wöchentlich zu Stundengebeten, zum Rosenkranz, zur Konventsmesse, zum Hauskreis oder anderen Veranstaltungen. Wir feiern die Evangelische Messe in apostolischer und katholischer Tradition und laden dazu ein. Wir brechen zu Konventen gemeinsam für zwei Rüstzeiten im Jahr auf. Diese Fahrten sind offen zur Teilnahme für Interessierte.
Mittelfristig ist die Übernahme, Anmietung oder der Erwerb einer eigenen Immobilie geplant, um einer Gemeinschaft auch räumlich zu entsprechen und der liturgisch orientierten Gottesdienstform auch Raum geben zu können.
Das Kloster gliedert sich in der Konzeption in drei Teile: Den Rogate-Orden für monastisch zusammenlebende Brüder, die Rogate-Gemeinschaft (vergleichbar einem Oblatenkreis anderer Klöster, d.h. leben mit Verpflichtungen jedoch ohne die evangelischen Räte) sowie die selbstständige und das Kloster unterstützende Rogate-Initiative e.V. (in Teilen vergleichbar mit einem Freundeskreis).
Die Unterschiedlichkeit macht die Stärke unserer Gemeinschaft aus: Kenner und Fragende, Suchende und Sichere, Fromme und Distanzierte, Ideengeber und Praktiker, Vorsichtige und Mutige, Katholiken und Protestanten, Frauen und Männer, Menschen verschiedenster Prägung und Herkunft. Wir sind eine kleine Gruppe von insgesamt etwa 30 Personen, wenn wir alle zusammenzählen, die sich uns zugehörig fühlen.
Wir wollen uns nicht abgrenzen, sondern im Glauben wachsen, uns stärken und für andere da sein. Wir verstehen die Vielfalt unserer Gaben und Talente als Gewinn. Ob in den Gottesdiensten, der Öffentlichkeitsarbeit oder der Suppenküche, Aufgaben gibt es viele. Herzlich willkommen im Rogate-Kloster!
Das Ökumenische Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin wurde am 29. September 2010, dem Tag des Erzengels Michael gegründet. Er ist der Patron der Idee, ein Kloster für alle Konfessionen in Deutschlands Hauptstadt zu errichten. Ein Ort der Hoffnung, in dem ohne Trennung gebetet und heilige Eucharistie gefeiert werden kann. Wir achten dabei die bestehenden Kirchenordnungen und streben als Lösung die Taizé-Abendmahls-Praxis an, die die Eucharistie getrennt vorsieht.
Wir legen großen Wert auf das Engagement in unseren Kirchen, sind in vielfältiger Weise in ihr aktiv und streben eine enge Verzahnung mit der römisch-katholischen und evangelischen Kirche an. Finanzielle Unterstützungen erhalten wir von keiner Kirche. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Spenden und Kollekten in unseren Gottesdiensten.
Wir wissen, dass Gott in allen Konfessionen gelobt und verehrt wird, darum können wir mit Respekt und Demut Menschen begegnen, die einen anderen Glaubensweg gehen. Wir wissen, dass die christlichen Konfessionen mehr eint als trennt, gleichwohl versuchen wir der Einheit der Kirche täglich näher zu kommen und ihr Erbe zu bewahren.
Treibende Kraft zur Errichtung des Klosters ist die 2009 gegründete Ökumenische Rogate-Initiative e.V. Die Initiative sammelt Spenden, um das Kloster möglichst bald an einem zentralen Ort eröffnen zu können.