(openPR) Köln-Porz. Mehr Plätze für Kinder mit Schlafstörungen: Im Zuge der Erweiterung des Kinder-Schlaflabors am Krankenhaus Porz am Rhein konnte die Zahl der Untersuchungsplätze jetzt von zwei auf vier verdoppelt werden. Die hellen, freundlichen Räume, die der Chefarzt der Kinderklinik, Dr. med. Alfred Wiater, am Dienstag, 30.11.2010 der Öffentlichkeit präsentierte, sind bereits seit vier Wochen in Betrieb. Sowohl Säuglinge als auch Kleinkinder werden hier nachts nicht nur durch zahlreiche Elektroden am Körper, sondern auch per Infrarot-Kamera sowie Mikrofon überwacht. In jedem Zimmer besteht die Möglichkeit, dass auch die Eltern bei ihrem Kind schlafen können. „Wir können nun dank der zusätzlichen Betten die Kinder ohne lange Wartezeiten auf mögliche Schlafstörungen hin untersuchen“, so der Schlafmediziner. Bislang mussten Patienten teilweise bis zu zwei Monate auf eine Nacht im Laborbett warten – „wobei Notfälle natürlich jederzeit behandelt wurden“, sagt Dr. Wiater. Möglich wurde die Erweiterung u.a. dank finanzieller Mittel, die die Kinderklinik über den Krankenhaus-Förder-Verein durch vielfältige Einzelinitiativen von Firmen und Privatpersonen erhalten hatte.
Derartige Schlaflabore sind in Deutschland bislang rar. Von ca. 400 Kinderkliniken haben gerade mal 20 eine solche Einrichtung. „Angesichts dieses Mangels ist es geradezu ein Segen, dass wir unser Labor hier in Köln erweitern konnten“, sagt Dr. Wiater, der sein Labor bereits seit 1990 in Betrieb hat und ein ausgewiesener Experte beim Thema Kinderschlaf ist: „Unsere kleinen Patienten kommen aus ganz Deutschland hier her.“ Der Bedarf sei enorm.
Neben Ein- und Durchschlafstörungen und Atmungsstörungen im Schlaf werden auch das Schlafwandeln sowie die Tagesmüdigkeit im Labor untersucht. Im Schnitt bleiben die kleinen Patienten zwei Nächte zur Kontrolle im Labor. Dort werden u.a. Hirnströme, Atmung und Muskelspannung gemessen. Aus all diesen Daten können die Mediziner dann ermitteln, ob die Störung des Schlafverhaltens körperliche oder psychische Ursachen hat. Denn das lässt sich oftmals nicht anders als im Schlaflabor ermitteln. „Es gibt eine ganze Reihe von Störungen, bei denen sich nicht auf Anhieb klar sagen lässt, ob sie organischen oder nichtorganischen Ursprungs sind. So können zum Beispiel anfallsartige schreckhafte Zustände im Schlaf ein harmloser Nachtschreck, selten aber auch mal eine Epilepsie bedeuten“, erklärt Dr. Wiater.
Gemeinsam mit der Universität Köln hatte Dr. Wiater jüngst im Rahmen der „Kölner Kinderschlafstudie“ herausgefunden, dass Schlafstörungen auch in direktem Zusammenhang mit eingeschränkten Leistungen in der Schule stehen können. So ist z.B. auffällig, dass jedes vierte hyperaktive Kind zu Schlafstörungen neigt. Letztlich stellen auch die Atmungsstörungen bei Säuglingen im Schlaf eine wichtige Indikation für Schlaflaboruntersuchungen dar, um ein erhöhtes Risiko für den „Plötzlichen Säuglingstod“ rechtzeitig erkennen zu können. Gleichzeitig weist Dr. Wiater aber auch darauf hin, dass nicht jedes Kind mit Schlafstörungen sofort ins Schlaflabor muss. Entscheidend sei vielmehr zu Beginn eine umfassende Anamnese, also eine systematische Befragung des Kindes bzw. der Eltern nach Symptomen und Verhaltensauffälligkeiten.












