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Pflegenotstand - Prioritäten setzen

30.08.201015:47 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Belange der Patienten / pflegebedürftigen Menschen und der Pflegekräfte gehören in den Mittelpunkt

Ich habe als Vertreter von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mit Interesse zur Kenntnis genommen, dass die IHK – Mittlerer Niederrhein - einen Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft eingerichtet hat. Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete darüber am 28.08.2010 im Wirtschaftsteil (C 4).



Ich entnehme zunächst den Ausführungen, dass es dem Arbeitskreis vorrangig – oder sogar allein - um die Förderung wirtschaftlicher Belange im Gesundheitswesen geht. Damit folgt man offensichtlich den bundespolitischen Vorgaben, die seit Jahren „Ökonomisierung und Wettbewerb“ in den Mittelpunkt des Agierens gestellt haben.

Was m.E. bei der öffentlichen Botschaft im Zusammenhang mit der Arbeitskreiseinrichtung zu kurz kommt, sind die Belange der Patienten und pflegebedürftigen Menschen. Auch von den Pflegekräften, die sich zunehmend in einer Pflegenotstandssituation wiederfinden und den Angehörigen ist keine Rede.

Dabei kann ich auch dem Hinweis, dass das Thema „Gesundheitswirtschaft“ wissenschaftlich stärker angegangen werden soll, zunächst wenig positive Aspekte abgewinnen. Wenn ich mir die vielfältigen Probleme der MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen und die Interessenlage der Patienten und pflegebedürftigen Menschen bzw. der Angehörigen ansehe, fallen mir vielfältige andere vordringliche Aufgabenstellungen ein. Die Verwissenschaftlichung innerhalb der Gesundheitswirtschaft sollte zugunsten der intensiveren persönlichen Zuwendung den Menschen gegenüber in Grenzen gehalten werden.

Wir müssen aufpassen, dass demnächst nicht statt zuwendungsorientiert arbeitenden Pflegekräften vornehmlich Qualitätsbeauftragte, Manager mit verschiedenen Qualifizierungen, Prüfer von MDK und Heimaufsichten, Pflegewissenschaftler und vielleicht sogar Staatsanwälte an Kranken- bzw. Pflegebetten versammelt sind.

In der Gesundheitswirtschaft muss es m.E. vorrangig darum gehen, den Pflegenotstand anzugehen und damit für eine bessere Versorgungs- und Pflegesituation einzutreten.

Auch die aktuell laufende Diskussion bezüglich der Krankenhaushygiene hat fast ausschließlich etwas mit finanzieller und personeller Not in den Einrichtungen zu tun.

Der vielbeschworenen Wertschätzung und Anerkennung für das Pflegepersonal müssen konkrete Maßnahmen folgen, die diesen berechtigten Anliegen zur Geltung verhelfen.

So ist z.B. aktuell zu beklagen, dass zahlreiche frisch examinierte Pflegekräfte nur eine unbefristete Anstellung in Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft finden oder sich mit Teilzeitbeschäftigungen abfinden müssen. Offensichtlich flüchten sich immer mehr Träger der Gesundheitswirtschaft, auch in kirchlicher Trägerschaft, in unzumutbare Vertragsangebote für die Pflegekräfte. Ein anderes Thema sind die „Personalauslagerungen“, um tariflichen Vergütungsstrukturen auszuweichen. - Wie sollen junge Menschen unter solchen Umständen Familien gründen, Kinder in die Welt setzen und gar noch für ihr Alter bzw. ihre Pflege vorsorgen?

Ich wollte diese Gedanken vorstellen mit der Aufmunterung, dafür einzutreten, dass in der gesamten Gesundheitswirtschaft auch die Belange des Personals, der Patienten und der Angehörigen gebührend einbezogen werden. Darüber ist eine öffentliche Diskussion notwendig!

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

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