(openPR) Eine Ausstellung zur kulturellen Inszenierung von Männlichkeiten
09.10.2010-13.11.2010
Freitag, 08.10.2010, 19.30 Uhr Ausstellungseröffnung
Einleitende Worte: Andreas Goosses, Prof. Dr. Stephan Höyng
Musik mit Herrn Karger
Kuratorin: Peggy Blankenburg
Ort: Galerie Forum Amalienpark, Breite Straße 2a, 13187 Berlin
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 11-16 Uhr
Arbeiten zum Thema Männlichkeit von Jürgen Baldiga (†1993), Antonia Bisig, Norbert Bisky, Günter Blendinger, Alke Brinkmann, Daniela Comani, Stef Engel, Ellen Fuhr, Lutz Friedel, Andreas Fux, Annette Gundermann, Dorothee Helena Jacobs, Regine Kuschke, Sven Marquardt, Liz Mields-Kratochwil, Nänzi, Chloé Piene, Micha Reich, Frank Schinski, Käthe Wenzel/Lisa Glauer und Jürgen Wittdorf.
Informationen: http://maennerbilder2010.blogspot.com
Die Ausstellung greift ein von der ein von der kulturwissenschaftlichen Forschung lange vernachlässigtes Thema auf: Die Konstruktionen und Krisen von Männlichkeiten. In den vergangenen Jahrzehnten hat ein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden, der auch die tradierte Geschlechterordnung erfasste. Das Konzept der Geschlechterkonstruktion ermöglicht heute auch einen neuen Blick auf das »Mannsein« als eine historisch veränderliche, kulturell geprägte Kategorie. Das öffentliche Bild von Männlichkeit verändert sich. Allerdings gibt es die »Neuen Männer« bereits seit Jahrhunderten: Die europäische Renaissance stilisierte den biblischen Adam zum Kern eines neuen Männlichkeitsverständnisses und auch die französischen Revolutionäre forderten die Erneuerung des Mannes. Es gibt kaum eine Kultur, in der Männer nicht mit der Notwendigkeit konfrontiert sind, ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen, d.h. der Status der Männlichkeit muss stets erworben werden. In modernen Industriegesellschaften scheint der körperlich-expressiven Männlichkeit die Basis entzogen.
Befinden sich Männer in ihrem Selbstverständnis in einer Krise, wie in einer populären These des aktuellen Männerdiskurses behauptet wird? Erzeugen, versorgen, beschützen – hat das kultur-übergreifende Modell für Männlichkeit inzwischen ausgedient? Wo bleiben die alten Helden und Mythen? Sind Männer in einer radikaleren Weise mit den Ambivalenzen der Moderne konfrontiert, als bislang angenommen? Der traditionellen männlichen Geschlechtsrolle werden inzwischen krankmachende Eigenschaften attestiert: Von Herzinfarkt, Suizid, Magengeschwüre und Alkoholismus sind Männer in weit höherem Maße betroffen als Frauen. Der offizielle Weltmännertag (Men`s World Day) ist ein Aktionstag, der seit 2001 am 03. November stattfindet und das Bewusstsein der Männer im gesundheitlichen Bereich erweitern soll.
Vor dem Hintergrund dieser Fragen richtet sich der Fokus der Ausstellung auf aktuelle mediale und künstlerische Inszenierungen von Männlichkeit. Was bedeutet Männlichkeit heute? Welche Bilder bestimmen gegenwärtig die Vorstellungen von Männlichkeit und das männliche Selbstverständnis? Die Ausstellung begibt sich auf eine künstlerische Spurensuche nach Bildern, Klischees oder kulturellen Regelungen, die aktuelle Vorstellungen von Männlichkeit konstruieren und sich kritisch, wohlwollend oder mit einem Augenzwinkern damit auseinandersetzen.











