(openPR) Zuerst Rundenrekord und Doppel-Pole, dann Doppelsieg. Das Inghart KTM Superbike Team hatte beim zweiten Lauf zur Internationalen Deutschen Superbike-Meisterschaft in Oschersleben Grund zum Jubeln: Matej Smrž feierte in zwei Rennläufen einen grandiosen Doppelsieg. Allerdings gab es bei all der Freude auch ein weinendes Auge: Stefan Nebel zog sich im ersten Rennen einen Schlüsselbeinbruch zu.
Bereits im Training auf der trickreichen, anspruchsvollen Oschersleben-Piste (14 Kurven auf nur 3,667 km Länge) 30 km südwestlich von Magdeburg lagen zwei von drei offiziellen KTM-Piloten vorne. Matej Smrž eroberte auf der RC8 R des Inghart KTM Superbike Teams mit Rundenrekord von 1:25.914 die Pole Position. Teamkollege Stefan Nebel holte sich Startplatz 2. Martin Bauer, Doppelsieger beim Superbike-IDM-Saisonauftakt am Lausitzring, ging von Startplatz 6 aus der zweiten Reihe ins Rennen.
Der erste Rennlauf wurde nach sieben Runden abgebrochen, weil Dario Giuseppetti (Ducati) per Highsider gestürzt war und Stefan Nebel seinem Motorrad nicht mehr ausweichen konnte. Zu diesem Zeitpunkt führte Martin Bauer, der nach einem Raketenstart vor Matej Smrž, Giuseppetti und Nebel geführt hatte. Dahinter folgten Muggeridge (Honda), Teuchert (Yamaha), Ranseder (BMW) und Cudlin (BMW).
Nach dem Restart führte eine halbe Runde Ranseder, bevor Martin Bauer erneut energisch die Führung übernahm, gefolgt von Smrž. Das KTM-Duo setzte sich rasch von den Verfolgern ab und donnerte mit höllischem Twin-Sound durch die Magdeburger Börde. Vier Runden vor Schluss dann die Vorentscheidung. Martin Bauer wurde plötzlich langsamer, hob am Ende der Gegengeraden die Hand und rollte in der Schikane schließlich aus. So schmetterte Smrž mit komfortablen 5,8 Sekunden Vorsprung zu seinem ersten Sieg mit der Inghart KTM, gefolgt von Michi Ranseder und Damian Cudlin, beide auf BMW.
Im zweiten Superbike-Rennen am Nachmittag führte Smrž vom Start bis ins Ziel. Damit bescherte der 26-jährige Tscheche dem Inghart KTM Superbike Team bereits im zweiten Lauf der Saison einen großartigen Doppelsieg. Über die gesamte 19-Runden Distanz wurde Smrž von Honda-Kontrahent Karl Muggeridge verfolgt. Martin Bauer startete mit einer nicht sauber funktionierenden Kupplung ausnahmsweise extrem schlecht, kämpfte sich aber nach einer superben Aufholjagd durch praktisch das gesamte Feld noch bis auf Platz 3 vor.
In der Punktetabelle übernahm Inghart-Pilot Matej Smrž nach seinem Doppelsieg mit 73 Zählern die Meisterschafts-Führung, gefolgt von Martin Bauer mit 66 Zählern. In der Markenwertung führt KTM nach dem ersten Saisonviertel nun mit 145 Punkten vor BMW (98), Honda (76) und Yamaha mit 53 Punkten.
Stimmen:
Matej Smrž, Inghart KTM Superbike Team (Platz 1/Platz 1):
Das erste Rennen war sehr hart. Der Start war nicht so gut und ich war von schnellen Leuten umzingelt. Dann ist der Unfall passiert; es ist nicht schön, wenn der Teamkollege sich verletzt. Im zweiten Teilrennen habe ich den Abstand zu Martin halten können, ein paar Runden vor Schluss ist er dann ausgeschieden und ich konnte den Sieg nach Hause fahren. Das war ein gutes Gefühl. Im zweiten Rennen ergriff ich mit einem guten Start sofort die Führung und konnte diese bis ins Ziel verteidigen.
Ja, das war ein sehr gutes Wochenende. Wir haben hier vor einer Woche getestet, das hat sich ausgezahlt. Es ist ein tolles Feeling, zeigen zu können, dass wir schnell sind. Das macht mich glücklich. Ich bin happy, dass ich dem Team zurück geben kann, was sie an perfekter Arbeit für mich leisten. Danke schön! Ich habe in der Vergangenheit einige Male mit zweiten und dritten Plätzen Vorlieb nehmen müssen. Deshalb macht mir dieser Doppelsieg um so mehr Freude. Aber ich will gar nicht viel reden, sondern lieber diesen Erfolg geniessen.
Stefan Nebel, Inghart KTM Team (Ausfall nach Sturz/nicht am Start):
Ich lag nach einer Handvoll Runden an vierter Stelle. Dario Giuseppetti ist dann vor mir gestürzt nach einem Highsider, ich habe versucht ihm auszuweichen, habe ihn aber noch gestreift und bin ebenfalls zu Boden. Ich bin anschließend noch an die Boxen gerollt, trotz der Schmerzen in der rechten Schulter. Im Krankenhaus in Magdeburg wurde dann ein gebrochenes Schlüsselbein diagnostiziert.